Imperial Star Destroyer MOC mit 15.000 Steinen: Bau der unteren Verkleidung

Es geht weiter mit dem riesigen Imperial Star Destroyer MOC: In diesem Bericht beschreibe ich den Bau der unteren Abdeckungen des Sternzerstörers sowie die Montage der Paneele, was wohl der schwierigste Teil des Baus ist.

Bisherige Artikel

Damit ihr nicht den Überblick verliert, hier eine kurze Übersicht über die bisherigen Artikel der Serie:

  1. Die Steine: Beschaffung und Organisation
  2. Baubericht: Bau des Rahmens
  3. Baubericht: Das Interieur
  4. Baubericht: Bau der unteren Verkleidung

Einleitung

Trotz dem hohen Detailgrad einiger UCS Modelle, ist die Unterseite selten mit Details versehen. Zum einen guckt man sich die Modelle selten von unten an und zum anderen fällt das im Regal auch nicht weiter auf. Ein Sonderfall ist aber der Imperial Star Destroyer, bei dem die untere Verkleidung auch bei einer Ansicht von der Seite sichtbar ist. Aufgrund der Form des Schiffs sind die Verkleidungen nämlich stark geneigt.

Der Designer des MOCs Raskolnikov hat deshalb keine Mühen gescheut wunderbare untere Verkleidungen zu bauen. Der Detailgrad lässt das Set 10030 wieder ziemlich alt aussehen (ist es ja im Prinzip auch). Bei der Montage muss dann ein Schraubenzieher genutzt werden, um die Pins in die dafür vorgesehenen Löcher zu drücken.

Bau der Verkleidungen

Hintere Verkleidung

Der Bau der Verkleidungen ist zunächst recht unspektakulär. Die gesamte Verkleidung besteht aus zwei Schichten. Die äußere Schicht ist fast vollständig gefliest und natürlich in light bluish Grey gehalten.

Bau des hinteren Paneels – Oberseite mit Fliesen in light bluish grey

An der Unterseite werden eine Unzahl an Platten in dark bluish Grey verbaut:

Unterseite des hinteren Paneels

Jetzt würde man ja eigentlich erwarten, dass noch mehrere Schichten kommen, um das Paneel zu stabilisieren. Dies ist allerdings nicht der Fall. Zwar kommt hintere die dunkelgrauen Platten zum Teil noch eine zwei oder ein Noppen breite hellgraue Plate, das war es dann aber auch. Das Paneel ist allerdings trotzdem erstaunlich stabil. Zu viel damit rumhantiert habe ich aber aus Vorsicht nicht.

Der fertige hintere Teil sieht schon sehr gut aus. An der Drehaufnahme wird später die Kuppel des Reaktors befestigt.

Fertiges hinteres Paneel

Neben der Aufnahme für die Abdeckung des Reaktor gibt es auch weitere Aufbauten. Besonders schön ist der viereckige Aufbau an der Außenseite. Dieser verfügt über drei kleine Fenster. Als Detail sind hinter den transparenten Platten weiße Platten verbaut, was zu einer besseren Reflektion des Lichts führt.

Aufbau mit Fenstern auf dem Paneel

Vordere Verkleidung

Der Aufbau des vorderen Verkleidungselements erfolgt auf ähnliche Weise. Hier habe ich zum Glück auch Aufnahmen der Unterseite gemacht. Über Plate modified mit Pin Hole wird später das gesamte Paneel mit dem Rahmen verbunden. Hin zur Außenseite der Paneele sind Doorrails angebracht, die für einen schönen Abschluss des Paneels sorgen. Im Bereich des Hangars wird zusätzlich eine rote Positionsleuchte angebracht.

Vorderer Teil der unteren Verkleidung: Streben sorgen für die notwendige Stabilität

Bei Betrachtung der Außenseite des Paneels fragt man sich schon, ob man nicht wirklich gerade eigentlich die obere Verkleidung des Sternzerstörers baut. Eine große Anzahl von Fliesen erzeugt eine sehr glatte Oberfläche, welche schon einen fast LEGO-untypischen Eindruck vermittelt. Als kleines Detail sind auch die Traktorstrahlen umgesetzt (im Foto zeigen die Schüsseln aber leider in die falsche Richtung) mit denen zu Beginn von Episode IV die Tantive IV in den Hangar gezogen wird.

Vorderer Teil der unteren Verkleidung: Detailreich gestaltet

Hangar

Nachdem der vordere und der hintere Teil der unteren Verkleidung verbunden sind, wird der Hangareingang noch verkleidet. Durch die Neigung der Verkleidung ist die Hangarwand um ca. 30° gegenüber der Außenkante der unteren Verkleidung geneigt. Im montierten Zustand führt dies dazu, dass die Hangarwände parallel zur Längsachse des Schiffs sind. Wie baut man also jetzt eine Hangardwand im entsprechenden Winkel? Hier gibt es auch wieder eine sehr schöne Lösung für dieses Problem. Die Hangarverkleidung wird zunächst separat gebaut und dann über Plate modified mit der Verkleidung verbunden.

Montage der Hangarverkleidung an das Paneel

Im folgenden Bild ist die Montage dokumentiert.

Montage der Hangardverkleidung: Die Verkleidung wird in das Untere Paneel geschoben und anschließend mit den Plate modified fixiert

Fertig sieht das Ganze sehr edel aus. Ein Vergleich mit der Filmvorlage zeigt auch hier wieder die enorm hohe Detailtreue dieses MOCs.

Fertig montierte Hangardverkleidung

Reaktorabdeckung

Neben dem Hangar ist auch die untere Abdeckung des “Solar Ionization Reactors” für den Wiedererkennungswert des Sternzerstörers verantwortlich. Diese Kuppel im hinteren Teil des Schiffs wird im offiziellen Set nicht gebaut, was ich persönlich schade finde. Im MOC wird diese Kuppel über vier große Round Bricks  umgesetzt. Die mittlere Trennwand wird an der einen Seite der unteren Verkleidung vorne und an der anderen Seite hinten umgesetzt. Dadurch entsteht beim Zusammenbau eine durchgängige Trennwand. Die mittlere Trennwand ist zusätzlich geneigt, da die untere Verkleidung ja auch zur mit des Schiffs hin in einem gewissen Winkel zusammenlaufen.

Reaktorverkleidung an der Unterseite des Sternzerstörers

Fertige untere Verkleidung

Nachdem wir alles zusammengebaut haben, liegt die fertige Verkleidung bereit. Die Details sind wieder überragend umgesetzt und einfach super. Hinter der Reaktorkuppel und vor dem Hangar findet sich übrigens noch die Aussparung für die beiden Stützen des Modells. Insgesamt ist die Verkleidung auch recht stabil und man kann sie mit einer Hand in der Mitte anheben. Das ist auch für die Montage (zumindest, wenn man es alleine versucht) notwendig. Für die andere Seite wird die Verkleidung fast identisch aufgebaut, auch wenn sich ein paar kleine Details ändern.

Fertige untere Verkleidung des Sternzerstörers
Die Rückseite der Verkleidung

Montage der Verkleidung

Die Montage der Verkleidungen ist laut Anleitung der schwerste Abschnitt des gesamten Baus. Nützlicherweise gibt es ein (privates) YouTube-Video, was die Montage zeigt. Zunächst muss ein Ständer aus dem Heck des Rahmens gezogen werden. Auf diesem kann später der gesamte Rahmen balanciert werden (mit etwas Mut sogar einhändig). Durch das nicht unerhebliche Gewicht biegt sich der Ständer aber doch deutlich durch. Ich habe das Modell schließlich auf einem harten Untergrund mit einem Handtuch zum Schutz balanciert.

Ständer des Modells herausziehen, um die Verkleidungen zu montieren

Vom folgenden Prozedere habe ich dann leider keine Fotos machen können, da ich beide Hände voll hatte. Zunächst habe ich es alleine versucht und mit deiner einen Hand das Modell gehalten während ich mit der anderen Hand die Verkleidung in Position gebracht habe. Nach mehreren erfolglosen Versuchen fiel mir auf, dass die vordere Stütze des Rahmens gar nicht an der richtigen Stelle sitzt. Das ließ sich zum Glück aber schnell korrigieren. Meine Freundin hat mir dann auch geholfen und den Rahmen festgehalten während ich die Verkleidung an die richtige Stelle gebracht habe. Das ging dann auch ganz gut.

Warum zur Hölle brauchen wir denn jetzt einen Schraubenzieher? Im Bild kann man sehen, dass man in den Schlitz der Technic Pins mit Stopper (die meisten von euch werden diese in der Farbe rot kennen) genau mit dem Schraubenzieher kommen kann. Dadurch kann man den Pin dann seitlich verschieben und in die entsprechenden Löcher drücken. Mit den Fingern (nein auch nicht, wenn ihr ganz dünne Finger habt) kommt ihr nämlich nicht mehr an die Pins.

Innovative Bauchtechnik: Technic Pin mit Schraubenzieher befestigen

Die beiden Paneele werden dann an jeder Seite mit 12 dieser Pins befestigt. Im hinteren Teil des Sternzerstörers werden die Verkleidungen innen auf der Stütze abgelegt. Dadurch sitzt alles fest an Ort und Stelle. Neben der genialen Technik mit dem herausziehbaren Ständer und der Montage mit dem Schraubenzieher, begeistert auch die Passgenauigkeit der Verkleidungen.

Untere Verkleidung mit dem Schraubenzieher montieren

Schwierigkeit des Aufbaus und Qualität der Anleitung

Nach ein paar tausend verbauten LEGO-Steinen kann ich weiterhin nichts negatives über die Anleitung sagen. Weder Fehler noch große Unklarheiten kommen auf. Da ungefähr 90 % der verbauten Steine hellgrau sind, ist der Aufbau aber wirklich sehr anstrengend. Zwar ist die “Farbvielfalt” bei dem ein oder anderen LEGO-Set schon etwas übertrieben, aber erleichtert tatsächlich den Aufbau. Wer eine makellose Optik will muss daher gute Augen oder eine hohe Ausdauer haben.

Der Bau der Verkleidung war sehr einfach, da im Grunde nur Platten zusammengesteckt werden. Dafür hatte es die Montage um so mehr in sich. Wer hat schon mal ein LEGO Modell auf einem eigens dafür vorgesehen Ständer balanciert, um dann Paneele einzuhängen, die nur unter Hilfe eines Schraubenziehers montiert werden können? Solltet ihr auch vorhaben dieses Modell zu bauen, versucht es am besten auch zu zweit. Hat man die Verkleidung montiert, belohnt einen das Ergebnis aber für seine Mühen. Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht.

Fazit Abschnitt 3

Was soll ich noch sagen, ohne mich ständig zu widerholen? Das Ergebnis nach ein paar Tagen Arbeit überzeugt mich restlos von diesem Modell. Der Zusammenbau der Verkleidung war sicher nichts das spannendste Bauerlebnis, aber die Detailtreue entlohnt dafür. Ich google immer wieder im Internet nach Bildern aus den Filmen, um sie mit dem Modell zu vergleichen. Bisher bin ich nicht enttäuscht worden. Zum Abschluss habe ich für euch ein paar Aufnahmen des gesamten Modells gemacht.

Ich hoffe der Artikel hat euch gefallen und ihr seid auch im nächsten Artikel wieder dabei, wenn der Antrieb des Sternzerstörers gebaut wird.

Über Max 24 Artikel
Seit dem Kauf des UCS Executor in 2013 begeisterter LEGO Star Wars Fan und Sammler. Man munkelt, dass er mittlerweile ein ganzes Zimmer voller LEGO hat. Im normalen Leben als promovierter Maschinenbauingenieur in der Forschung und Entwicklung tätig. Auf StoneWars verfasst er gelegentlich Gastbeiträge rund um die Themen BrickLink und MOCs.
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