Imperial Star Destroyer MOC mit 15.000 Steinen: Beschaffung und Organisation

Nach der Vorstellung von Rebrickable und BrickLink beschreibe ich in diesem Beitrag mein Vorgehen bei Bestellungen und die Organisation der Steine für den Bau.

Zurück zu Rebrickable: Wanted List exportieren

Zunächst müssen wir zurück zu Rebrickable und unseren MOC auswählen. Über “Build this MOC” können wir schauen welche Teile noch fehlen. Denkt dran bei den Build Options evtl. auch Sticker sowie Teile von Minifiguren auszuwählen, da sonst später Steine fehlen können. Zusätzlich empfehle ich den Haken bei “Ignore printed and patterned part differences” zu entfernen, da wir ja nicht ein bedrucktes Teil einbauen wollen, wenn gar kein bedrucktes Teil benötigt wird.

Einstellung bei Rebrickable und Export der gesuchten Steine zu BrickLink

Über “Export Parts” könnt ihr eine BrickLink .XML-Datei erstellen und über den Button auch direkt bei BrickLink hochladen. Am besten erstellt ihr eine neue Wanted List und fügt die Teile dort hinzu. Vergesst nicht den Zustand der Steine an zupassen (new/used).

Import der Wanted List bei BrickLink

Steine bei BrickLink bestellen: Kosten abschätzen und reduzieren

Insgesamt fehlen mir noch 10.883 Steine für den MOC. Über die “Easy Buy” Funktion erfrage ich, was mich der ganze Spaß kosten würde. Stolze 1260,- Euro werden zunächst aufgerufen. Dazu kommen noch Versandkosten und Zoll (bei den Steinen aus Amerika). Mal schauen, ob wir da nicht noch was sparen können.

Zunächst schauen wir, welche Teile wir sehr oft brauchen. Dazu sortiere ich die Wanted List einfach nach Wanted Qty. Als Beispiel dient uns hier die Fliese 2×4 in light bluish Grey. Die brauche ich insgesamt 432x und d.h. dass ich für jeden Cent den ich pro Teil spare den Preis um 4,- Euro reduzieren kann. Jetzt müsst ihr leider die Warenkörbe nach der Fliese durchsuchen, um den Preis zu ermitteln. In meinem Beispiel kaufe ich die Fliesen für 24 Cent aus einem deutschen Store. Über den Price Guide sehe ich, dass das Teil im durchschnitt 21 Cent in den letzten sechs Monaten gekostet hat. Wären also schon 12,- Euro gespart. Über Items for Sale suche ich jetzt nach neuen Fliesen in der gewünschten Anzahl von 432. Prompt finde ich einen Store in Slovenien, der die Steine für 16 Cent anbietet. Ersparnis 34,56 Euro (minus etwaige Versandkosten).

Geld sparen: 8 Cent pro Fließe ergeben eine Gesamtersparnis von 34,56 Euro

Preisvergleich mit dem “Steine & Teile” Service der LEGO-Homepage

Steine & Teile Service von LEGO

Schauen wir mal, was der Stein bei LEGO selber kostet. Dazu gehe ich auf den Steine & Teile Service der LEGO-Homepage. Dort könnt ihr übrigens die Nummer des Steins von BrickLink übernehmen (in diesem Fall 87079). Jetzt müsst ihr noch nach der passenden Farbe suchen (Med. Stone Grey) und siehe da, der Stein kostet bei LEGO selber nur 15 Cent.

 

Ein Blick der sich lohnen kann: Vergleich der Preise mit dem LEGO Steine & Teile Service

Haken an der Sache: Es können maximal 200 bestellt werden. Vorteile sind aber die günstigen Versandkosten von 1,80 Euro pro Bestellung und das ihr VIP-Punkte auf euren Einkauf erhaltet (noch mal 5 % Rabatt). In meinem Fall waren die Steine nach meiner ersten Bestellung übrigens direkt ausverkauft. Das heißt die Verfügbarkeit ist auch nicht immer wirklich da. Die Teile sind bei LEGO auch nicht immer günstiger. So kostet z.B. der blaue Technic Pin 3L bei BrickLink 1 Cent und bei LEGO selber 8 Cent.

Vorgehen bei der Bestellung

Jetzt kann man natürlich beliebig viel Zeit investieren und von jedem Stein den Price Guide studieren, die LEGO-Homepage konsultieren und den Warenkorb bei BrickLink modifizieren. Bei insgesamt 440 zu beschaffenden Steinarten ist das aber sehr mühselig. Wer natürlich Spaß am sparen hat kann hier gerne mal ein ganzes Wochenende investieren. Ich versuche in der Regel nur die Steine, welche den Hauptanteil der Kosten ausmachen, zu überprüfen. Dazu inspiziere ich jeden Warenkorb, der über Easy Buy erstellt wurde, indem ich die Liste nach dem Preis sortieren lasse. Für die höchsten Preise schaue ich zunächst die Verfügbarkeit auf der LEGO-Homepage und den Price Guide an. Dann entscheide ich, ob ich den Stein lieber woanders bestelle. Ingesammt lassen sich so die Kosten noch einmal reduzieren. Natürlich musste ich insgesamt für alle Steine und Aufkleber einiges hinlegen.

Preisvergleich der teuersten Steine aus den BrickLink-Warenkörben mit dem LEGO Steine & Teile Service

BrickLink-Bestellung: Wie kommen die Steine bei mir an?

In der Regel verpacken die Verkäufer bei BrickLink die Steine in einzelne Ziplock Beutel. Oft werden auch bei kleineren Bestellmengen verschiedene Steine in den gleichen Beutel gepackt. Das heißt wir müssen dann die Steine bei uns erneut sortieren, was je nach Steinmenge auch etwas Aufwand mit sich bringt. Ich habe mal ein Beispiel-Foto einer meiner BrickLink-Bestellungen gemacht.

Bei LEGO selber sind die Steine häufig in mehrere große Beutel sortiert und müssen daher eigentlich immer erneut sortiert werden. Nach Ankunft der Bestellung bei euch solltet ihr zunächst den Inhalt überprüfen. Es kann immer vorkommen, dass mal ein Stein fehlt (gerade, wenn ihr mehrere tausend bestellt). Meine Erfahrung zeigt aber, dass es doch eher selten passiert und in der Regel durch eine einfach Erstattung oder Nachschicken der Steine geregelt wird. Über das Feedback-System könnt ihr dann auch eine positive Bewertung hinterlassen.

Bestellung bei Rebrickable importieren

Nach erfolgreicher Bestellung befinden sich die Steine nun in eurem Besitz. Jetzt gilt es die Steine eurem Inventar bei Rebrickable hinzuzufügen. Glücklicherweise gibt es eine Funktion mit der ihr die Steine aus der Bestellung bei BrickLink importieren könnt. Unter My LEGO -> My Part Lists könnt ihr eine neue Part List erstellen.

BrickLink-Bestellungen bei Rebrickable importieren: Part List erstellen

Über Import/Delete Parts öffnet sich ein neues Fenster. Dort könnt ihr unten BrickLink Order auswählen. Es öffnet sich ein Pop-Up-Fenster und ihr sehr eure letzten BrickLink-Bestellungen im Überblick. Einfach die entsprechenden Bestellungen auswählen und über den Append-Button zur Part List hinzufügen.

Bestellungen können direkt per Pop-Up bei Rebrickable importiert werden

Nach erfolgreichem Import solltet ihr noch sicherstellen, dass der Haken bei der Part List gesetzt ist. Damit werden die Steine für den Bau des MOCs berücksichtigt. Wenn ihr jetzt wieder auf den MOC geht, solltet ihr sehen, dass sich die Anzahl der benötigten Steine reduziert hat.

Ordnung muss sein: Steine organisieren

Bei einer größeren Sammlung von einzelnen Steine stellt sich früher oder später die Frage: Wie sortiere ich die Steine, um einen Überblick zu behalten? Sicher gibt es sehr viele Möglichkeiten dies zu tun. Ich werde deshalb hier nur kurz beschreiben, wie ich die Steine für diesen MOC sortiert und organisiert habe.

Da es sehr viele verschiedene Steine mit vor allem unterschiedlicher Größe gibt, werden wir wohl kein einheitliches Lagersystem schaffen können. Ich habe mich dazu entschiede die kleineren Steine in Kleinteilmagazine zu sortieren. Achtung: Trennplättchen müssen extra bestellt werden.

Vier Kleinteilmagazine für alle kleineren Steine des MOCs

Da ich nicht alle Steine auf einmal bestellt habe, habe ich mir Merkzettel geschrieben. So habe ich auch im realen einen Überblick, welche Steine mir noch fehlen. Ich hatte mir auch eine Beschriftungsmaschine besorgt, um die Schubladen nach den Steinen beschriften zu können. Das war mir aber letztendlich zu umständlich und ich habe mich einfach darauf verlassen mir die ungefähre Position der Steine zu merken (hat natürlich nicht geklappt).

Sortierung der Steine im Magazin: Merkzettel bei unvollständiger Anzahl der Steine

Die Steine habe ich nach Farben und Art sortiert. Dabei habe ich mich an der Liste aus Rebrickable orientiert, welche nach Farbe und Steinnamen alphabetisch sortiert ist. Das hat den Vorteil, dass ihr später auch Steine anhand der Liste aus Rebrickable wiederfinden könnt, weil ihr die ungefähre Position im Kleinteilmagazin lokalisieren könnt. Manche Fächer des Kleinteilmagazins habe ich aus Platzgründen auch mehrfach belegt.

Die Schubladen lassen sich auch einfach aus dem Magazin nehmen, was einem beim bauen sehr helfen kann. Meist suche ich zunächst alle Steine für einen oder mehrere Bauabschnitte zusammen. Insgesamt bin ich mit der Art der Organisation sehr zufrieden.

Da leider nicht alle Steine in solche Magazine passen oder wir eben noch mehr und noch größere solcher Magazine bräuchten, stellt sich die Frage was wir mit den übrigen Steinen machen. Gerade große Platten und die ganzen langen Technic-Steine müssen untergebracht werden. Ich habe die Steine dazu nach Art und Farbe in große Ziplock Beutel sortiert. So befinden sich z.B. alle hellgrauen Platten mit einer Breite von einer Noppe in einem Beutel. Weitere Beutel gibt es dann für zwei Noppen breite Platten etc.

Organisation der größeren Steine in Ziplock-Beuteln: Nach Art und Farbe sortiert

Beim bauen nehme ich mir aus den entsprechenden Beuteln dann immer alle gesuchten Steine. Das kostet natürlich mehr Zeit als aus einem Kleinteilmagazin, aber man spart Geld und Platz. Da die meisten Bestellungen direkt in solchen Beuteln geliefert werden, ist ein solches System einfach umsetzbar.

Weitere Möglichkeiten die Steine zu sortieren, wäre z.B. nach Steinart. So könnte man alle LEGO-Bricks in eine Box packen. Durch den guten Kontrast der Farben findet man schnell den gesuchten Stein. Falls ihr noch klügere Methoden kennt oder kurz beschreiben wollt, wie ihr eure Steine organisiert, schreibt es gerne in die Kommentare.

Ich hoffe ich konnte euch den Workflow mit Rebrickable und BrickLink in diesem Artikel näherbringen. Ich habe mittlerweile alle 15.000 Steine zu Hause und schon fleißig mit dem bauen begonnen. Daher wird es im nächsten Artikel einen Baubericht des ersten Abschnitts geben. Dort werde ich den Rahmen des Imperial Star Destroyers bauen. 

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Über Max 24 Artikel
Seit dem Kauf des UCS Executor in 2013 begeisterter LEGO Star Wars Fan und Sammler. Man munkelt, dass er mittlerweile ein ganzes Zimmer voller LEGO hat. Im normalen Leben als promovierter Maschinenbauingenieur in der Forschung und Entwicklung tätig. Auf StoneWars verfasst er gelegentlich Gastbeiträge rund um die Themen BrickLink und MOCs.
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