Oft kommt der Wunsch auf, LEGO Sets stimmungsvoll zu beleuchten. Wir haben uns am LEGO 75335 BD-1 versucht und ihn mit einem Beleuchtungsset von Lightailing ausgestattet. Licht an!
LEGO selbst bietet keine Beleuchtungssets an – sieht man einmal von den zwei LEDs umfassenden LEGO 88005 Licht für 9,99 Euro ab. In diese Nische sind diverse andere Hersteller gesprungen, die entsprechende Beleuchtungssets vertreiben. Wir haben uns ein Kit der Firma Lightailing bestellt und eingebaut. Wie das ablief und was am Ende dabei herausgekommen ist, lest ihr hier. Viel Spaß dabei!
Grundlagen
Grundlage für die ganze Prozedur ist natürlich das Set LEGO 75335 BD-1. Dieses Set kam am 1. August 2022 zu einer UVP von 99,99 Euro in den Handel und wir haben den kleinen Kerl im letzten Jahr bereits in einer Review vorgestellt.
Neben dem Set verwenden wir hier das Beleuchtungskit von Lightailing für den BD-1. Darin enthalten sind die einzelnen „Lämpchen“, sowie alles nötige Zubehör, um sie zu montieren. Es kann direkt beim Hersteller in China (lightailing.com) bestellt werden oder – wer lieber in Europa bestellen möchte – auch unter bricksnlights.ch aus der Schweiz. Ich habe die Beleuchtung im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünften Geburtstag des Herstellers am 23. September 2022 bestellt. Noch am selben Tag wurde die Sendung auf den Weg gebracht. Trotz dem Versand aus China kam die Lieferung innerhalb weniger Tage bei mir in einem dicken Luftpolsterumschlag an. Die Sendungsverfolgung war akkurat und alle Zollformalitäten wurden bereits in China erledigt.
Lieferumfang
Die Beleuchtung kommt in einem kleinen Pappkarton mit den Maßen 16,5 cm x 12 cm x 4 cm (Breite x Tiefe x Höhe). Sie ist in eine dünne Folie eingeschweißt und zusätzlich mit einem Klebestreifen versiegelt. Könnte man sich da nicht die Folie sparen?
Die Box selbst ist generisch und wird nur durch einen Aufkleber an den jeweiligen Inhalt angepasst. Die Rückseite ist mit diversen Logos wie dem CE-Zeichen, der obligatorischen Warnung vor Kleinteilen, Adressen des Herstellers sowie einer Danksagung an den Käufer beschriftet.
Die Box lässt sich nach oben aufklappen und auch wieder schließen. Nach dem Öffnen kommt eine Tüte mit den Anleitungen und ein Beutel aus Noppenfolie zum Vorschein, in dem sich die nötigen Teile zur Beleuchtung befinden.
Papierkram
Schauen wir zunächst auf die drei Hefte: Ein Serviceheft, eine generische Information sowie die Einbauanleitung. Das Serviceheft ruft in sieben Sprachen dazu auf, im Falle von Problemen den Kundenservice zu kontaktieren. Der Hersteller gewährt zwei Jahre Garantie ab dem Kauf.
Spannender ist schon das Heftchen mit den generischen Informationen, ebenfalls in sieben Sprachen. Dieses Heft liegt vermutlich jedem Beleuchtungsset von Lightailing bei, da es keinen Bezug zum konkreten Set hat. Waren die (kurzen) deutschen Texte im Serviceheft noch gut, so finden sich hier einige Stilblüten, wie zum Beispiel: „Die Spannung sollte weniger als 5V sein, es ist sehr hilfreich für das Licht“. Angst bekommen kann man hier: „Die Verzierung der Lampe besteht aus USB, Sie können USB mit der portable Batterie oder der Batteriebox verbinden und Ihren Baukasten anzünden.“ Wir verzichten aber im Weiteren auf das Verbrennen von Kunststoff 😉
Die Einbauanleitung zeigt die Montage der LEDs in 68 Schritten auf 20 Seiten. Gedruckt sind alle Hefte auf recht stark glänzendem Papier mit dunklem Hintergrund. Die Anleitung zeigt auf jeder Seite vier Bilder. Die ersten beiden Schritte sind noch allgemein gehalten, es folgen dann zwei Schritte, in denen man die LEDs testen soll. Erst mit Schritt fünf geht es wirklich los. Mit vielen Fotos wird gezeigt, welche Teile man abbauen muss und wie die LEDs zu verbauen und die Kabel zu verlegen sind. Es werden immer zunächst einige Steine entfernt, dann folgt der Einbau diverser LEDs, bevor die Lücken wieder geschlossen werden. Nach jedem Block an Schritten, die Teile entfernen, ist auch immer ein Bild mit den abgebauten Teilen zu sehen, sodass man leicht überprüfen kann, ob alles nötige entfernt ist. Die einzubauenden Beleuchtungselemente werden auch jeweils vor dem eigentlichen Einbau in einem Foto gezeigt.
Diverse Piktogramme an den Fotos geben an, welche Tätigkeit grundsätzlich in diesem Schritt zu erledigen ist. Diese sind auf jeder Seite unten auf englischer Sprache beschrieben, wobei die Beschriftung zuweilen etwas daneben liegt: Neben dem Bild, das Steine zeigt, die zusammengesteckt werden, steht „Take apart“, also „auseinandernehmen“, bei dem entsprechendem Symbol zu auseinandernehmen heißte es „Costume“, was auf Deutsch am besten mit „Kostüm“ zu übersetzten ist. Das dritte Symbol zeigt einen Pfeil, der sich um eine Noppe windet, was ich so interpretiere, dass das Kabel um die Noppe gewickelt werden soll. Daneben steht „Enlace“, was es im Englischen nicht gibt. Im Französischen gibt es „enlacer„, was passenderweise „umschlingen“ bedeutet. Die restlichen drei Symbole („Cross“ – „kreuzen“, „Pull“ – Kabel „ziehen“ und „Turn“ – „drehen“) sind immerhin vernünftig beschriftet.
Harte Ware
Neben dem Papier sind in einer Tasche aus Luftpolsterfolie zwei wiederverschließbare Beutel enthalten, die beide im Lightailing-Design daherkommen. Der eine Beutel enthält die Batteriebox, der andere ein Wirrwarr aus Kabeln und fest verbundenen LEGO Elementen.
Die Batteriebox ist 5 cm breit, 8 cm lang und gut 2 cm hoch. Sie hat auf der Oberseite 5 x 8 Noppen, die Unterseite ist mit dem passenden Gegenstück ausgestattet. Außerdem ist sie oben mit „Lightailing“ bedruckt. Auf der Unterseite findet sich ein kleiner Schiebeschalter, um den Strom aus den drei AA-Batterien einschalten zu können. An der Schmalseite daneben befindet sich noch eine USB-Buchse, an die später die LEDs angeschlossen werden. Als Power-Bank taugt dieser Kasten übrigens nur bedingt: USB hat eine Spannung von 5V, die drei Batterien in diesem Kasten liefern aber nur 4,5V, was zwar noch innerhalb der Spezifikation liegt, wenn auch nur knapp. Trotzdem dürfte die Leistung der Batterien nicht reichen, um ein Handy oder ähnliches zu laden.
Der Wirrwarr aus Kabeln ist mit zwei Drahtstücken zusammengehalten, damit sich die Kabel nicht verheddern. Die LEDs sind auf winzige Platinen gelötet, die wiederum in die (echten) LEGO Elemente geklebt sind. Bei der 1 x 2 und 1 x 4 Platte mussten dazu freilich Teile des Elements entfernt werden, um Platz für die Platine zu schaffen. Alle Kabel laufen in einem dünnen, weißen Schlauch, der in einem schwarzen USB-Stecker endet.
Im Folgenden noch ein paar Detailbilder der enthaltenen Komponenten.
Einbau
Begonnen wird mit der Anzeige am Hinterkopf des Droiden. Diese wird zunächst recht gründlich zerlegt.
Anschließend kommt eine Kette aus zehn runden 1 x 1 Platten (sieben in trans light blue und drei in trans dark blue) auf die Grundplatte. Die Kabel werden zwischen den Noppen verlegt. Teilweise muss man die kleinen Teile richtig ausrichten, damit das kurze Kabel zum nächsten Licht lang genug ist.
Als Letztes werden die verbleibenden Lücken mit den zuvor abmontierten runden 1 x 1 Fliesen gefüllt und auch die Umrandung aus weißen Fliesen wieder angebracht. Damit ist das Display fertig und kann wieder am Droiden befestigt werden. Das Kabel wird dann unter den Kopf geführt.
Es folgen 14 Schritte, in denen an der Seite und vor allem die Augen abgebaut werden.
Als Erstes wird nun eine 1 x 4 Platte mit LEDs an deren Unterseite am Kinn befestigt, dann folgt das linke Auge. Dazu wird das Kabel hinter einigen Teilen verlegt und dann eine runde 1 x 1 Platte in trans clear von vorne aufgesteckt. Das rechte Auge erhält einen Ring aus LEDs, die hinter der Plate Round 2 x 2 with Rounded Bottom in trans dark blue zu liegen kommt. Dieser Ring ist auf der Rückseite mit einem Klebepad versehen, sodass man ihn an die schwarze Dish 3 x 3 Inverted kleben soll. Darauf habe ich verzichtet, da der sowieso vorhandene Stud mit Loch den LED-Ring prima befestigt. Das Kabel zum rechten Auge wird über die „Schirmmütze“ geführt.
Es folgt das kleine rote Licht an der rechten Seite, bei dem man das (zu) lange Kabel um die Noppe winden muss. Nachdem die Kabel auf der Unterseite des Kopfes nach hinten verlegt sind, werden sie hinter der hinteren Verkleidung des Körpers nach unten geführt. Dieser Schritt ist nicht ganz einfach, da man die Kabel zwischen den Noppen verlegen soll. Würden sie versehentlich von den Noppen eingeklemmt, könnten die dünnen Drähte Schaden nehmen.
Als letztes folgt noch eine 1 x 2 Platte auf der Unterseite des Körpers.
Für den Einbau der LEDs (und anfertigen der Fotos) habe ich genau eine Stunde benötigt, übrig bleiben die durch LEDs ersetzten 1 x 1 Fliesen.
Ergebnis
Bevor wir uns anschauen, wie BD-1 im Dunkeln wirkt, betrachten wir ihn bei Tage. Dabei fallen zwei Dinge sofort ins Auge: Am auffälligsten sind sicher die beiden Kabel, die zu den Augen laufen. Ebenfalls sehr auffällig – wenn auch vielleicht erst auf den zweiten Blick – sind die vielen dünnen Kabel, die hinten rauskommen und die schließlich im USB-Stecker enden.
Weitere Kabel sieht man erst bei genauerem Betrachten. Die weißen Kabel verschwinden optisch vor den weißen Steinen sehr gut und auch die durch die Kabel nötigen Spalten halten sich in Grenzen. An gefliesten Flächen fällt es noch am meisten auf, wenn benachbarte Fliesen nicht auf der gleichen Ebene liegen.
Während wir uns den kleinen Droiden angeschaut haben, ist es draußen dunkel geworden und so können wir nun die Beleuchtung ausprobieren! Die Augen leuchten blau und weiß, die rote 1 x 1 Platte an der rechten Seite – nun, rot eben. Die LEDs unter dem Kinn leuchten den Körper des kleinen Droiden bläulich an und die unter dem Körper die Beine und den Untergrund. Ohne diese Lichter würde BD-1 im Dunkeln verschwinden.
Das eigentliche – Achtung Wortspiel – Highlight ist aber die Anzeigefläche am Hinterkopf: Die dort verbauten LEDs blinken in einem zufällig aussehenden Muster – zumindest, wenn die Beleuchtung ein paar Sekunden an ist. Direkt nach dem Einschalten blinken noch alle im gleichen Rhythmus.
Da ein statisches Bild das Geblinke nicht wirklich gut einfängt, hier das ganze noch mal in Aktion:
Umbauten
Die oben angesprochenen Mängel habe ich versucht zu verbessern. Zunächst habe ich die Beleuchtung des linken Auges ins Innere des Kopfes verlegt und die LED durch die im Auge verbaute Bar in trans light blue leuchten lassen. Das funktioniert zwar prinzipiell und sieht auch für sich genommen sehr gut aus, da man von der Technik gar nichts mehr sieht. Beim rechten Auge ist so eine Lösung nicht möglich und die LEDs müssen weiter außen angebracht sein. Dadurch leuchten die Augen aber extrem unterschiedlich hell, sodass das Gesamtbild in meinen Augen sehr leidet. Außerdem hat man bei dieser Lösung das Problem, dass das Kabel nun mit der Schublade kollidiert. Sie lässt sich zwar noch nutzen, aber es besteht die Gefahr, dass ein Schaden an der Beleuchtung entsteht.
Leider ist es bei beiden Augen auch nicht möglich (zumindest nicht ohne Einsatz eines Lötkolbens) das Kabel so zu führen, dass es nicht von außen zu sehen ist. Immerhin ist es leicht möglich, das Kabel, das die LEDs der beiden Augen verbindet, nicht über der „Schirmmütze“ zu verlegen, sondern darunter.
Den Kabelwust, der sich hinten an BD-1 bildet, kann man gut in den Beinen verstecken. Allerdings ist das Beleuchtungsset dafür nicht ausgelegt und so passen die Längen der Kabel nicht mehr gut. Insbesondere das Kabel der 1 x 2 Platte unter dem Körper müsste deutlich länger sein, damit man es zunächst nach oben und dort dann mit dem anderen Kabel am Bein hinunterführen könnte. Die Kabel treten dann an einem Fuß aus.
Der Clou wäre natürlich, wenn es gelänge, die Batteriebox im Kopf des Droiden zu verstauen. Vermutlich passt das aber schlicht nicht. Selbst wenn man die Schublade entfernt (sonst geht es auf gar keinen Fall), dürfte nicht genügend Platz bleiben. Auch könnte es dann durch die Kopflastigkeit zu Stabilitätsproblemen kommen. Ausprobiert habe ich das alles jedoch nicht.
Rückbau
Hat man genug von all dem Licht, kann man die Beleuchtung recht einfach wieder ausbauen. Im Prinzip ist das nicht schwieriger, als einzelne LEGO Elemente zu lösen, nur dass man hier noch auf die empfindlichen Kabel achten muss. Das Ausbauen ging dabei übrigens deutlich schneller als der Einbau 😉
Fazit
Die Beleuchtung steht dem Droiden meiner Meinung nach äußerst gut – zumindest im Dunkeln. Sie ist stimmungsvoll und nicht zu bunt und passt hervorragend zu dem Modell. Nur das Blinken auf der Anzeige könnte für meinen Geschmack etwas langsamer sein, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Tagsüber sieht es hingegen etwas anders aus, da ich die Kabel an den Augen als störend empfinde. Leider lässt sich das nicht so leicht beheben – immerhin die anderen beiden Modifikationen (zum besseren Verstecken der Kabel) sind bei mir so im Einsatz. Trotzdem bereue ich den Kauf nicht: Es war eine spannende Erfahrung und das Ergebnis um Dunkeln ist ja auch sehr überzeugend.
Wie findet ihr den beleuchteten BD-1? Hat der Hersteller hier ein gutes Händchen bei der Zusammenstellung der LEDs bewiesen oder würdet ihr etwas anders machen? Habt ihr vielleicht auch schon mal andere Modelle beleuchtet? Schreibt uns eure Erfahrungen und Meinungen gerne in die Kommentare!