Amazon Kreditkarte: Für wen lohnt sich die Karte mit 3% Bonuspunkten & 50,- Euro Startgutschrift?

Amazon Kreditkarte Startgutschrift

Bald steht wieder der Amazon Prime Day an und im Zuge dieses Events wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch wieder viele gute LEGO Angebote geben, denn zumindest in den letzten beiden Jahren gab es hier viele gute Deals.

Wir wollen euch heute (wie bereits im letzten Podcast angekündigt) in einem zugegebenermaßen recht themenfremden Artikel die Amazon VISA Kreditkarte vorstellen, die sich auch abseits des Prime Days zumindest für alle, die regelmäßig bei Amazon als Prime-Kunde einkaufen, durchaus finanziell lohnt. Denn momentan gibt es eine 50,- Euro Startgutschrift für alle, die die Karte neu beantragen.

Direkt zu Beginn der Disclaimer: Möglichst günstige LEGO Angebote zum Prime Day sind zwar der Aufhänger für diesen Artikel, aber ansonsten geht es in diesem Beitrag ausnahmsweise mal nicht wirklich primär um LEGO.

Dieser Beitrag ist eindeutig werblicher Natur, denn wir bekommen für jeden Neukunden für die Amazon Kreditkarte eine Provision von Amazon. Das ändert allerdings nichts daran, dass ich selber seit Jahren begeisterter Nutzer der Amazon Kreditkarte bin und sie euch nicht empfehlen würde, wenn ich nicht überzeugt wäre.

Wir wollen euch in diesem Artikel nicht einfach die Vorteile der Amazon Kreditkarte und die Höhe der Startgutschrift auflisten, sondern vor allem auch die Jahresgebühr, die Nachteile bzw. Stolpersteine aufführen, denn die Karte ist sicherlich nicht für jeden die ideale Wahl. Ganz grundsätzlich gilt für die Amazon Kreditkarte wie für jede andere Kreditkarte auch: Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein. Außerdem ist eine eine Bankverbindung im Euro Zahlungsraum und Wohnsitz in Deutschland notwendig. Das heißt leider auch: Eine Beantragung der Kreditkarte aus der Schweiz und aus Österreich ist aktuell nicht möglich.

Was kostet die Amazon Kreditkarte?

Die VISA Amazon Kreditkarte kostet euch im ersten Jahr erstmal grundsätzlich nichts und ihr bekommt sogar noch eine Gutschrift über 50,- Euro, aber dazu später mehr.

Ab dem zweiten Jahr hängt es dann davon ab, ob ihr Amazon Prime Kunde seid. Wenn nicht, dann werden nach dem ersten Jahr nämlich 19,99 Euro Jahresgebühr  für die Karte fällig. Wer allerdings die Karte als Prime-Kunde nutzt, für den bleibt die Karte dauerhaft kostenlos, vorausgesetzt ihr wählt bei den monatlichen Zahlungen aus, dass jeden Monat 100% eurer Ausgaben abgeglichen werden. Ansonsten kann die Amazon Kreditkarte zur Kostenfalle werden, dazu weiter unten mehr.

Für Zahlungen in fremden Währungen außerhalb der Eurozone werden pauschal 1,75% Gebühren in Form von sogenannten Fremdwährungsgebühren fällig. Wenn es ans Geld abheben geht, ist die Karte dann ziemlich teuer: im Ausland werden 3% des Umsatzes, mindestens aber 5,- Euro fällig. In Deutschland sind es sogar mindestens 7,50 Euro. Kostenfrei könnt ihr nur dann Geld abheben, wenn ihr vorab Guthaben auf das Kreditkartenkonto eingezahlt habt und den Verfügungsrahmen demnach gar nicht nutzt. Hier muss man deutlich sagen: Für das Abheben von Bargeld ist die Karte nicht die richtige, da die Gebühr hier einfach zu hoch ist.

Wer stellt die Amazon Kreditkarte aus?

Die Amazon Kreditkarte ist eine VISA Karte und wird als sogenannte “CoBranding-Kreditkarte” von der Landesbank Berlin AG (LBB) ausgestellt und verwaltet. Die Landesbank Berlin befindet sich aktuell im Besitz der Sparkassen-Finanzgruppe und hat ihren historischen Kern in der Berliner Sparkasse.

Neben der Amazon Kreditkarte stellt die LBB beispielsweise auch die ADAC Kreditkarte aus.

Wann wird wie und wo abgebucht?

Wenn ihr alles richtig einstellt, sammeln sich eure Umsätze über einen Monat zinsfrei auf dem Amazon Kreditkartenkonto und werden dann einmal pro Monat von einem von euch hinterlegten Girokonto per Lastschrift abgebucht.

Wichtig ist, dass ihr das Konto so konfiguriert, dass jeden Monat eben 100% der fälligen Beträge von eurem Girokonto eingezogen werden, da ansonsten hohe Zinsen anfallen. Wie gesagt: Dazu später mehr.

Was bringt mir die Amazon Kreditkarte?

Der größte und interessanteste Vorteil der Amazon Kreditkarte sind 3% Cashback auf alle eure Einkäufe bei Amazon.de als Prime-Mitglied beim Bonusprogramm. Dabei ist es für diese Rückvergütung egal, ob ihr bei Amazon selbst oder einem Marketplace-Händler einkauft.

Schaut mal in eure Amazon Bestellhistorie der letzten Jahre (“Mein Konto” – “Meine Bestellungen”) und rechnet durch, ob sich das für euch gelohnt hätte. Wenn nicht, solltet ihr jetzt auch keine Amazon Kreditkarte abschließen. Wenn ihr aber ohnehin viel bei Amazon einkauft und auch schon Prime Kunde seid, summieren sich die 3% Bonuspunkte mit der Zeit ganz ordentlich und auf der Gegenseite entstehen keine Kosten.

  • Pro 1,- Euro Umsatz gibt es 3 Punkte
  • 1 Punkt entspricht 0,01 Euro
  • Entspricht: 3% in Bonuspunkten bzw. umgerechnet 2,91% Rabatt

Auch wenn man kein Prime-Kunde ist, gibt es bei Einkäufen auf Amazon Bonuspunkte, allerdings dann nur in Höhe von 2% auf euren Einkaufswert.

Auch außerhalb von Amazon sammelt ihr Bonuspunkte, aber da dann leider nur 0,5% des Einkaufswertes. Dazu zählen leider auch Bestellungen bei Amazon in England, Frankreich, Italien, Spanien oder in den USA. Die volle Höhe der Punkte gibt es also wirklich nur auf Amazon.de. Wenn man generell viel mit der Kreditkarte bezahlt, summiert sich das mit der Zeit natürlich auch außerhalb von Amazon Deutschland.

Ihr könnt die Kreditkarte auch als Zahlungsmittel bei Paypal hinterlegen und damit dann mit jeder Zahlung, die ihr über Paypal abwickelt, immerhin 0,5% des Einkaufswertes als Bonuspunkte sammeln.

Die Bonuspunkte sind unbegrenzt gültig bzw. verfallen lediglich bei einer Kündigung der Kreditkarte.

Zeitlich begrenzte Aktion: 50,- Euro Startgutschrift

Aktuell gibt es bei der Amazon Kreditkarte noch bis zum 14. Oktober im Rahmen des Amazon Prime Day eine Aktion, bei der ihr als Prime-Kunde ein Startguthaben in Höhe von 50,- Euro bekommt.

Diese Startgutschrift wird euch nach dem ersten Einsatz der Karte gutgeschrieben. Ihr könnt das Guthaben dann ab dem zweiten Einkauf mit der Karte (z.B. beim Amazon Prime Day oder auch im November beim Black Friday) einlösen.

Die Startgutschrift von 50,- Euro ist für Amazon-Verhältnisse gut, aber nicht der bisherige Höchstwert. Es gab die Kreditkarte in den vergangenen Jahren zum Beispiel beim Black Friday Event mit einem Startguthaben von 70,- Euro. Normalerweise liegt die Startgutschrift aber deutlich unter den 50,- Euro, die gerade angeboten werden.

Rechenbeispiel mit euren Einkäufen

Wir haben in den vergangenen Jahren hier immer wieder über LEGO Angebote und Schnäppchen bei Amazon berichtet, bei denen ihr Sets zu extrem guten Preisen bekommen habt. Wer im Jahr auf diesem Wege (oder natürlich auch durch andere Einkäufe bei Amazon) als Prime-Kunde beispielsweise 1.000,- Euro bei Amazon ausgegeben hat, hat mit Hilfe des Bonusprogramms über das Jahr gesehen 30,- Euro in Bonuspunkten als Rückvergütung auf der Kreditkarte gesammelt, die er bei zukünftigen Amazon Einkäufen einlösen kann.

Hier kann man wohl sagen, dass sich die Karte finanziell lohnt. Wer ohnehin Prime-Kunde bei Amazon ist, hat keinerlei Kosten und somit eigentlich nur Vorteile.

Wenn man hingegen kein Prime-Kunde ist und im letzten Jahr nur 300,- Euro bei Amazon ausgegeben hat, geht die Rechnung hingegen gar nicht auf. Mit der Kreditkarte hättet ihr zwar im ersten Jahr eine 50,- Euro Gutschrift bekommen, aber wenn die Ausgaben von 300,- Euro im Jahr konstant bleiben, bekommt ihr pro Jahr nur 6,- Euro in Form von Bonuspunkten gutgeschrieben. Ab dem zweiten Jahr kostet die Karte immerhin 19,99 Euro pro Jahr und ihr macht über die Zeit dann natürlich Verlust.

Ihr seht also: Schaut am besten in euren Amazon Bestellverlauf und rechnet kurz durch, ob sich die Karte für euch lohnt.

  • Wer sowieso Prime-Kunde ist, macht eigentlich nie Verlust und hat nur Vorteile, da die Karte kostenlos ist
  • Ohne Prime-Mitgliedschaft braucht es mindestens 1.000,- Euro Jahresumsatz auf Amazon.de bis zum “Break-Even-Point”
  • Wer extra nur für die Karte Prime-Kunde wird (kostet 69,- Euro im Jahr) und sonst keine Vorteile von Prime nutzen will, braucht 2.300 Euro Jahresumsatz bis zum Break-Event-Point

Warum macht Amazon das?

Amazon nutzt die Kreditkarte (ganz ähnlich wie das LEGO VIP-Programm die VIP-Mitgliedschaft) zur Kundenbindung. Ziel ist natürlich, dass ihr euch bei jedem Einkauf denkt: “Hmm, wenn ich das über Amazon bestelle, bekomme ich nochmal 3% Cashback.”

Grundsätzlich haben sehr viele Händler (verständlicherweise) solche Kundenbindungs-Programme und auf einige (wie z.B. das LEGO VIP-Programm oder die Galeria Kundenkarte) weisen wir auch immer wieder hin. Die Amazon Kreditkarte geht aber über die klassische Mitgliedskarte eben ein wenig hinaus und eignet sich eben auch für Einkäufe außerhalb von Amazon.de.

Was sind die Nachteile und Stolpersteine?

Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. In unserem Rechenbeispiel haben wir schon gesehen, dass sich die Amazon Kreditkarte nicht für jeden Amazon Kunden gleichermaßen lohnt, aber es gibt tatsächlich auch noch einige weitere Stolpersteine, auf die wir gerne hinweisen wollen.

Nicht sofort einsatzbereit

Zunächst mal ein kleiner Nachteil: Da die Authentifizierung der Kreditkarte bzw. eurer Identität einige Zeit dauern kann, wird die Kreditkarte zum diesjährigen Prime Day wohl leider noch nicht voll einsetzbar sein.

Das vorläufige Limit der Karte liegt bei 210,- Euro. Spätestens zu Black Friday und Cyber Monday (beides sicherlich allgemein und natürlich vor allem auch bei Amazon spannende Events) ist die Karte dann aber voll einsetzbar.

Einstellung beachten, sonst hohe Zinsen!

Kommen wir nun zum größten Nachteil: Solltet ihr die Amazon Kreditkarte abschließen, solltet ihr schon im Bestellantrag unbedingt die “Teilzahlung” der Kreditsumme deaktivieren und sie auf “Vollzahlung” umstellen. Andernfalls müsst ihr das im Onlinebereich der Kreditkarte umstellen. Falls ihr das nicht tut, entstehen durch die Teilrückzahlungen relativ hohe Zinskosten in Höhe von 14,98% p.a.

Wir haben euch einige Screenshots aus dem Anmeldeprozess angefertigt und euch markiert, wo ihr schon bei der Beantragung der Kreditkarte die Einstellung richtig setzen könnt. Also: Vermeidet unbedingt die Teilrückzahlung!

Die Sache mit dem Datenschutz

Wenn Amazon involviert ist, sollte man immer ein Auge auf das Thema Datenschutz haben. Das ist auch bei der Kreditkarte nicht anders, deshalb wollen wir kurz und knapp erklären, welche Punkte es zu beachten gilt.

Die Amazon Kreditkarte wird von der LBB ausgestellt und daher bekommt die LBB natürlich auch mit, was ihr (auch abseits von Amazon) mit der Kreditkarte bezahlt. Soweit so selbstverständlich. Allerdings werden Informationen über eure Umsätze mit der Karte auch (zumindest in Teilen) an Amazon übermittelt. Laut der LBB findet das ganze statt, “[…] ohne dass ein Bezug zu einem bestimmten Händler herstellt werden kann […]”. Diese Daten werden aber laut LBB und Amazon auch dazu genutzt, um euch interessenbasierte Werbung anzuzeigen.

Ihr könnt den entsprechenden Teil der Datenschutz-Bestimmungen in diesem erstaunlich kurzen Dokument nachlesen. Während des Beantragungsprozesses müsst ihr diesen Bedingungen zustimmen.

Hier müsst ihr selber abwägen, ob das für euch in Ordnung ist, oder ob euch diese Bedingungen stören. Wer die Kreditkarte ohnehin nur für Einkäufe bei Amazon nutzt, hat hier natürlich keine Nachteile, denn die Daten hat Amazon ja ohnehin schon… 😉

Schufa

Wo wir schon beim Datenschutz waren: Wie bei jeder Kreditkarte wird auch bei der Beantragung der Amazon Kreditkarte eine Nachfrage bei der Schufa angestellt und die Kreditkarte dort sicherlich auch eingetragen. Hier müsst ihr auch selbst abwägen, inwiefern das für euch in Frage kommt, wir wollen hier wenigstens kurz darauf hinweisen.

Fazit

Ob ihr eine Kreditkarte von Amazon haben und euch damit etwas fester an Amazon binden wollt, müsst ihr letztlich natürlich selbst entscheiden. Ich persönlich bin mit meiner Amazon Kreditkarten seit einigen Jahren sehr zufrieden. Da ich ohnehin schon seit fast 10 Jahren Prime Kunde bin und recht viel über Amazon bestelle, lohnt sich die Karte auch finanziell ganz ordentlich.

Wer kein Prime-Kunde ist oder Amazon gegenüber generell abgeneigt ist und lieber den lokalen Einzelhandel oder andere Onlinehändler unterstützt (was ich sehr begrüßenswert finde), der sollte von der Karte allerdings wohl eher die Finger lassen, denn dann gibt es definitiv auch andere gute Kreditkarten.

Diskutiert gerne in den Kommentaren über die Amazon Kreditkarten. Vielleicht ist ja der eine oder andere unserer Leser schon Inhaber der Karte und kann aus seinen Erfahrungen damit berichten. Falls ihr Fragen habt, dürft ihr die natürlich auch gerne stellen, ich versuche die dann nach bestem Wissen zu beantworten.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält sogenannte Affiliatelinks zu Online-Shops (z.B. LEGO, Amazon, eBay oder Alternate) und ist daher als “enthält Werbung” gekennzeichnet. Wenn ihr einen dieser Links nutzt und anschließend im verlinkten Shop einkauft, bekommen wir dafür eine Provision vom Händler. Damit unterstützt ihr also StoneWars.de (mehr dazu hier) und ermöglicht es uns, frei von Bannerwerbung und bezahlten Inhalten zu bleiben. Vielen Dank dafür!

Über Lukas Kurth 2117 Artikel
LEGO Liebhaber und Star Wars Fan seit der frühen Kindheit. Begeisterungsfähig und immer Kind geblieben. 32 Jahre alt, studierter Maschinenbauingenieur und der Mensch und Gründer hinter StoneWars.de
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