
Die Ideas-Fans wählten den Entwurf „Clockwork Solar System“ als 44. Idee ins 2. Review 2022 und geben dem Modell eine zweite Chance. Ab September wird in Billund erneut über die Zukunft des Vorschlags beraten. Wir stellen euch die Details vor.
Der Entwurf stammt aus der Hand von ChrisOrchard, der erst im August 2021 der LEGO Ideenschmiede beitrat. Mit dieser Idee konnte er bereits die Herzen der Fans erobern und war im 3. Review 2021 vertreten. In Billund standen die Sterne allerdings nicht gut und er bekam keine Produktionsfreigabe.
Chris ist in der LEGO Welt kein Unbekannter: Er gehört seit langem der australischen LEGO User Group (LUG) Brisbricks an und hat sich auf das Bauen mit Technic spezialisiert. Auf diese Expertise wollte sein Bau-Partner Brent Waller, der bereits zwei Sets über Ideas realisieren konnte, zurückgreifen, denn das Modell entpuppte sich als zu komplex, um im Alleingang gebaut zu werden.
Da beide weiterhin von der Idee überzeugt sind, wurde das Sonnensystem erneut auf die Reise in den Voting-Kosmos von Ideas geschickt. Der Weg ins Review dauerte diesmal 33 Tage.
Am Modell wurden keine Veränderungen vorgenommen, sodass wir weiterhin von knapp 3.000 Teilen sprechen. Das Innenleben ist mit einem komplizierten Mechanismus ausgestattet, der die realen Bewegungen der Planeten mit einer Genauigkeit von 99,8 % abbilden soll. Auf eine ausführliche Vorstellung verzichten wir an dieser Stelle und verweisen auf unsere detaillierte Beschreibung des ersten Anlaufs.
Im Beschreibungstext gibt Chris die Maße mit einer Länge von ca. 56 cm, einer Breite von 44 cm und einer Höhe von ca. 52 cm an. Die Umlaufbahn des äußersten Planeten taxiert er sogar mit 76 cm. Ihr werdet also ordentlich Platz benötigen, wenn ihr gedanklich euer Regal freiräumen wollt.
Am besten nehmt ihr euch einen kurzen Moment Zeit und gönnt euch das Vorstellungsvideo. Es zählt knapp 55.000 Aufrufe.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDie Beobachtung der Himmelskörper geht bis in die Antike zurück und die Erkenntnisse der Astronomie mussten sich im Laufe der Jahrhunderte gegen große Widerstände durchsetzen. Um die komplexen Zusammenhänge zu verdeutlichen, helfen Modelle des Sonnensystems weiter. Ihr könnt in jedem guten Planetarium mit Sicherheit solch ein lehrreiches Objekt finden.
Damit ihr ein Gefühl für die großen Distanzen bekommt, hat die Sternwarte der Stadt Hagen (NRW) das weltweit erste begehbare Planetenmodell im Maßstab 1: 1.000.000.000 gebaut. Für den Fall, dass ihr mal einen besonderen Ausflug machen wollt, haben wir euch eine Liste der aktuellen Planetenwege auf Wikipedia herausgesucht.
Weitere Eindrücke vom Modell findet ihr in unserer Galerie:
Übersicht aller Entwürfe im 2. Review 2022:
Ich bin weiterhin von dem Modell begeistert. Es veranschaulicht die Bewegungen in unserem Sonnensystem und macht die Welt erlebbar. Ich bin immer noch beeindruckt, mit welcher Leidenschaft und Präzision das Design-Duo gearbeitet hat. Da ich mich schon lange für Astronomie interessiere und auch gerne Planetarien besuche, finde ich die Darstellung sehr gelungen und hätte mit Sicherheit auch großen Spaß am Bau.
In unserer ersten Vorstellung haben wir ja schon im Detail ausgeführt, dass LEGO bereits die Belange der Wissenschaft im Sortiment berücksichtigt und sich auch in der Ideas-Reihe gerne Herausforderungen stellt. Leider bekommen die Fans keine Rückmeldung mehr, warum ihre Ideen abgelehnt wurden, sodass wir über die Gründe der vergangenen Absage auch nur spekulieren können.
Die Ideas-Community gab dem Modell eine zweite Chance und wählte es erneut innerhalb etwa eines Monats ins Review. Das schaffen nur sehr wenige Wiedereinsteiger. Immerhin kann der Kritikpunkt Stabilität und Funktionalität sofort entkräftet werden: Das real gebaute Modell kann den Praxistest locker bestehen, wie ihr im Video sehen könnt.
Bleibt die Frage, wie LEGO das Absatzpotential einschätzen würde. Nun, dazu müssten wir in die Sterne gucken oder uns einer Glaskugel bedienen. Beides wollen wir nicht. Da der Zuspruch der Ideas-Community ungebrochen ist, halte ich eine Umsetzung weiterhin für möglich.
Was sagt ihr zum Modell? Sagt euch die Darstellung zu oder könnt ihr der Idee nichts abgewinnen? Was sagt ihr zur Motorisierung? Glaubt ihr, dass sie tatsächlich wie versprochen funktioniert oder glaubt ihr, dass der Mechanismus zu komplex ist? Seht ihr das Projekt eher als Display- oder als Spiel-Set? Hat das Modell ein Alleinstellungsmerkmal? Schreibt uns eure Gedanken in die Kommentare!