Das 3. LEGO Ideas Review 2024 ist beendet. In der Nacht zum Montag lief die Bewerbungsfrist ab und LEGO kann auf 54 Entwürfe blicken, die die magische Schwelle von 10.000 Stimmen knackten. In der nun folgenden Begutachtung wird ein Experten-Team jede Einreichung auf eine mögliche Umsetzung prüfen und entscheiden, welche Vorlage die Ideas-Reihe offiziell fortsetzen wird. Wir haben alles Wissenswerte zum 3. Ideas Review 2024 zusammengetragen und spekulieren, welche Ideen die besten Chancen haben könnten.
Anfang September 2024 startete LEGO die dritte Review-Phase und sammelte alle Vorschläge, die von der Community mit 10.000 Stimmen unterstützt worden sind. Mit diesem Support im Rücken werden jetzt alle Bauwerke anhand eines umfangreichen Katalogs auf eine mögliche Umsetzung geprüft. Das Ergebnis dieser Begutachtung wird vermutlich im Spätsommer 2025 vorliegen und die Gewinner vermutlich ab Ende 2026 in den Regalen stehen. Wir schauen nochmals auf einige Review-Highlights zurück, besprechen die vermutlich wichtigsten Bewertungsfaktoren und versuchen uns an einer Einschätzung.
Inhaltsverzeichnis
In unserem regelmäßigen Format „New LEGO Ideas“, das alle zwei Wochen am Freitag-Nachmittag erscheint, informieren wir euch über alle neuen Entwürfe, den Verlauf der Wettbewerbe und sonstige wichtige Nachrichten rund um die kreative Plattform. Wenn ihr also gut informiert sein wollt, lohnt sich ein Blick in die Berichterstattung. Wir wollen an dieser Stelle dennoch einmal kurz auf das 3. Review 2024 zurückblicken und haben uns dafür einige Highlights ausgewählt. Los geht’s!
Das 3. Review 2024: Highlights und Fakten
Das 3. Review 2024 startete Anfang September 2024 und endete in der Nacht von Sonntag auf Montag. Nach einem recht starken Zuspruch im September sah es dann zunächst nach einer Beruhigung aus, die aber Ende Oktober von einem wahren Schub abgelöst wurde. Mit insgesamt 54 Projekten kann diese Auswahlrunde locker eine Platzierung in den TOP-10 der größten Review-Runden erreichen: Der aktuelle Durchlauf landet schließlich auf Rang 3 – nur das 1. Review 2021 (57 Entwürfe) und das 1. Review 2023 (71 Modelle) hatten mehr Teilnehmer.
Eine weitere Beobachtung der dritten Ausgabe ist, dass die Entwürfe wieder längere Laufzeiten aufweisen, bis sie die magische Schwelle von 10.000 Stimmen knacken und den Fans Hoffnung auf ein offizielles LEGO Ideas Set machen. Obwohl wir in dieser Runde gleich zwei Ideen haben, die weniger als 10 Tage brauchten, stieg die durchschnittliche Dauer im Vergleich zu den vorherigen Runden von ca. 290 Tagen auf 342 Tage an. Würden die Bedingungen auf den Anfangstagen von Ideas gelten, als für die Review-Schwelle in einem Jahr erreicht werden musste, wäre die Auswahl in diesem Review fast halbiert.
Einen Verlust musste die Community auf jeden Fall verkraften, denn das Ideas-Team löschte ohne Angabe von Gründen „Mr. Brick Coffee Pot“ von RainbowToTT. In dem verlinkten Beitrag könnt ihr nachlesen, dass hier irgendwas Außergewöhnliches vorgefallen sein muss, denn es ist sehr unüblich, dass ein komplettes Nutzerkonto verschwindet.
Die Community kann sich in Zukunft auf größere Bauwerke freuen, denn in Billund hob man in diesem Herbst das Teilelimit von 3.000 auf 5.000 Steine an. Wir sind gespannt, wie diese Veränderung von den Fans genutzt wird, um mehr Details in den Entwürfen umzusetzen. Unter den neuen Projekten sind schon erste Modelle zu sehen, die die Möglichkeiten voll ausschöpfen. In diesem Review sind jedoch noch alle Vorschläge im „alten“ Rahmen.
Kommen wir nun zu den Highlights. Trotz aller Kritik an dem Ideas-Voting-System stellt die Grenze von 10.000 Stimmen für viele eine enorme Hürde dar. Aufgrund der starken Zunahme der Nutzerkonten unterstellen viele, dass der Weg ins Review „einfach“ geworden sei. Die Realität sieht meist anders aus: Über 95 % aller eingereichten Entwürfe schaffen nicht mal die Hälfte der geforderten Stimmen einzuwerben, sodass eine Teilnahme an einem Ideas-Review immer noch als große Errungenschaft zählen sollte. Dies gilt umso mehr, wenn der Weg zur Ziellinie besonders schnell zurückgelegt wird. Diesmal geht der Titel des schnellsten Entwurfs an „Taskmaster“ von SJs Workshop. Mit der Unterstützung des offiziellen X-Kontos der englischen TV-Show legte der Vorschlag den Weg in nur 6 Tagen zurück.
Mit der Einreichung einer eigenständigen Idee könnt ihr nicht auf solche reichweitenstarke Unterstützung rechnen. Daher gilt es, die Community mit Einfallsreichtum und Kreativität zu überzeugen. Oftmals ist der Weg zum ersehnten Ziel wesentlich schwieriger, was die Leistung umso größer macht. Diesmal konnte „Camping Trip“ von terauma die Massen verzaubern. Die Natur-Szene rund um einen Camping-Ausflug beförderte das Modell in 31 Tagen zur magischen Grenze von 10.000 Stimmen und sorgte für den vierten Eintrag im 10k-Member Club. Als hilfreich dürfte wohl die Wahl zum „Staff Pick“ gewesen sein, die erst die Sichtbarkeit erhöhte und dann eine vordere Platzierung auf der „Most Popular“-Liste einbrachte.
Häufig wird an Ideas kritisiert, dass Lizenzthemen dominieren und die eigenständigen Idee kaum sichtbar sind. Oft wird dann angeführt, dass die Ideenschmiede ein Ort der frei gebauten Modelle sei. Ein Blick in die Historie verrät uns jedoch, dass die Ursprünge auf bekannten IP-Themen basieren und die ersten Sets einen sehr hohen Lizenz-Anteil hatten. Mittlerweile ist das Verhältnis zwischen IPs und Non-IPs relativ ausgeglichen. In diesem Review schlägt die Waage tatsächlich mal wieder in Richtung Lizenzen aus: 30 Projekte basieren auf einer fremden Idee und 24 Modelle entstammen der Fantasie. Kurios: Die Laufzeit der IP-Entwürfe ist in dieser Runde gut einen Monat länger als die „freien“ Bauten. Ein Grund dafür: Diesmal wurden einige IPs erst sehr spät von der Anhängerschaft entdeckt und dann ins Review gepusht, was einmal mehr den Vorteil von einem etablierten Thema aufzeigt.
In den letzten Jahren sind die offiziellen Ideas-Sets größer geworden. Während in den Anfangsjahren ein Bausatz mit ca. 500 Teilen auskam, wurde die Größe im Laufe der Zeit nach oben verschoben. Die letzten zehn offiziellen Sets hatten im Schnitt fast 2.000 Steine im Karton. Wahrscheinlich wird sich dieser Trend fortsetzen, denn LEGO erhöhte erst vor wenigen Wochen das Teilelimit von 3.000 auf 5.000 Steine. Kleine Modelle hingegen haben ganz andere Herausforderungen.
Es ist oft nicht einfach, mit nur wenigen Teilen Andeutungen zu machen und gleichzeitig die Ausdruckskraft zu bewahren. Deshalb hebe ich hier gerne den kleinsten Entwurf hervor: „Lily Pad Frogs“ von Minibrick Productions kommt mit nur 283 Teilen aus und zeigt uns eine verträumte Szene mit zwei Fröschen. Die Idee kam in der Community gut an und schon nach gut zwei Monaten zog das Modell ins Review ein.
Wie geht es nun weiter?
Der erste, wichtige Schritt ist getan: Das Review ist erreicht. Doch wie geht es jetzt weiter? – Nun, alle Entwürfe dürfen sich zunächst als Produktvorschläge verstehen. Das heißt, dass LEGO anhand eines umfangreichen Bewertungskatalogs sämtliche Bauwerke auf eine mögliche Umsetzung prüfen wird. Die exakten Anforderungen sind nicht bekannt, aber LEGO betont immer wieder, dass ein großer Wert auf Faktoren wie Stabilität, Bespielbarkeit und die eigene Produktplanung gelegt wird. Weiterhin muss das zukünftige Set natürlich zum Firmenimage passen und sollte nicht anstößig sein.
Des Weiteren wird die Fachjury auch die Verfügbarkeit von Lizenzen prüfen müssen, denn nicht immer kann LEGO einen Deal mit dem Rechteinhaber eingehen. Manchmal sind die Rechte schon an eine andere Partei vergeben oder eine Zusammenarbeit im Spielwaren-Sektor ist schlicht nicht erwünscht. Wir können uns noch sehr gut an den Fall der „Neverending Story“ erinnern, die zunächst das 3. Review 2022 erreichte und dann ausgeschlossen wurde, nachdem klar wurde, dass kein Interesse an einem Lizenzvertrag bestand. Aus diesem Grund ist es ratsam, vor der Einreichung einmal kurz zu googlen und mögliche Schwierigkeiten im Vorfeld schon zu erkennen.
Sind wir ehrlich: Bei LEGO geht es natürlich auch um Profit. Als weltweiter Konzern werden die jeweiligen Absatzmärkte analysiert und anhand einer Prognoserechnung ein Szenario für die Wirtschaftlichkeit entworfen. Hier dürften auch Aspekte wie Neukundenpotential eine Rolle spielen, da diese Kundschaft oft mit einem anderen Blickwinkel auf weitere LEGO Produkte blickt als langjährige Fans.
In den Guidelines wird die Dauer der Begutachtung schematisch mit ca. vier Monaten angegeben. In der Realität ist das allerdings nur eine grobe Richtgröße, denn die Erfahrung zeigt uns, dass die Ergebnisse in der Regel erst nach etwa sechs Monaten vorliegen und in jüngster Zeit sogar noch etwas länger gedauert haben. Wir schätzen daher, dass die Resultate erst im Spätsommer 2025 vorliegen werden und ein weiteres Jahr vergeht, bis das offizielle Set im Regal steht.
LEGO wird das Ergebnis wahrscheinlich nicht begründen. In seltenen Fällen können wir erahnen, was zur Entscheidung geführt hat. Das war nicht immer so, denn in den Anfangstagen gab es einen kleinen Hinweis. Mit der Umbenennung von „Cuusoo“ zu „Ideas“ ist man in Billund dazu übergegangen, die Karten nicht mehr auf den Tisch zu legen. Offenbar ist die Befürchtung zu groß, dass damit zukünftige Produkt gespoilert werden können.
LEGO behält die Anzahl der Produktionsfreigaben bewusst offen. So kann man in Billund flexibel auf die eingereichten Ideen reagieren und eventuell Chancen und Zeitfenster im Lizenzmarkt entsprechend nutzen. Meist gibt es nur einen oder zwei Sieger-Entwürfe. In der Vergangenheit konnten wir uns allerdings auch schon mal über eine Runde mit vier Zusagen freuen. Leider ist es bei dieser Ausnahme geblieben. Der Trend, offizielle Ideas-Sets über Challenges auszuschreiben, lässt vermuten, dass sich hier so schnell nichts ändern wird. Auf der anderen Seite hatten wir auch zwei Runden, die ohne einen Gewinner endeten. Nähere Infos dazu findet ihr in der Ausgabe New LEGO Ideas #20, wo wir das Thema ausgiebig beleuchtet haben.
Alle Kandidaten in der Übersicht
In der Tabelle könnt ihr euch nochmals einen Überblick über die Entwürfe verschaffen, die es in den vergangenen vier Monaten ins Review geschafft haben. Wir haben euch jede Idee in Form eines Steckbriefs und einer kurzen Beschreibung näher vorgestellt. Wenn ihr euren Favoriten nochmals ansehen wollt, könnt ihr einfach die Verlinkung anklicken und die Detailinfos erneut nachlesen. Wir haben bewusst auf eine Einzelbewertung verzichtet, da so viele Faktoren die Entscheidung beeinflussen und manche davon auch unbekannt sind.
Grundsätzlich gibt es allerdings ein paar Tendenzen. Einige Themen haben bei Ideas einen schweren Stand. Davon sind beispielsweise Modelle betroffen, die sich offensichtlich mit offiziellen LEGO Themen überschneiden. Das BrickLink Designer Programm geht im Gegensatz dazu offensiv damit um. Dort sind manche LEGO Themen im Regelwerk nicht zugelassen. Diese Einschränkung können wir explizit zwar nicht in den Ideas-Guidelines entdecken, doch die Überlappungsklausel und die bisherigen Entscheidungen lassen darauf schließen, dass Entwürfe von Modular Buildings oder Anlehnungen an die Architecture-Reihe, die Helmet Collection sowie die Fairground Collection nur äußerst geringen Chancen haben.
Ein ähnliches Problem dürften Bauwerke haben, die einen starken regionalen Bezug haben. Meist ist die Bekanntheit dann nur auf das Gebiet beschränkt und reicht nur in seltenen Fällen über die Grenzen hinaus, was auf den internationalen Markt die Absatzchancen beschränkt. Mit diesen Überlegungen habe ich mir die Kandidaten in Ruhe angesehen und halte folgende Entwürfe für aussichtsreich:
- Beetlejuice
- Bob Ross
- Geometry Dash Cube
- Godzilla
- Gravity Falls
- Labor
- Mikroskop
- Peter Rabbit
- Siamesischer Kampffisch
- Taylor Swift
LEGO kann natürlich auch eine vollkommen andere Wahl treffen, denn die Entscheidung wird von zu vielen auch unbekannten Faktoren bestimmt. Die Community hat dies schon einige Male erlebt, als das Ideas-Team eine völlig überraschende Wahl traf. Im Spätsommer 2025 werden wir dann mehr wissen.
Seit einiger Zeit könnt ihr ohne das mühsame Ideas-Verfahren die Vorlage für ein Set abliefern, denn immer häufiger werden auch Wettbewerbe ausgerufen, die als Hauptpreis ein offizielles Set ausloben. Aus diesem Grund berichten wir seit diesem Jahr intensiver über die Wettbewerbe und deren Ergebnisse. Wenn ihr nochmals Detailinfos während des 3. Review nachlesen möchtet, seid ihr herzlich eingeladen, die folgende Aufstellung zu studieren und bei Bedarf den Links zu folgen.
Challenges & News während der 3. Review-Runde 2024:
#43 Neues Ideas-Design vor dem Roll-Out
#44 Das sind die Sieger der LEGO House-Challenge 2024
#45 Ideas erhöht das Teilelimit auf 5.000 Steine
#46 Die Gewinner der Gaming-Challenge stehen fest
#47 Valentinstag-Wettbewerb mit Irritationen
#48 Siegerehrung des Halloween-Wettbewerbs
#49 Die Kaffeemaschine wird aus dem Review verbannt
#50 Start der 90s-Challenge
#51 Neujahrsbotschaft
Was meint ihr: Welcher Entwurf hat das Zeug zum offiziellen Ideas-Set und welches Modell ist euer persönlicher Favorit? Wie viele Sets würdet ihr auswählen? Sind zwei Entwürfe ausreichend oder seht ihr noch mehr Potential? Würdet ihr lieber etwas Großes wählen oder freut ihr euch über kleinere Bauwerke? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.
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