Unser Leser Cornelius war auf der LEGO World 2020 in Kopenhagen und hat für uns einen Bericht vom Event verfasst und vor allem viele Fotos gemacht. Viel Spaß beim Lesen!
Seit meinem Umzug nach Kopenhagen im Januar dieses Jahres stand mit der LEGO World Kopenhagen 2020 vom 13.02. bis 16.02. das erste große LEGO Event des Jahres an. Organisiert durch LEGO selber unterscheidet sich die LEGO World klar von anderen, durch Fans organisierte Events. Der Fokus bei der LEGO World liegt mehr auf Produktvorstellungen und richtete sich in erster Linie an Eltern und ihre Kinder. Aber auch als AFOL oder TFOL kommt man durchaus auf seine Kosten, dazu später mehr.
Der Eintrittspreis für die LW liegt bei 160,- DDK pro Person, also knapp 20,- Euro. Kein Schnäppchen aber hinsichtlich des generellen Preisniveaus in Dänemark noch im Rahmen. Kinder unter zwei Jahren zahlen nichts, alle darüber den vollen Preis. Veranstaltet wird das Event im Bella-Center Copenhagen, einem Messekomplex im Westen der Stadt mit guter Anbindung sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch dem Auto. Naturgemäß strahlen diese Messezentren den Charme eines Betonmischers aus, darüber konnten auch die zahlreichen ausgestellten LEGO Skulpturen nicht hinwegtäuschen, jedoch wäre es anderswo wahrscheinlich schlicht nicht möglich, einen derart hohen Besucherstrom zu organisieren.
In 34 verschiedene Arealen lassen sich die aktuellen Themengebiete der LEGO Gruppe bestaunen und bespielen. Dafür wurden 20 LKW mit Steinen aus Billund nach Kopenhagen geschafft und 350 Helfer*innen sorgen für einen professionellen Gesamteindruck. Zum Zeitvertreib bestand die Möglichkeit kurze LEGO Filme im Kino zu sehen oder an einer von zahlreichen Aktivitäten teilzuhaben.
Die Ausstellung begann, lässt man eine Disney-Princess-Schminkgelegenheit weg, mit dem Themengebiet LEGO City. Hier war eine große Platte mit LEGO City Modellen aufgebaut und im angrenzenden Bereich konnten Brickbuild-Minifiguren gebaut werden, die aber leider vor Ort bleiben mussten. 😉
Dem City-Bereich angeschlossen folgte Hidden Side, wo auf Tablets mit einigen Modellen gespielt werden konnte und auch der neue Multiplayer Modus angespielt wurde. Nach vorheriger Anmeldung konnten in einem angrenzenden Bereich neue LEGO Produkte ausprobiert werden. Leider war zu meiner Ankunftszeit das Anmeldefenster schon geschlossen. Das Angebot richtete sich aber auch hier vornehmlich an Kinder.
In der angrenzenden Halle konnte LEGO Dots in Augenschein genommen werden. Dies schien, trotz der gegenteiligen Aussage von LEGO, vor allem junge Mädchen anzusprechen. Die Armbänder funktionieren tatsächlich gut, scheinen wertig zu sein und einen guten Halt für die angebrachten Fliesen zu bieten. Sie passen mir trotzdem nicht…
In der dritten und größten Halle wurde zuerst die Produktion eines LEGO Steines vorgestellt und einige Fliesen verteilt. Interessant hierbei war, dass die Steine (2×4 Rot) anscheinend tatsächlich vor Ort gepresst wurden.
Im angrenzenden Star Wars Bereich konnte man sich in einer Dusche mit runden 1×1 Tiles beregnen lassen, ein Zeitvertreib der sich mir nicht so ganz erschlossen hat. Im Baubereich bestand hier die Möglichkeit an einem 2,90 großen R2-D2 mitzubauen. Hierzu wurden verschieden Bauabschnitte vergeben, die dann von einem Team zur großen Skulptur zusammengefügt wurden.
Anschließend ging es weiter in einen großen DUPLO Spielbereich, Minecraft und Friends, wo gemeinsam ein großer Bus in Friends-Farben gebaut wurde. Im Technic Bereich konnte ausgiebig mit Control Plus am STIG Rennwagen oder am großen Liebherr gespielt werden. Hier gab es dabei die Möglichkeit an einem Wettbewerb teilzunehmen, bei dem ein Liebherr gewonnen werden konnte. Ziel war es 20 2×4 Rundbricks am schnellsten von einer Seite zu anderen zu schaufeln. Meine eigene Zeit reichte leider nicht unter die ersten zehn.
Bei BYG RØD – Bau Rot – wurde dann aufs Kernthema Kreativität zugegriffen. Auf einer riesigen Fläche lagen tausenden 2×4 Steine in Rot, sowohl Duplo- als auch LEGO Steine. An allen Ecken und Enden wurde gebaut und es entstanden fantastische Bauten aus diesem simpelsten aller Steine. Die einzige Frage die sich mir hier stellt: wie können die alle solange auf den Steinen sitzen?
Bei Ninjago drehte sich alles um Legacy und es wurde gemeinsam ein großes Mosaik gebaut bzw. baute man für sich eine Brick-Build Ninjago Minifigur.
Im Architecture Bereich dann ein erstes Highlight für den geneigten T- oder AFOL. Die Big Builders waren mit einer Ausstellung ihrer Bauwerke vertreten. Die Sammlung an Modellen reeller architektonischer Vorbilder war in Gänze zuvor nur zweimal zusehen. Im April wird die Ausstellung auch in Mailand zu sehen sein.
Im Anschluss daran konnte in der Fanzone die MOCs verschiedener BaumeisterInnen bestaunt werden. Unter anderen war LEGO Ambassador Dirk von 1000Steine.de mit seinem fantastischen Model des Flughafen Schiphol vor Ort. Die Detailtreue und Akribie der gezeigten Modelle versetzte nicht nur die kleinen Besucher ins Staunen. Für mich eine neue Entdeckung, obwohl er schon ewig dabei ist, war Are Heiseldal mit seinen Neuinterpretationen klassischer LEGO Sets.
LEGO hatte aber vor allem für Sammler oder solche, die es werden wollen, noch ein Ass im Ärmel. Im Pop-Up LEGO Store konnten zwar keine VIP-Punkte gesammelt oder eingesetzt werden, aber anscheinend hatte LEGO nochmal zwei Leute ins Lager geschickt um Restware rauszuholen. So konnten bereits eingestellte Sets zur (dänischen) UVP oder etwas darunter gekauft werden. Unter anderem war das Ghostbusters HQ, der Creator Expert Big Ben oder die Saturn V in ausreichenden Mengen vorhanden.
Ebenso konnte ehemalige GWP zu akzeptablen Preisen erstanden werden. Beispielsweise wäre hier zu nennen das Battle of Hoth Diorama aus der 20th Anniversary Reihe oder die IDEAS Rakete. Ich selber habe beim 40290 „60 Jahre LEGO Stein“ Set zugeschlagen. Dieses hatte ich damals verpasst und konnte hier für 99,00 DDK (ca. 13,- Euro) zum Zuge kommen. Auch ganze Boxen von bereits eingestellten Minifiguren Serien waren zu bekommen. Und bereits zwei Wochen vor dem offiziellen Verkaufsstart waren die Produkte von LEGO Dots erhältlich. Leider konnte ich die viel besprochenen LEGO Night Mode Boxen nicht in Augenschein nehmen. Dies scheint nur an den beiden ersten Tagen möglich gewesen zu sein.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die LEGO World ein durchaus abwechslungsreiches Programm bereithält und einen Besuch wert ist. Für Sammler lohnt sicherlich ein Besuch des Stores mit dem, zumindest für mich, überraschenden Sortiment.
Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass die Fanzone etwas größer ausfällt, doch wie erwähnt liegt der Fokus des Events ganz klar nicht auf MOCs sondern darin, dass gesamte Sortiment von LEGO vorzustellen sowie Eltern und ihren Kindern einen schönen Tag zu bereiten.
Das war es mit dem Bericht von der LEGO World 2020 in Kopenhagen. Wart ihr auch schon mal vor Ort, oder steht das Event für die Zukunft auf eurem Plan? Äußert euch gerne in den Kommentaren!