LEGO Digital Designer wird eingestellt! BrickLink Studio ersetzt die Bausoftware

LEGO Digital Designer Eingestellt Studio Bau Software Titelbild

Nach fast 18 Jahren des digitalen Bauens wird der LEGO Digital Designer zum nächsten Monat eingestellt. Doch das nicht ohne Alternative, denn in Zukunft wird LEGO die ursprünglich von BrickLink entwickelte Software Studio als Aushängeschild benutzen.

Der LDD ist für mich ein Stück Nostalgie, da ich dort meine ersten Erfahrungen im Bereich des digitalen Bauen gesammelt habe. Verwendet habe ich die Software aber schon lange nicht mehr wegen besserer Alternativen. Das hat LEGO jetzt auch offiziell gemacht, denn das Ende des LEGO Digital Designers steht kurz bevor.

Das Ende vom LDD

Der offizielle LEGO Digital Designer wird eingestellt. Das hat LEGO gestern in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Ab Februar 2022 wird man die Software zum Bauen von digitalen LEGO Modellen nicht mehr über die LEGO Website herunterladen können. Bereits installierte Versionen des Programms werden aber weiterhin funktionieren, nur eben nicht mehr von LEGO mit Updates versorgt. In Sachen Updates war beim LDD aber in letzter Zeit eh nicht mehr viel passiert, sodass keine neuen Funktionen dazugekommen sind und auch die Teilebibliothek nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. Deswegen war das Ende des LDD quasi schon vorherzusehen und ist auch nicht verwunderlich.

LEGO Digital Designer Screenshot
Screenshot vom LEGO Digital Designer

Geschichte des Digital Designers

Schon 2004 erschien der LEGO Digital Designer und war damals etwas revolutionäres. Denn dank der einfachen Bedienbarkeit, die erkennen konnte, wie LEGO Steine zusammenpassen, war die Software leicht zugänglich und für viele der erste Anlaufpunkt für digitales Bauen. Im Zuge von LEGO Design ByME konnte man sogar im LDD entworfene Modelle kaufen und hat die Steine in einem individuellen Karton mit gedruckter Bauanleitung zugeschickt bekommen.

Eine spezielle Version des LEGO Digital Designers wird übrigens von den LEGO Designern verwendet, um offizielle LEGO Sets zu entwerfen. Diese erweiterte Version wird aber nur intern verwendet und wird mit dem Ende vom LDD wohl auch niemals den Fans zugänglich gemacht.

Fokus auf Studio

Der Schritt sich vom LDD zu verabschieden ist deswegen nachvollziehbar, weil LEGO beim Kauf von BrickLink 2019 auch die Bau-Sofware Studio übernommen hat. Der LEGO Digital Designer wird also von Studio abgelöst und in Zukunft auch direkt auf der LEGO Website zum Download angeboten.

LEGO Bricklink Studio Software
Screenshot von BrickLink Studio

Meiner Meinung nach ist Studio sowieso die bessere Software, da sie mehr Spielraum und Kontrolle über das Modell bietet. Dank der Integration in BrickLink kann man immer sehen, welcher Stein in welcher Farbe verfügbar ist, Einzelsteinpreise abrufen und die Teileliste als WantedList hochladen. Auch der Studio Renderer ist deutlich ausgereifter als der vom LDD und der Anleitungseditor ermöglicht es professionelle Bauanleitungen zu erstellen, wie ich es zum Beispiel für unsere Ulysses Raumsonde getan habe.

LEGO Studio Anleitung Stonewars Ulysses Raumsonde
Ulysses Anleitung erstellt mit Studio

Mit der Fokussierung auf Studio wird hoffentlich weiter an den Funktionalitäten des Programms gearbeitet. So fehlen leider immer noch viele spezielle Einzelsteine im Teilekatalog und auch die Unterstützung von flexiblen Elementen könnte besser sein.

Pressemitteilung

Die offizielle Mitteilung von LEGO zur Einstellung vom LEGO Digital Designer und der Zukunft von Studio könnt hier nachlesen:

Klick öffnet: Pressemitteilung (Englisch)

LEGO BrickLink Studio to replace LEGO Digital Designer as the LEGO Group’s official 3D building app

The LEGO Digital Designer website will shut down at the end of January. BrickLink Studio welcomes LEGO Digital Designer users.

Billund, Denmark – January 12th, 2022: Today, the LEGO Group announces that BrickLink Studio will replace LEGO Digital Designer as the official virtual LEGO building software going forward. The LEGO Digital Designer (LDD) website will close on January 31st, after which time LDD will no longer be available for download. While downloaded versions of the LDD application will continue to work, people are encouraged to download BrickLink Studio, import their LDD files, and use Studio for 3D LEGO building files, and use Studio for 3D LEGO building.

LEGO Digital Designer was released in 2004 as the LEGO Group’s 3D building tool. LDD pioneered real-time rendering of LEGO bricks, virtual brick connectivity, and the compact LEGO Exchange file format (LXF) which made LEGO models built in LDD light and portable. It has played a prominent role in various offerings, from LEGO Factory, LEGO Design ByME, LEGO video games and movies. Now after almost twenty years since its conception and eighteen years in distribution, LEGO Digital Designer will retire and pass the mantle to BrickLink Studio as the officially supported and maintained 3D building application.

“Our initial vision for LEGO Digital Designer back in 2002 was to make building on a computer accessible and fun for children – to play with and share their creations online.” said Ronny Scherer, producer of the first-generation LEGO Digital Designer. “I am so impressed with how the community of creators has evolved. Builders—enthusiasts and professionals alike—have used LDD in wonderful and unexpected ways. They took ownership and created the most amazing virtual LEGO models and have grown the virtual building ecosystem. I am so proud of the team behind LDD and the greater virtual building community. They have truly inspired a generation of digital LEGO creators.”

Tormod Askildsen, head of AFOL Engagement for the LEGO Group, has been intrigued by digital building since using LDD to bring alternate model instructions for the LEGO Factory Hobby Train set to market in 2007. “When the LEGO Group acquired BrickLink,” Askildsen said, “one of the things that impressed and inspired us was their purposeful development of the Studio software. For digital building to be not only a nice feature for some, but a meaningful part of many people’s LEGO building experience, it must be an integrated and useful part of both the design, the building and the sharing experience. The talented team behind Studio see this clearly and continue relentlessly to further innovate and improve the Studio experience”.

In 2014, then-independent BrickLink created the BrickLink Studio software as a free virtual LEGO building tool. Studio was built on the industry-standard Unity gaming engine and is designed to integrate with the BrickLink Marketplace. Its .io file format is based on the fan community-developed LDraw standard with part connectivity data added to give digital bricks clutch power. Users can import LEGO models built in LDD, LDraw, and other popular tools. Studio includes useful features like model stability checking, built-in photo-realistic rendering, and an integrated instructions maker.

“Studio was created because at BrickLink, there is a great belief in how digital LEGO building could unlock true potential of everyone’s creativity by lowering the entry barriers and motivating people to inspire each other,” says Casper Thingholm, Head of BrickLink. “Going forward, the Studio team will continue to focus on making digital building as intuitive as physical building, and encourage even more builders to share their creations to inspire and help each other.”

Fazit

Für mich ist die Einstellung des LDD eine logische Entscheidung und ich freue mich, dass Studio jetzt noch mehr Aufmerksamkeit bekommt. Ich habe mit der Bausoftware viele positive Erfahrungen gemacht und schon die ein oder andere Bauanleitung erstellt. Für komplette Neulinge ist Studio vielleicht etwas unübersichtlicher im Einstieg als der kinderleichte LDD, aber wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, sind die vielen zusätzlichen Funktionen eine Bereicherung des digitalen Bauens.

Neben den offiziellen 3D-Programmen gibt es natürlich auch weitere Software mit der man digital LEGO bauen kann: LDraw ist schon älter als der LDD und Mecabricks besticht unter anderem durch noch bessere Renderings. Beide werden aber unabhängig von der LEGO Group betrieben.

Was sagt ihr zum Ende vom LEGO Digital Designer? Findet ihr Studio ist eine gute Alternative und welche Erfahrungen habt ihr in 18 Jahren LDD gemacht? Schreibt uns gerne einen Kommentar!

Hinweis: Dieser Beitrag enthält sogenannte Affiliatelinks zu Online-Shops (z.B. LEGO, Amazon, eBay oder Alternate) und ist daher als “enthält Werbung” gekennzeichnet. Wenn ihr einen dieser Links nutzt und anschließend im verlinkten Shop einkauft, bekommen wir dafür eine Provision vom Händler. Damit unterstützt ihr also StoneWars.de (mehr dazu hier) und ermöglicht es uns, frei von Bannerwerbung und bezahlten Inhalten zu bleiben. Vielen Dank dafür!

Über Jonas Kramm 692 Artikel
28 Jahre jung mit 24 Jahren LEGO Erfahrung. MOC-Bauer, Pilz-Pflanzer, Dino-Zähmer, Bautechniken-Tester, Set-Schlachter, Foto-Bearbeiter, Farben-Kenner und Teile-Experte.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
42 Kommentare
Ältester
Neuester Bestbewertet
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare