Der Landeanflug auf das Ideas-Review war erfolgreich. Mit Hilfe von 10.000 Supportern zog heute der Entwurf „Boeing 747 Cockpit“ als 15. Kandidat in die 1. Auswahlrunde 2022 ein. Bis zum Start der Begutachtung im Mai kann jetzt erst mal die Parkposition eingenommen werden. Wir haben für euch schon mal den Arbeitsplatz der Flug-Crew angesehen und stellen euch alles Wissenswerte vor.
Den Blick ins Cockpit einer Boeing 747-400 können wir Dank DarrenJones erhaschen, der vermutlich in Australien lebt. Als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit in der IT-Industrie widmet sich DarrenJones der Fotografie. Auf der eigenen Website werden Motive aus „Down Under“ gezeigt und wir können ein wenig erahnen, woher die Inspiration zum Ideas-Entwurf herkam.
Das Ideas-Konto wurde im Januar 2019 eröffnet und bereits einen Monat später sehen wir das erste Modell im Wettbewerb um die Gunst der Stimmen. Ein Jahr später, im Januar 2020, wurde der nächste Versuch gestartet, der immerhin gut 2.200 Votes bekam. Der aktuelle Entwurf wurde im Februar 2021 präsentiert und konnte die ersten 1.000 Stimmen schon nach gut einer Woche verbuchen. Die Halbzeit wurde im Mai 2021 passiert und nach 371 Tagen konnte erstmals der Einzug ins Review gefeiert werden.
Bevor DarrenJones den Entwurf bei Ideas einreichte, wurde zunächst das Feedback der eignen Community eingesammelt. Das gab die Möglichkeit, die Idee weiter zu verbessern und einen „Aha“-Effekt zu kreieren. Das Ergebnis können wir nun betrachten: Das Cockpit einer Boeing 747-400 mit 1.874 Teilen und zwei Minifiguren als Besatzung.
Der Blick in ein Flugzeug-Cockpit mag viele überfordern, da der Arbeitsplatz der Piloten vollgestopft ist mit einer Fülle von Anzeigen, Knöpfen und Instrumenten. Versuchen wir uns langsam einzuarbeiten und beginnen mit den Sitzen. Diese könnt ihr über einen versteckten Mechanismus hin und her bewegen, bis ihr die richtige Postion gefunden habt. Vor den Sitzen erkennt ihr die beiden Steuerknüppel, die sogar miteinander verbunden sind und auch eine Nickbewegung vollziehen können.
Auf der zentralen Instrumententafel werden die Piloten dann mit allen wichtigen Daten versorgt: Zum einen ist ein künstlicher Horizont erkennbar, der es erlaubt auch ohne Sicht und Orientierung die Position in der Luft korrekt zu behalten. Weiterhin sind noch ein Kompass, Radar und der zentrale Bordcomputer angedeutet. In der Mittelkonsole zwischen Pilot und Co-Pilot seht ihr vier kleine Hebel. Diese werden von der Crew benötigt, um den Schub der Triebwerke zu steuern.
Die gesamte Instrumententafel musste DarrenJones mit Stickern lösen, da es bisher bei LEGO keine so detaillierte und realistische Darstellung im Sortiment gibt. Hierfür sind insgesamt 25 Aufkleber eingeplant, die ein sehr realistisches Bild wiedergeben. Weiterhin könnt ihr euch das Cockpit-Set-Up aus zwei Optionen auswählen. In den Updates wird uns eine Kurz-Variante und eine verlängerte Cockpit-Nase gezeigt.
Den Platzbedarf des Ideas-Modells schätzen wir anhand der Bilder auf (LxBxH): ca. 32 cm x 29 cm x 26 cm.
Die Boeing 747-400 ist laut Wikipedia das meist gebaute Flugmuster innerhalb der Baureihe 747. Der Erstflug datiert auf den 29. April 1988. Es wurden 694 Maschinen produziert und bis Einführung des Airbus A380 war das Flugzeug das größte Passagierflugzeug der Welt. Obwohl die Baureihe 400 auf dem Vorgängermodell basiert, wurde die Maschine komplett neugestaltet.
Durch den Einsatz von Verbundwerkstoffen konnte das Gewicht der Tragflächen reduziert werden. Die neue Baureihe bekam erstmals „Winglets“, das bedeutet, dass an den Enden der Tragflächen jeweils eine kleiner Bogen nach oben zu sehen ist. Das neue Design verbesserte die Aerodynamik.
Im Cockpit wurde der Rundum-Blick optimiert, so dass durch das „gläserne Cockpit“ der Flugingenieur entfallen konnte und die Aufgaben auf Pilot und Co-Pilot übertragen wurden. Das erreichte Boeing durch eine starke Automatisierung und die Einführung von digitalen Bildschirmen und ein leistungsfähiges „Flight Management System“. Am 16. März 2007 stellte Boeing die Produktion mit sofortiger Wirkung ein.
Damit ihr einen Eindruck von einem echten Cockpit bekommst, haben wir für euch auf YouTube den Landeanflug einer Boeing 747-400 auf Frankfurt am Main herausgesucht. Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid, könnt ihr euch auch gerne mal in einem echten Flugsimulator versuchen.
Weitere Innenansichten des Cockpits könnt ihr hier einsehen:
Diese Idee sind bereits für das 1. Review 2022 qualifiziert:
Mir gefällt die Grundidee sehr gut. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich eine Affinität zur Luftfahrt habe. Die Detailtreue und die verbauten Funktionen deuten auf realistische Weise das komplexe Innenleben eines Cockpits an. Der Einsatz der vielen Aufkleber macht mich ein bisschen traurig, aber mir würde auch keine andere Möglichkeit einfallen.
Die Minifiguren kann ich nachvollziehen, doch die beiden passen irgendwie nicht so ganz zum Maßstab des restlichen Modells. Ich persönlich könnte in diesem Fall sogar auf die Figuren verzichten. Trotz der Funktionen ist der Entwurf in meinen Augen ganz klar ein Display-Set.
Versuchen wir uns – wie gewohnt – an einer Einschätzung. Dafür schauen wir ins Ideas-Archiv und finden mit der Boeing 737-500 im 3. Review 2020 und mit der Boeing 737-800 im 2. Review 2020 gleich zwei Mal die kleinere Baureihe in einer Auswahlrunde. Beide Ideen wurden von LEGO nicht realisiert. Allerdings stellten diese Modell jeweils die ganze Maschine dar.
Die Suche nach einem Cockpit im LEGO Hauptsortiment führt ins Leere. Wir erhalten keine Treffer. Erst wenn wir den Suchbegriff weiter fassen und nach Flugzeugen Ausschau halten, bekommen wir eine Antwort: Alleine in den letzten 5 Jahren wurden in den verschiedenen Reihen über 20 Sets im Markt platziert.
Der Entwurf eignet sich nur bedingt zum Spielen. Im Cockpit sind zwar einige Funktionen, diese beschränken sich jedoch auf die Beweglichkeit der Sitze, die Steuerknüppel und die Schubhebel. Damit dürfte weder ein großer Lernerfolg oder ein besonderes Spielerlebnis verbunden sein. Darüber hinaus musste notgedrungen der Großteil der Innenausstattung über Aufkleber gelöst werden. Zu guter Letzt ist nicht ganz klar, ob der Fandesigner nun ein Display- oder Spielset schaffen wollte.
Deshalb würde ich dem Entwurf maximal nur eingeschränkte Chancen zugestehen und stufte die Umsetzung als unwahrscheinlich ein.
Wie seht ihr den Entwurf? Ist es für euch ein Spielset oder ein Display-Modell? Ist das Innenleben gut dargestellt oder vermisst ihr etwas Wesentliches? Würden euch die Sticker die Stimmung trüben oder sind sie der Garant für die Details? Was sagt ihr zu den Funktionen? Seid ihr neugierig auf die Mechanismen oder könnt ihr darauf verzichten? Wie schätzt ihr die Chancen ein? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.