Ich gehöre mit Sicherheit zur perfekten Zielgruppe der LEGO Overwatch Sets: ich liebe sowohl LEGO als auch Overwatch. Aber reicht das, um jedes Set des Themengebiets zu feiern?
In diesem Kommentar möchte ich meine persönliche Meinung zu dem Thema LEGO Overwatch einmal darlegen, es ist absolut subjektiv und keinesfalls eine Review.
Als Blizzard im Juni 2018 die Kooperation in einer Pressemitteilung angekündigt hat, war ich im absoluten Hype. Meine Vorfreude war wirklich gigantisch. Und Blizzard versteht es auch wirklich gut den Hype ihrer Fans am Kochen zu halten. Immer wieder gab es kleine Teaser in sozialen Netzwerken, die eine kurze Idee der Umsetzung aufblitzen ließen. Da wir nun endlich wissen, was uns in der zweiten Welle bei Overwatch im Oktober erwartet und sowohl Gerüchte über ein Ende als auch eine Fortsetzung im Umlauf sind, möchte ich das mal zum Anlass nehmen meinen Standpunkt zu diesem kontrovers diskutierten Themengebiet und den Sets dazustellen.
Inhaltsverzeichnis
Blizzard-Exklusivartikel ab 10. Oktober 2018
LEGO 75987: Omnic Bastion
Den Startschuss machte dann das Set LEGO 75987: Omnic Bastion, das es nach wie vor ausschließlich in Blizzards hauseigenem Gearshop gibt.
Was ist drin?
Dieses Set sollte ursprünglich nur in einer nicht näher genannten, aber begrenzten Stückzahl erhältlich sein. Bastion trägt hierbei den Skin aus der Omnic-Krise und auch sein freundlichem Vogelgefährte Ganymed ist dem originalen Skin aus dem Spiel farblich korrekt nachgestellt. Dass Bastion auf einer kleinen, gebauten Plattform mit einem kleinen Schild mit der Beschriftung „LEGO Blizzard Exclusive“ steht, macht ihn zu einem schönen Display-Set. Ein großer Wermutstropfen ist sogar für mich allerdings, dass es keinerlei bedruckte Teile in dem Set gibt und alle Besonderheiten als Sticker realisiert wurden. Gut gelungen ist für mich allerdings die Größe, die zu den anderen Minifiguren und Big-Figs passt.
Preisgestaltung
Nachdem das Set bei Blizzard zwischenzeitlich ausverkauft war und man davon ausgehen musste, dass die begrenzte Stückzahl erreicht war, wurden die Bestände trotzdem wieder aufgefüllt und mittlerweile bekommt man dieses Set für 15,- Euro statt der ursprünglichen 25,- Euro. Ich muss gestehen, dass mir der Preis zuzüglich der Versandkosten beim Release von insgesamt rund 30,- Euro eindeutig viel zu teuer für ein LEGO Set mit bloß 182 Teilen war, ich aber als Nerd nicht daran vorbeikam. Was soll man aber als Nerd auch machen, wenn man Blizzard-Exklusivartikel und begrenzte Stückzahl liest? Man kauft dieses Set trotzdem zähneknirschend und redet es sich schöner als es ist.
Erste Overwatch-Welle ab 01. Januar 2019
LEGO 75970: Tracer vs. Widowmaker
Was ist drin?
Ich glaube aus meiner Sicht ist das Set LEGO 75970 Tracer vs. Widowmaker der einzige No-Brainer aus dem gesamten Overwatch-Sortiment. Die Satellitendrohne aus Watchpoint: Gibraltar ist sehr gut getroffen. Dass sie einen Sitz beinhaltet ist für mich etwas verwirrend, aber nicht störend. Zudem passt sie hervorragend zu dem Set Watchpoint: Gibraltar, bei dem die Payload an der Zielrakete der Map angebracht werden kann. Tracer ist vermutlich mit Abstand die bekannteste Figur des Overwatch Universums und so eine Art Maskottchen geworden, da ihre Figur auch so oft thematisiert wurde. Mit Widowmaker hat Tracer die perfekte Gegnerin. Durch den Ständer der Payload kann diese wie auch Bastion hervorragend als Display-Set eingesetzt werden.
Preisgestaltung
In diesem Set bekommt man 129 Teile, zwei Minifiguren, einen bedruckten Standfuss und ein paar Sticker für insgesamt 14,99 Euro. Allerdings ist das Set mittlerweile nicht mehr nur exklusiv bei LEGO zu bekommen sondern auch im Einzelhandel teils mit wirklich guten Rabatten verfügbar. Also aus meiner Sicht ist das Set für Fans beider Welten ein unbedingtes Must Have.
LEGO 75971: Hanzo vs. Genji
Was ist drin?
In meinen Augen ist LEGO 75971: Hanzo vs. Genji mit Abstand das schlechteste Set. Dass die beiden verfeindeten Brüder Hanzo und Genji gemeinsam in einem Set zu finden sind, ist noch absolut nachvollziehbar für mich. Aber alles andere ist für mich nur überflüssige Füllware. Es gibt einen Handlanger des Shimada-Clans, der im Spiel eigentlich gar nicht vorkommt und dementsprechend nicht zu den spielbaren Helden von Overwatch gehört. Man stolpert über solche Charaktere nur in den Geschichten, die online außerhalb des Spiels in Videos oder Comics erzählt werden. Der Dojo in Hanamura ist lediglich eine Kulisse, mit der ich persönlich nichts anfangen kann. Auf diese Teile hätte man meiner Meinung nach getrost verzichten können.
Preisgestaltung
Auch die unverbindliche Preisempfehlung von 24,99 Euro für 197 Teile ist mir viel zu hoch. Wenn man keine Verwendung für die Teile und die überflüssige Minifigur hat, muss man meiner Meinung nach schon eine echte Vorliebe für Hanzo und Genji haben oder die Sammlung der Overwatch Minifiguren wirklich unbedingt vervollständigen wollen. Hier würde ich selbst eher auf einem wirklich guten Rabatt von 40 bis 50% warten oder nur die beiden Figuren einzeln über einen der üblichen Wege kaufen.
LEGO 75972: Dorado Showdown
Was ist drin?
Zu LEGO 75972: Dorado Showdown habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Zum einen gehört Dorado schon rein musikalisch zu meinen Lieblingsmaps in Overwatch, zum anderen ist mein ehemaliger Hauptheld Reaper in diesem eher noch günstigen Set enthalten. Mit Soldier 76 bekommt man außerdem den Helden, mit dem man seine Reise in Overwatch beginnt. Viele Neulinge bleiben auch nach dem ersten Training zumindest für die ersten Matches bei Soldier 76 und bauen so eine enge Bindung bei den ersten Erfolgserlebnissen zu dem Charakter auf. Mit dem äußerst coolen Cowboy McCree hat man ebenfalls eine ikonische Figur, auch wenn ich selbst mich nach wie vor unheimlich schwer damit tue, mit diesem Helden vernünftig zu agieren. Dazu bekommt man den coolen Truck, der wirklich hervorragend umgesetzt ist. Aber auch hier stört mich wieder die Kulisse aus Obststand und Fassade mit der Lichterkette und ist für mich wieder völlig überflüssig.
Preisgestaltung
In diesem Set sind mehr als doppelt so viele Teile wie in dem vorherigen Set und außerdem ein echter Held zusätzlich enthalten, trotzdem verlangt LEGO hierfür nur 5,- Euro mehr als bei LEGO 75971: Hanzo vs. Genji. Das ist für mich eine echte Diskrepanz und macht Dorado Showdown fast automatisch zu einem Schnäppchen. Im Einzelhandel sind 30% Rabatt für dieses Set immer wieder zu finden. Und dafür kann ich auch mit der doofen Kulisse gut leben und sie zur Not anderweitig nutzen.
LEGO 75973: D.Va & Reinhardt
Was ist drin?
Das Set dieser beide Overwatch Tanks ist in meinen Augen absolut ikonisch! Ich hätte nicht damit gerechnet, dass LEGO diese beiden Helden so gut umsetzen kann. Außerdem hat man sich einzig und allein auf die beiden Charaktere konzentriert und keinen Mumpitz darum herum gebaut. Man braucht einfach nicht mehr.
Preisgestaltung
Einziger Wermutstropfen ist hier für mich wieder die unverbindliche Preisempfehlung seitens LEGO. Wir haben hier gerade mal 36 Teile mehr als in Dorado Showdown und eine Minifigur weniger, trotzdem schlägt LEGO 33% auf und verlangt für dieses Set 39,99 Euro. Und ich versteh nicht warum. Auch LEGO 75973: D.Va & Reinhardt findet man für unter 30,- Euro im Einzelhandel, aber es bleibt grundsätzlich teurer als LEGO 75972: Dorado Showdown. Dennoch macht sich dieses Set sicher meiner Meinung nach hervorragend in der Serie.
LEGO 75974: Bastion
Was ist drin?
Das Set sticht völlig heraus aus der gesamten LEGO Overwatch Serie. Wir haben keine einzige Minifigur in diesem Set, dafür aber einen überdimensionalen Bastion, den man als Aufklärer oder im Geschützmodus aufstellen kann. Dazu besitzt er einen Light-Brick der den Angriffsmodus signalisiert. Tatsächlich glaube ich, dass kaum ein Held öfter gewählt wird. Gefühlt in 95% aller Matches, die ich bislang bestritten habe, war immer auch ein Bastion in die Kampfhandlungen verwickelt. Ich selbst spiele den Charakter auch recht gerne, weshalb mich dieses Set auch reizt. Dennoch passt er eben nicht zu den anderen Sets, weil er in einem völlig anderen Maßstab dargestellt wird, weshalb ich ihn separat aufstellen würde.
Preisgestaltung
Der LEGO 75974: Bastion ist mit 59,99 Euro für ein Set mit 602 Teilen bei einem Lizenzthema auch eigentlich nicht zu teuer. Trotzdem ist es schon eine besondere Hemmschwelle für mich, wenn ein Set über 50,- Euro kostet. Und obwohl das Set teilweise mit bis zu 30% Rabatt im Einzelhandel verfügbar ist, ist mein kleines Budget mir für dieses Set doch ein wenig zu schade. Hier rächt sich die hohe Ausgabe für den kleinen Bastion im Minifigur-Scale, den ich bereits besitze.
LEGO 75975: Watchpoint Gibraltar
Was ist drin?
Wenn das Angriffsteam in Overwatch auf der Map Watchpoint Gibraltar es bis zum Zielpunkt mit der Fracht aus dem Set LEGO 75970: Tracer vs. Widowmaker schafft, endet die finale Schlacht vor Startrampe der Rakete. Beim Sieg der Angreifer fliegt die Rakete mitsamt der Fracht los. Optisch ist das gesamte Set wirklich super umgesetzt. Zudem bietet es ein paar kleine Eastereggs, die auch den Charme von Overwatch echt gut repräsentieren. Trotzdem finde ich das Set insgesamt aus meiner ganz eigenen Sichtweise deutlich zu verspielt für die Overwatch Reihe im Vergleich zu den anderen Sets, auch wenn man natürlich auch mit denen spielen kann. Hier wurde aber mehr auf Spielfunktionen geachtet, die ich persönlich nicht bei so einem Set erwartet und gebraucht hätte. Und dazu gibt es nochmal die orangene 8×8 Radarschüssel mit der Aufschrift DRONE CHARGE STATION, die es schon im Set 75970 als Ständer für die Fracht gab.
Winston ist als Big Fig leider nicht so gut getroffen, wie ich mir das gewünscht hätte, gerade weil der sympathische Gorilla jeden Spielstart mit seiner Begrüßung einleitet. Auch von Mercy sieht man durchweg lauter seltsame Prints des Gesichts. Hier verstehe ich ohnehin nicht, warum es bei der Supporterin ein schwarzer Kopf sein musste, der normale Hautton wie er häufig bei LEGO Star Wars verwendet wird, wäre doch absolut ausreichend und letztlich hübscher gewesen. Bei Pharah gefallen mir ihre Schubflügel nicht so gut. Außerdem gibt es wie im Dorado Showdown nochmal Reaper, diesmal jedoch mit einem zweiten Teil als Beinersatz. Dieses Teil kennt man bereits von den Dementoren aus LEGO Harry Potter Sets und zeigt Reaper so bei der Benutzung einer seiner Fähigkeiten. Ich bin immer noch unentschlossen, was ich davon halten soll, dass man hier nicht einen der vielen anderen Helden verwirklicht hat.
Preisgestaltung
LEGO verlangt stolze 89,99 Euro für 730 Teile inklusive 3 Minifigs und einer 1 Big-Fig. Dieses Set gilt für mich weder für Kinder noch als Erwachsener als Mitbringsel. Hier überlege zumindest ich mir ganz genau, ob ich das Set brauche und ob ich den Platz für das gut 50 cm hohe Modell habe. Es ist wirklich ein toller Hingucker und jeder Overwatch Fan wird das Set sofort richtig zuordnen können. Besonders wenn man das Set mit weiteren Figuren und der Fracht bevölkert, ist Watchpoint Gibraltar definitiv ein echter Overwatch Schrein im Nerd-Regal oder auf dem Sideboard. Auch hier waren schon mal gut 30% Rabatt verfügbar, aber auch das ist noch ein stolzer Preis. Und dafür sind mir die Minifiguren bisher nicht wichtig genug.
Zweite Overwatch-Welle ab 01. Oktober 2019
LEGO 75976: Wrecking Ball
Was ist drin?
Als Overwatch Ende Mai 2016 veröffentlicht wurde, gab es insgesamt 21 Helden in der Charakterauswahl. Seitdem wurden in jedem Mai, Juli und November jeweils ein weiterer Charakter hinzugefügt. Wrecking Ball gehört aber als Held 28 so gar nicht zur alten Riege, er ist gerade mal knapp über ein Jahr im Spiel beim Launch dieses Sets. Wrecking Ball ist mit Sicherheit der knuffigste Held in Overwatch, aber dass ihm so eine immense Rolle zugetraut wird wichtiger als 27 ältere und länger etablierte Figuren zu sein, verwundet mich. Trotzdem ist LEGO 75976: Wrecking Ball in meinen Augen bisher ein ganz tolles Set, auch wenn ich mir die Spinnenbeine der Abrissbirne nicht filigran genug erscheinen und ich noch sehr gespannt bin, wie aus dem Mech eine Kugel wird. Vielleicht hätte man sich auch diese Funktion sparen können.
Preisgestaltung
227 Teile für 19,99 Euro – was ist denn da los? Ich habe zunächst an ein echtes Schnäppchen geglaubt, man muss aber bedenken, dass hier nur ein kleiner Hamster namens Hammond enthalten ist und keine Minifigur vorhanden ist. Spätestens wenn das Set rabattiert im Einzelhandel verfügbar ist, gehört das Set auf jeden Fall in meine Sammlung.
LEGO 75977: Junkrat & Roadhog
Was ist drin?
Okay, ich weiß nicht wie oft ich darüber schon im StoneWars.de Podcast gesprochen habe, aber fast immer, wenn ich über Overwatch rede, erwähne ich auch meinen Lieblingshelden Junkrat. Es gibt keinen Charakter, den ich lustiger finde und mit dem ich lieber spiele in Overwatch. Sein stets grummeliger Partner und Bodyguard Roadhog ist mir auch extrem ans Herz gewachsen. Daher hätte das Set nicht mal so großartig sein müssen, wie es jetzt aussieht, damit ich in blanke Euphorie gerate. Ich glaube, beide Figuren hätte man nicht besser umsetzen können, lediglich Junkrats Frisur ist ein klein wenig zu ordentlich. Überhaupt müsste Junkrat ein wenig verrußter aussehen. Wir haben hier ein wirklich tolles Display Set, das extrem viele Spielereferenzen enthält, das perfekt getroffene Motorrad von Roadhog und einen detaillierten Ständer. Das ist so viel besser als die reinen Kulissen der Sets LEGO 75971: Hanzo vs. Genji und LEGO 75972: Dorado Showdown.
Preisgestaltung
Auch wenn dieses Set ein unumstößliches Must-Have ist, sind 49,99 Euro für 380 Teile mit einer Minifigur mit seltenerem Beinteil und einer Big-Fig echt teuer. Vor allem, wenn man das Set mit den anderen aus dieser Reihe vergleicht, muss man wirklich schon so ein totaler Liebhaber der Figuren sein, um nicht auf ein wirklich gutes Angebot zu warten. Bedruckte Teile und Sticker sind hier schön gleichmäßig verteilt, was aber den Preis auch nicht in ein besseres Licht rückt. Die UVP dieses Sets ist in meinen Augen eindeutig mindestens 10 oder sogar 15,- Euro zu hoch angesetzt.
Besondere LEGO Overwatch Sets
LEGO Overwatch: Ganymede
Am 23. Januar 2019 veranstalteten die amerikanischen LEGO Brand Stores ein LEGO Store Overwatch Play Event. Das Event war lediglich Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren vorbehalten und sie mussten eine Aufgabe im Store absolvieren, um ihr kostenloses Ganymede Polybag zu erhalten. Das Set besteht aus 38 Teilen und kann von jedermann rebrickt werden.
Kontroversen
Darf LEGO Sets für einen Ego Shooter wie Overwatch machen?
Die einfache Antwort ist: ja! Auch wenn Overwatch auf dem deutschen Markt seltsamerweise eine Freigabe der USK erst ab 16 Jahren erhalten hat, ist das Spiel überall sonst auf der Welt einem deutlich jüngeren Publikum zugänglich. Außerdem handelt es sich bei der Freigabe der USK nur um eine Richtlinie für den Verkauf. Wer seinem Kind diesen Ego-Shooter auch in einem jüngeren Alter zutraut, darf als Erziehungsberechtigter seinem Kind den Zugang zu dem Spiel problemlos ermöglichen.
Zudem hat Overwatch keinerlei Opfer im Spiel zu beklagen. Wessen Lebenspunkte aufgebraucht sind, kann nach wenigen Sekunden Wartezeit direkt wieder mit derselben oder einem anderen Helden sofort wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Das Spiel ist selbst im größten Tumult immer einfach nur bunt und farbenfroh und keinesfalls gewalttätig in der Darstellung. Auch die Helden sind eher niedlich. Selbst der gesichts- und namenlose Reaper ist so überzeichnet, dass ich mir nicht mal bei dem vorstellen kann, dass ältere Kinder von dem Angst haben könnten.
Es gibt in der LEGO Historie zahlreiche Beispiele für Sets, die einen deutlich höheren Grad an Schusswaffen und Gewalt dargestellt haben. In jedem Indiana Jones Set waren von 2008 bis 2009 leichter erkennbare Waffen enthalten, als in den meisten Overwatch Sets. Im Set LEGO 7781 The Batmobile: Two-Face’s Escape von 2006 mit der Altersempfehlung 8 bis 12 Jahren wird mit Waffen geschossen. Selbst in der ersten Minifiguren-Sammelserie 8683 von 2010 ist bereits ein Cowboy mit zwei Pistolen dabei gewesen und für Kinder ab 5 Jahren gedacht. Serien wie Exo-Force, Star Wars oder die heißbeliebten Piraten von LEGO sind nie ohne Schusswaffen ausgekommen. Und das nicht mal als Junior Sets wie z. B. in LEGO 10679 Pirate Treasure Hunt.
Und hier nenne ich nur Beispiele, die Schusswaffen enthalten. Schwerter, Speere, Lanzen, Armbrüste oder der bekannte Bogen haben es schon deutlich früher in die Auseinandersetzungen von LEGO Figuren geschafft. Selbst die klassischen Spaceman mussten mit einem umgedrehten Megaphon und einem transparenten, runden Stud aufrüsten. Und selbst als Spielzeug für die Kinder gab es neben Schwertern, Wurfsternen, Äxten von Nexoknights oder Ninjago auch Bionicle Blaster und Shooter in Kindergröße mit denen Bälle oder Pfeile verschossen werden konnten.
Man kann einfach nicht die Behauptung aufstellen, LEGO sei immer schon ein ausschließlich friedliches Universum. Natürlich gab und gibt es nach wie vor Aussagen seitens verschiedenen Mitarbeitern von LEGO, die ein solches Bild vermitteln. Auch die Regeln für Entwürfe bei Ideas untermauern den friedlichen Ansatz seitens LEGO. Aber LEGO nimmt sich selbst immer wieder Freiheiten besondere Ausnahmen oder eigene Regeln zu setzen. Und Sets zu einem Ego Shooter zu machen, gehört einfach dazu und ist absolut legitim.
LEGO Overwatch Sets nicht mehr im Einzelhandel?
Zunächst hatten wir die ungenaue Information, LEGO sei dabei, die LEGO Overwatch Sets aus dem freien Handel zurück zu holen. Das wäre eigentlich ein Zeichen dafür, dass ein Verkauf nicht besonders gut läuft. Jedoch handelt es lediglich um einen sechswöchigen Lieferstop. Der Einzelhandel setzt scheinbar teilweise nicht genug der Sets für die Lieferintervalle ab. Das gilt jedoch auch nicht für alle Händler, manche können zum jetzigen Zeitpunkt beispielsweise Artikel nicht ordern, obwohl sie zeitweise ausverkauft sind. Hier bleibt die weitere Entwicklung.
Mehr LEGO Overwatch 2020?
Gleich acht Setnummern für das Jahr 2020 sind in den Händlerlistings zu finden. Von 75978 bis 75985 reichen die Setnummern, die sich somit direkt an die bisher bekannten Setnummern anschließen und fast bis zum exklusiven Omnic-Bastion von Blizzard erstrecken. Aufgrund des vorherigen Punkts ist aber nicht sicher, ob diese Produktplanung auch tatsächlich umgesetzt wird. Selbst angekündigte Serien wurden mitunter nicht fortgeführt, wenn LEGO Festellen musste, dass die Absatzzahlen nicht wie erwartet erfüllt wurden.
Fazit
Kritikpunkte
- Preise: Als eingefleischter Overwatch-Fan gibt es leider einige Kritikpunkte für mich an der Serie von LEGO. Hierbei ist die Preispolitik für mich das größte Manko. Dazu kommen bei ein paar Sets die für mich überflüssigen Kulissen zum Tragen, obwohl sie optisch hervorragend an die Vorlagen im Spiel angelehnt sind. Eine echte Enttäuschung ist Mercys Kopf mit der schlechten Bedruckung ausgerechnet im teuersten Set.
- Dark Ages: Außerdem denke ich, dass der Großteil der Overwatch Fans einfach aktuell auch nicht LEGO auf der Agenda haben. Sie werden vorrangig mitten in ihren Dark Ages sein. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass jedem Overwatch-Spieler nur die Helden wichtig sind. Und dabei auch nicht alle. Niemand beherrscht die bald 31 Helden gleichermaßen und hat deswegen für alle dieselbe Sympathie.
- Konkurrenz: Und zu guter Letzt ist die Konkurrenz schon viel zu lange auf dem Markt und deshalb absolut etabliert. Es gibt Figuren der Helden in sämtlichen Größen und Ausprägungen, von absolut detaillierten Reproduktionen bis hin zu putzigen Comic-Stilrichtungen. Einzelne Skulpturen werden für bis zu 450,- Euro verkauft, allein im Blizzard Gear Store gibt es fünf verschiedene Hersteller, die Figuren ab 10,- Euro im Angebot haben. Schlüssel- oder Rucksack-Anhänger einzelner Charaktere gibt es bereits ab 6,- Euro. Wer andere Plattformen nutzt, bekommt seine Lieblingshelden auch in Hülle und Fülle noch günstiger oder von weiteren Herstellern.
Was hätte LEGO besser machen können?
LEGO hatte mal eine kleine unbedeutende Serie von zwei oder drei Sets auf den Markt gebracht, die sich BrickHeadz nannten. Hier hatte man eine lustige und günstige Alternative zu Pop Figuren. Zwar hat LEGO hier meiner Ansicht nach schon zu Beginn den Fehler gemacht, große Figuren nicht als Big Figs wie bei der Konkurrenz anzubieten. Dann wurde der Markt massenhaft mit Figuren unterschiedlichster Themen überschwemmt. Schließlich wurden Serien unterbrochen und bedruckte Schilder eingespart und schließlich wurde das gesamte Thema unheimlich schlagartig ausgedünnt.
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Entgegen ursprünglicher Gerüchte gibt es die BrickHeadz nach wie vor und es kommen zu unterschiedlichen Gelegenheiten neue Figuren raus. Allerdings gibt es aktuell keine Lizenzthemen, die bedient werden. Und die BrickHeadz wären wirklich ideal für die Helden von Overwatch gewesen. Eine kleine Serie von sechs bis acht Helden hätten definitiv gereicht um mal auszuspähen, wie die Serie bei den Leuten ankommt. Als Einschränkung ist natürlich durchaus denkbar, dass solche Lizenzen durch bereits vorhandene Verträge nicht für Einzelfiguren möglich sind.
Während der Preis des exklusiven LEGO Omnic-Bastions bei Blizzard rasant fällt, was mich persönlich mittlerweile wirklich ärgert, scheinen viele Einzelhändler auch nicht die gewünschten Verkäufe generieren zu können. Und selbst ich als AFOL, der Overwatch liebt und der bereits drei Sets von LEGO besitzt und definitiv noch mindestens eines kaufen wird, bin einfach nicht wirklich glücklich mit der Serie.
Was denkt ihr? Seid ihr sowohl Fans von LEGO als auch von Overwatch? Was haltet ihr von den bisherigen LEGO Overwatch Sets? Welche Sets findet ihr richtig gut? Habt ihr andere Kritikpunkte oder findet ihr alles wirklich super bei LEGO Overwatch?