Die LEGO Harry Potter Hausbanner im Review: Lohnt sich das Sammeln?

LEGO Harry Potter Hausbanner Review Titel

Die vier Hogwarts-Hausbanner aus der LEGO Harry Potter Reihe werben mit bedruckten Wappen, 3D-Hintergründen und neuen Minifiguren-Charakteren. Aber lohnen sich die Sets tatsächlich für Sammler, und wie sieht es mit der Bespielbarkeit aus? In diesem Review werfen wir einen Blick auf alle vier Sets und versuchen, genau dies herauszufinden.

Anfang 2021 brachte LEGO mit den vier als „Hogwarts Moments“ betitelten Zauberbüchern, die im Inneren einen Klassenraum als Spielkulisse enthielten, eine neue Kategorie von Harry Potter Sets auf den Markt, die im darauffolgenden Jahr um zwei weitere Exemplare ergänzt wurde. Da die Anzahl der in den Büchern beschriebenen und in den Filmen zu sehenden Klassenräume naturgemäß begrenzt war, ersetzte man nun die Bücher durch ein sehr ähnliches Nachfolgekonzept, dem wir uns in diesem Kombi-Review einmal näher widmen wollen. Die Rede ist natürlich von den vier LEGO Harry Potter Hausbannern mit den Setnummern 76409 bis 76412, die Anfang März auf den Markt kamen und anstelle eines Klassenraumes nun den Gemeinschaftsraum des jeweiligen Hogwarts-Hauses preisgeben, wenn man sie aufklappt.

Einen besonderen Kaufanreiz sollen dabei – neben den auf große Rundfliesen gedruckten Hauswappen auf der Vorderseite – die von LEGO als „3D-Bilder“ beworbenen Hintergründe der Sets darstellen. Außerdem sind alle Minifiguren mindestens in ihrer Zusammenstellung, oft aber auch hinsichtlich neuer Teile exklusiv und warten zudem mit gleich mehreren Charakteren aus dem „Harry Potter“-Universum auf, die vorher noch nie als Minifiguren erschienen waren. Doch rechtfertigt dies allein einen Kauf der Sets, zumal diese gegenüber den „Hogwarts Moments“ etwas teurer geworden sind? Sind die Hausbanner als reine Deko-Objekte zu sehen (und machen sie dabei eine gute Figur), oder wissen auch die Spielfunktionen zu überzeugen? Das werden wir nun gemeinsam ergründen.

Konzept und Besonderheiten der LEGO Harry Potter Hausbanner

Das grundlegende Konzept der vier Hausbanner ist dem der „Hogwarts Moments“-Bücher sehr ähnlich. Auf relativ kleinem Raum wird eine zusammenklappbare Spielkulisse für die jeweils drei enthaltenen Minifiguren untergebracht, wobei auch einige lose Bestandteile wie z.B. Stühle oder Tische im geschlossenen Banner verstaut, im geöffneten Zustand hingegen davor gestellt werden können – die Minifiguren müssen allerdings separat aufbewahrt bzw. vorne auf dem Banner befestigt werden.

LEGO Harry Potter Hausbanner Review Vergleich Hogwarts Moments
Größenvergleich „Hogwarts Moment“-Bücher vs. Hausbanner. Der Präsentationsständer ist nicht im Set enthalten, sondern wurde von mir für die Fotosession gebaut.

Im Vergleich zu den „Büchern“, die eine Größe von 10 x 16 Noppen hatten, sind die Hausbanner mit 16 x 24 Noppen deutlich größer, haben allerdings eine geringere Tiefe von nur etwa zwei statt vier Noppen. Auch kommen für die dekorative Vorderseite keine speziellen Formteile mehr zum Einsatz, sondern die Flächen werden aus regulären Platten und Fliesen zusammengesetzt, wobei eine mit dem jeweiligen Wappentier bedruckte 6 x 8 Oval-Fliese, deren Form 2022 zum ersten Mal bei LEGO Friends verwendet wurde, das Herzstück bildet.

Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Konzepten besteht allerdings darin, dass die Bücher für eine stehende Aufbewahrung vorgesehen waren, die Banner hingegen aufgehängt oder mindestens angelehnt werden müssen, da sie aufgrund ihres Aufbaus nicht von alleine stehen können. Hierfür verwendet LEGO ein ursprünglich 2021 für die Dots-Reihe neu eingeführtes Element mit der Teilenummer 78168 – eine modifizierte 2×6-Platte mit einer Öse, die z.B. einen Schraubenkopf oder – wie bei meiner Behelfskonstruktion – ein Element mit der Dicke eines Technic-Pins aufnehmen kann.

LEGO Harry Potter 76409 Gryffindor Hausbanner
Im hängenden Zustand lassen sich die Banner zu beiden Seiten aufklappen. Faltet man dann die beiden Spitzen nach vorne, können die offenen Banner auch stehen – dazu später mehr.

Detailreview: LEGO 76409 Gryffindor-Hausbanner

Im Folgenden werde ich euch eines der Banner detailliert, die anderen hingegen in etwas gestraffterer Form vorstellen, da sich der Aufbau der Sets kaum unterscheidet. Für die ausführliche Vorstellung wollte ich ursprünglich bewusst ein anderes Haus als Gryffindor wählen, jedoch stellte sich beim Vergleich der Sets heraus, dass dieses Banner die meisten Anspielungen auf konkrete Szenen aus den Büchern bzw. Filmen bot, weshalb ich mich schließlich doch dafür entschieden habe.

Unboxing

Werfen wir zunächst einen Blick auf den Karton und dessen Inhalt. Die Boxen der Hausbanner sind mit ihren Maßen von 26,2 cm x 19,1 cm x 6,1 cm exakt gleich groß wie die der „Hogwarts Moment“-Bücher, und wie bei diesen ist auch hier auf der Vorderseite das (mehr oder weniger) geschlossene Banner im Hochkant-Format abgebildet. Einige der Accessoires und besonderen Details aus dem Innenleben sind dennoch bereits zu sehen, darunter ein kleines Gryffindor-Wappen und ein Schachbrett, die leider beide mit Aufklebern umgesetzt wurden. Im Hintergrund ziert eine Tapete im Gryffindor-Muster die Wand, an der das Set mit einem Nagel aufgehängt wurde.

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Am unteren Rand erspähen wir die drei enthaltenen Minifiguren, die mit Angelina Johnson einen neuen Charakter im LEGO Harry Potter Universum umfassen, da diese vorher noch nie als offizielle Minifigur in einem Set vorkam. Harrys Mitschülerin, die zwei Jahre älter ist und gemeinsam mit ihm in der Hausmannschaft spielt, hat außerdem – neben einem neuen Kopf – als Torso ein neuartiges Outfit, denn sie trägt einen der Quidditch-Pullover, die wir aus mehreren Filmen kennen. Auch die Zusammenstellung der beiden anderen Figuren – Neville Longbottom und (unvermeidlich) Harry Potter selbst – ist zwar neu, aber nur beim Torso von Harry handelt es sich ebenfalls um ein neues Teil.

Auf der Kopfseite des Kartons sind die Minifiguren noch einmal etwas größer und mit voller Namensnennung abgebildet, weshalb ich an dieser Stelle doch schon einmal auf die anderen drei Sets vorausgreifen und euch eine praktische Übersicht aller Charaktere auf einem Bild bieten möchte: Im Slytherin-Set sind Draco Malfoy, Blaise Zabini und Pansy Parkinson enthalten – letztere beide zum ersten Mal. Auch das Ravenclaw-Set enthält mit Michael Corner – Harry Jahrgangskollegen und Ginny Weasleys Ex-Freund – einen komplett neuen Charakter, außerdem Luna Lovegood und Cho Chang. Das Hufflepuff-Banner muss leider, welch‘ Ironie, als einziges Set ohne neuen Charakter auskommen, denn Susan Bones, Hannah Abbott und natürlich Cedric Diggory waren alle schon in älteren Sets enthalten, sind hier aber immerhin neu gestaltet.

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Nun aber zurück zum Gryffindor-Banner: Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Box wird auffällig mit dem Hinweis „3D images“ geworben, woneben sich eine Abbildung von Godric Gryffindor in zwei verschiedenen Posen befindet. Wie wir später sehen werden, ist der Begriff „3D“ nur teilweise passend, da es sich zwar um Linsenrasterbilder handelt, mit denen wirklich an manchen Stellen ein 3D-Effekt erzeugt wird, an anderen Stellen aber nur einfache Wackeleffekte, wo also ein Kippen des Bildes – wie im Beispiel der Gryffindor-Figur – zum „Umschalten“ zwischen zwei Darstellungen und damit zur Simulation einer Bewegung führt.

Neben dem Hinweis auf der Rückseite befindet sich eine Übersicht aller vier Hausbanner, die auf jedem Karton anders ist, da zwar stets die Banner in aufsteigender Nummernreihenfolge gezeigt werden, sich das jeweils betroffene Set aber davon unabhängig immer ganz rechts befindet, wo auch ein Bild im aufgeklappten Zustand ohne Accessoires und Minifiguren zu sehen ist.

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Ein großes Bild MIT Minifiguren und Zubehör nimmt den überwiegenden Teil der Rückseite ein, die aufgrund der Breite dieser Aufnahme auch insgesamt im Querformat gestaltet und damit gegenüber der Vorderseite um 90 Grad gedreht ist. Auch das war schon bei den Boxen der „Hogwarts Moments“ der Fall.

Öffnet man den Karton mittels der beiden Eindrücklaschen (bzw. hebelt man diese Seite vorsichtig mit einem Brieföffner oder Messer auf), so gibt er zwei nummerierte Tüten mit weiteren Innentüten, die unverpackte Anleitung, einen Stickerbogen mit sechs Aufklebern sowie ein großes Linsenrasterbild frei, das alle beweglichen bzw. 3D-Motive enthält und an der Rückseite des Sets als teilweise verdeckter Hintergrund verwendet wird.

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Außerdem liegen lose noch einige 8×8-Platten bei, die für den Bau der aufklappbaren Abdeckung benötigt werden. Die bedruckte 6 x 8 Oval-Fliese mit dem Gryffindor-Löwen darauf – mit Sicherheit das „Prunkstück“ dieses Sets – ist in der Tüte für den zweiten Bauabschnitt enthalten. Insgesamt umfasst das Banner, das in Anlehnung an die Gryffindor-Hausfarben in Dark Red und Bright Light Orange gestaltet ist, 285 Steine, was bei einer UVP von 34,99 Euro einem Teilepreis von 12,3 Cent entspricht. Letzterer ist hier am höchsten, da die anderen Sets etwas umfangreicher sind.

Aufbau

Der Aufbau des Banners geht zügig und sehr unspektakulär vonstatten, weshalb ich euch auch nicht allzu viele der sehr kleinteiligen, insgesamt 94 Bauschritte zeigen, sondern das Ganze etwas zusammenfassen werde. Interessant finde ich, dass gleich am Anfang der Bauanleitung auf die neuen, um mehr Nachhaltigkeit bemühten Papiertüten für die Einzelteile hingewiesen wird, diese aber zumindest bei meinen Exemplaren, die laut Produktcodes alle in der zweiten Dezemberwoche 2022 im tschechischen Kladno verpackt wurden, (noch) nicht zum Einsatz kamen. Ihr könnt gerne einmal in den Kommentaren Rückmeldung geben, ob sich dies bei späteren Chargen evtl. geändert hat.

LEGO 76409 Anleitung Seiten 1 2
Die ersten beiden Seiten des Anleitungshefts mit dem Hinweis auf die Papiertüten auf Seite 2

Der Aufbau beginnt – neben der Minifigur von Harry, die wir uns später noch genauer ansehen werden – mit dem unteren Mittelteil des Sets, wo später auf dem Wackelbild links der Kamin und rechts die Treppe zu den Schlafräumen zu sehen sein werden. Auf Basis einer 2×16-Platte baut man Kamingitter, Wände und Aufhängungen für das aus anderen Sets bekannte Gryffindor-Schwert sowie eine ebenfalls nicht neue, bedruckte 1×2-Fliese mit Schokoladenmuster darauf.

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Die Konstruktion ist, was sich durch das komplette Modell ziehen wird, fast überall nur eine Noppe tief, da die zweite Noppenreihe der „Grundplatte“ als Auflagefläche für das Wackelbild dient. Dieses wird von mehreren Wasserhahn-Elementen (4599) gehalten, zwischen denen die feste Folie eingeschoben werden kann.

Dass gleich zum Beginn der untere Teil dieser Halterung konstruiert wird, bietet uns eine willkommene Gelegenheit, den Hintergrund einmal verkehrt herum einzuspannen und aus verschiedenen Winkeln zu betrachten, denn hierbei handelt es sich wohl um das spannendste Teil des Sets. In den beiden Fenstern oben ist gut zu erkennen, was LEGO mit dem 3D-Effekt meint, denn Wolken und Thestral bewegen sich beim Kippen unterschiedlich weit, was beim normalen Anschauen einen Tiefeneffekt erzeugt (Stichwort: Stereoskopie). Wirklich dreidimensional sind die Bilder dadurch natürlich nicht. Den gleichen Effekt verwendet LEGO unten rechts bei der Treppe zu den Schlafräumen.

Das Thestral ist vermutlich eine Anspielung auf eine Szene aus dem fünften Schuljahr, in der Harry, aus dem Fenster schauend, eines dieser ihm noch rätselhaften Wesen über dem Verbotenen Wald kreisen sieht. Direkt darunter befindet sich als Wackelbild, also ohne 3D-Effekt, ein kleines Wandboard mit einem Pokal darauf – je nach Winkel entweder klein und mit einer Vier oder groß und mit einer Eins verziert. Falls dies eine Anspielung auf die Quidditch-Platzierung der Gryffindor-Hausmannschaft sein soll, so ist sie zumindest fragwürdig, da diese laut einer Aussage im sechstem Band schon seit zweihundert Jahren nicht mehr den letzten Platz in der Meisterschaft belegte.

LEGO Harry Potter 76409 Gryffindor Hausbanner Folie

Unstrittiger ist da schon das Porträt des Hausgründers, der je nach Winkel mal beide Hände am Griff seines Schwertes hält, mal freundlich in die Runde grüßt. Da die Personen in den Gemälden der Zaubererwelt sich tatsächlich bewegen und sogar mit ihren Betrachtern unterhalten können, ist dies ein sehr schönes Detail, weswegen ich mir rückblickend solche Linsenrasterbilder auch für das Große Treppenhaus gewünscht hätte. Unterhalb von Godric Gryffindor finden wir einen mit den Flügeln schlagenden Schnatz, einen sich in der Vase versteckenden Wichtel und – für mich die gelungenste Anspielung – den Kamin, in dessen Flammen ganz wie im Film das Gesicht von Sirius auftaucht, der so über das Flohnetzwerk mit Harry kommuniziert.

Weiter geht es nach diesem kleinen Exkurs mit dem Aufbau des (von vorne gesehen) rechten Flügels des Banners, den ein kleines Schreibpult mit Brief und Feder sowie ein Vorhang schmücken. Auch hier wird wieder mit nur einer Noppe Tiefe gebaut, wobei Brackets und modifizierte Steine mit zusätzlichen Noppen auf der nach hinten gewandten Seite für die Verbindung mit den dunkelroten Platten sorgen.

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Die dreieckige 8×8-Platte wird mittels zweier neuer Gelenke in Form von 1×2-Platten mit Pinaufnahme (3172) an der quadratischen Platte befestigt, sodass sie später nach vorne geklappt werden kann und für einen stabilen Stand des aufgefalteten Banners sorgt. In gleicher Weise baut man den linken Flügel mit dem Bogenfenster, das später (unter Zuhilfenahme eines großen Stickers) ergänzt wird. Die invertierten 2×4-Fliesen (3395) in Rot und Reddish Brown, die dabei zum Überbauen verwendet werden, sind ebenfalls ganz neu und kommen in dieser Form bisher ausschließlich in den Banner-Sets vor.

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Beide Module werden anschließend über Gelenkplatten mit dem bereits zuvor angefertigten Mittelteil verbunden. Dieser wird als Nächstes nach oben hin ergänzt, wobei der Abzug des Kamins optisch dominiert. Rechts daneben, über dem Türbogen der Treppe, befindet sich eine kleine Nische, in der man den ?(physischen) Schnatz platzieren kann, außerdem bietet ein weiterer Clip eine Aufbewahrungsmöglichkeit für den ebenfalls im Set enthaltenen Besen. Oben sorgen zwei weitere Gelenkplatten für eine stabilere Verbindung zwischen Flügeln und Mittelteil.

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Apropos stabil: Da die gesamte Konstruktion – alleine schon des Zusammenklappens wegen – eine so geringe Tiefe, inzwischen aber eine recht beachtliche Höhe hat, ist sie beim Zusammenbauen nicht allzu stabil. Man sollte also unbedingt auf einem festen, geraden Untergrund bauen und sich vorher überlegen, wo man wie fest drückt, sonst besteht die Gefahr, Teile des Gebildes wieder auseinander zu brechen. Auch, wenn das Set im Grunde äußerst simpel aufgebaut ist, ist die Altersempfehlung „9+“ daher wohl angemessen.

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Der erste Bauabschnitt ist hiermit abgeschlossen. Im zweiten werden zu Beginn wie üblich die beiden noch fehlenden Minifiguren zusammengebaut, danach einige lose „Einrichtungsgegenstände“, die sich im aufgeklappten Zustand als Deko verwenden und ansonsten im zusammengeklappten Banner verstecken lassen, wie ihr es ja schon am Beginn des Artikels in der Aufklapp-Animation gesehen habt. Hierzu zählen zwei Kerzenständer, das Schachbrett, das aus einer neuen 4×4-Fliese in Dark Orange mit Studs als Tischbeinen besteht, sowie zwei rote Polstersessel, die aus Brackets und Fliesen zusammengebaut werden.

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Dann geht es mit dem Hauptmodell weiter und man ergänzt die oberen Hälften der Flügel. Da diese nur von wenigen Noppen gehalten werden, müssen sie an den Übergängen zwischen den Platten weiter stabilisiert werden. Auf der linken Seite geschieht dies mittels einer invertierten 2×2-Fliese (also einer Fliese mit Noppen auf der Unterseite), die anschließend komplett hinter der Scheibe des Fensters verschwindet und nach dem Bekleben derselben nicht mehr zu sehen ist.

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Rechts bestand eine solche Möglichkeit nicht, weshalb die Fliese optisch ins Modell integriert werden musste. Sie dient dort als Untergrund für einen Sticker, der ein Gemälde darstellt, und wurde deshalb außerdem mit einem Rahmen versehen, was den Vorteil zusätzlicher Stabilität der Verbindung zwischen den beiden 8×8-Platten mit sich bringt.

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Der Mittelteil wird oben mit jeweils zwei kleinen Fenstern links und rechts erweitert, hinter denen später Wolken und Thestral zu sehen sind – interessanter ist allerdings die Konstruktion, die dem Aufhängen des Banners dient und deren Aufbau und Montage ich euch deshalb nachfolgend als GIF-Animation eingebunden habe. Verziert wird das Ganze mit einem kleinen Karomuster in den Gryffindor-Farben – ein Designmotiv, das sich durch alle vier Sets ziehen wird.

LEGO Harry Potter 76409 Gryffindor Hausbanner Aufhaengung

Nun ist das Banner im Wesentlichen bereits fertiggestellt, es fehlen nur noch die Verzierungen auf der Vorderseite. Oben bilden die sandfarbenen Fliesen, die mit den zusammengeklappten Flügeln bündig abschließen, zwar eine saubere Optik, bieten aber keine Möglichkeit, die drei Minifiguren stabil darauf zu fixieren. Wer die Figuren also nicht separat aufbewahren möchte, muss diese z.B. an der Oberkante des Banners mittels der Löcher auf der Rückseite der Beine, die eigentlich zum Sitzen dienen, befestigen.

 

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Die Ornamentierung wird aus diversen Fliesen zusammengesetzt, die zudem den Übergängen zwischen den Platten zusätzliche Stabilität verleihen. Hierbei kommen erstmals Fliesen mit beidseitigen runden Ausschnitten (sozusagen „Doppelpfeil-Fliesen“) mit der Teilenummer 3396 zum Einsatz, die neu für die Hausbanner-Sets ins Teileportfolio aufgenommen wurden.

Das Wappen wird nur am linken Flügel fixiert, während es rechts auf einer Fliese aufliegt. So dient es nicht nur der Zierde, sondern kann auch als eine Art Griff zum Öffnen verwendet werden.

Als Letztes muss jetzt nur noch die Wackelbild-Folie eingeschoben werden, dann ist der Aufbau des Gryffindor-Hausbanners abgeschlossen. Im folgenden Slider habe ich das aufgeklappte Modell einmal mit und einmal ohne Aufkleber gegenübergestellt.

Auch wenn der Hintergrund natürlich das maßgebende gestalterische Element des Sets ist, so kann man doch kaum auf die Sticker verzichten. Speziell das große Fenster, für das ein transparentes Teil verwendet wurde, sieht optisch ohne Aufkleber äußerst unschön aus und auch das ansonsten einfach schwarze Bild auf der rechten Seite wirkt ohne Verzierung doch etwas trist. Außerdem wird über dem Kamin das Gryffindor-Löwenwappen erneut aufgegriffen – ein Detail, auf das man als Fan ungerne verzichten möchte. Eine nette Anspielung findet man beim genauen Hinsehen ganz rechts unten im Bücherregal: Das äußerste Buch erinnert verdächtig stark an den „Hogwarts Moment“ Kräuterkundeunterricht (76384). Ob wir in den weiteren Sets wohl auch die anderen Bücher entdecken werden?

Minifiguren und Zwischenfazit

Werfen wir nun in Ruhe einen Blick auf die Minifiguren. Diese sind, wie oben bereits beschrieben, in ihrer Zusammenstellung zwar alle exklusiv, aber nur beim Torso von Harry sowie bei Torso und Kopf von Angelina handelt es sich um neue Teile. Positiv ist, dass drei verschiedene Outfit-Typen gewählt wurden, die dennoch alle die Zugehörigkeit zum Hause Gryffindor erkennen lassen. Auch die Einführung eines neuen Charakters in Minifigurenform ist zu begrüßen. Insgesamt ist die Gestaltung der Figuren aber (wieder einmal) sehr einfach gehalten, also z.B. ohne bedruckte Arme und mit einfarbigen Beinen.

Lohnt sich also der Kauf dieses Sets? Diese Frage finde ich schwierig zu beantworten. Das Hausbanner lebt, wie schon die Hogwarts Moments, seine Vorgänger im Geiste, zu einem großen Teil von den grafischen Gestaltungen der Aufkleber und des Hintergrunds. Denkt man sich diese einmal weg, bleibt nicht allzu viel Reizvolles übrig. Zwar sind die finalen Maße des Sets größer, doch in Sachen Teilezahl und „gefühltem Umfang“ ist das Banner absolut mit den Hogwarts Moments vergleichbar, kostet dafür aber gemäß UVP 5,- Euro mehr.

Wenngleich die „3D-Bilder“ eine nette Spielerei sind, so fühlt sich die Rückwand dennoch wie ein Fremdkörper im LEGO System an, die Accessoires in den „Hogwarts Moment“-Büchern wirkten auf mich liebevoller gestaltet und boten gefühlt auch mehr Spielwert. Hier kann man mit der Kulisse wirklich recht wenig anfangen, außer diese zu betrachten. Außerdem muss das Set, wenn man es zuklappen und somit das eigentliche Highlight, die bedruckte Ovalfliese mit dem Wappen, zeigen will, and der Wand aufgehängt werden. In Summe denke ich daher: Wer Spaß an den Minifiguren, einigen neuen Teilen und dem Wappen hat, den Hintergrund zumindest für eine witzige Idee hält und auch ein Plätzchen an der Wand entbehren kann, macht mit dem Set nichts falsch. Für mich persönlich würde sich die Gestaltung allerdings optisch zu schnell abnutzen, um daran lange Freude zu haben, und als Spielset eignet sich das Gryffindor-Hausbanner meiner Meinung nach auch nicht.

Übersicht: Die anderen Banner im Kurzreview

Nachdem wir uns dem Gryffindor-Hausbanner recht ausführlich gewidmet haben, lassen sich die anderen Sets etwas kürzer zusammenfassen, denn: Allzu groß sind die Unterschiede nicht. Zwar sind die Sets farblich immer dem jeweiligen Haus angepasst und das Design inkl. der Ornamentierung rund um die Wappenfliese unterscheidet sich etwas, doch der Aufbau ist von diesen Details abgesehen nahezu identisch.

LEGO 76410 Slytherin Hausbanner

Das LEGO 76410 Slytherin Hausbanner ist in den Farben Dark Green und Light Bluish Gray gehalten. Mit 347 Teilen ist es das umfangreichste der vier Sets, das deshalb mit 10,1 Cent pro Stein auch den niedrigsten Teilepreis hat. Vorder- und Rückseite der Box sind komplett analog zum Gryffindor-Banner gestaltet und auch hier verteilt sich der Aufbau auf zwei Abschnitte. Der beiliegende Stickerbogen umfasst acht Aufkleber.

Einen räumlichen Effekt gibt es diesmal nur auf der rechten Seite des Hintergrunds zu bewundern, wo man durch ein Fenster in eine Unterwasserwelt schauen kann (der Slytherin-Gemeinschaftsraum liegt versteckt hinter den Kerkern des Schlosses unterhalb des Großen Sees). Oben befindet sich ein etwas einfallsloser, grüner Vorhang. Zahlreicher sind die Wackelbild-Effekte, denn auch hier gibt es ein (größeres) Portrait des Hausgründers mit seiner Schlange, das sich bewegt, außerdem einen brodelnden Zaubertrank, züngelnde Flammen im Kamin, eine an und aus gehende Lampe sowie einen „dezenten“ Hinweis auf den wohl berüchtigtsten ehemaligen Slytherin-Schüler, der im fertigen Modell hinter zwei Schranktüren verborgen sein wird. Oben links scheint sich außerdem noch eine Kreatur zu verstecken, von der wir wahrscheinlich gar nicht so genau wissen wollen, worum es sich dabei handelt.

LEGO Harry Potter 76410 Slytherin Hausbanner Folie

Überspringen wir ansonsten den Aufbau und werfen stattdessen lieber direkt einen Blick auf das fertig montierte Set. Die Vorderseite ist mit der Schlange als Wappentier des Hauses Slytherin und einer leicht abgewandelten Ornamentierung sehr ähnlich, aber doch hinreichend anders aufgebaut als beim Gryffindor-Banner. Interessanter Weise ist hier der Hintergrund des Wappens einfarbig.

Als Minifiguren liegen, wie oben bereits erwähnt, Draco Malfoy, Blaise Zabini und Pansy Parkinson bei. Auch hier sind alle Zusammenstellungen neu, wobei es sich aber nur bei den Torsos von Blaise und Pansy sowie bei den drei Köpfen um neue Teile handelt.

 

 

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Darüber hinaus sind noch einige weitere neue Teile enthalten. So kommen etwa sowohl  die quadratischen als auch die dreieckigen 8×8-Platten der Vorderseite erstmals in Dark Green vor, ebenso wie der Bilderrahmen des Slytherin-Porträts in Dark Tan.

Als Accessoires bzw. „lose Einrichtung“ liegen dem Set zwei grüne Lampen, eine Schlange, ein Pult, ein Schwarzer Sessel mit großem Tisch sowie eine links im Flügel montierbare kleine Treppe bei, die sich wie unten im Bild zu sehen im Inneren des Banners verstauen lassen, das ich hier noch ohne Sticker fotografiert habe.

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Im aufgestellten, beklebten und „ausgeräumten“ Zustand sieht das Ganze dann schon etwas interessanter aus. Auch hier wurde das Slytherin-Wappen wieder in Form eines beklebten Nexo-Knights-Schilds aufgegriffen, einige Trophäen und ein Bild von Prof. Snape zieren die rechte Wand und die Treppenstufen verleihen dem Set etwas mehr Spielwert, der auch durch den aufklappbaren Schrank und den Tisch in einer brauchbaren Größe gesteigert wird. Auf dem kleinen Pult befindet sich außerdem eine bedruckte 1×1-Rundfliese mit Slytherins Medaillon darauf. Das ergibt im Gemeinschaftsraum zwar ebenso wenig Sinn wie Gryffindors Schwert im anderen Set, ist für Fans aber trotzdem ein nettes Detail. Besonders gefreut habe ich mich allerdings über den Aufkleber mit einer abgetrennten Minifiguren-Hand auf einem Ständer, den ich als Anspielung auf Dracos „Hand des Ruhmes“ interpretiere. Auch eines der neueren „Hogwarts Moment“-Bücher entdecken wir wieder daneben im Bücherregal, nämlich den LEGO 76396 Wahrsageunterricht.

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Insgesamt überzeugt mich das Slytherin-Set mehr als das Gryffindor-Banner, da es aus den genannten Gründen etwas mehr zu bieten hat und ich auch das Design und die Accessoires als etwas stimmiger empfinde. Dass dieses Set zum ausgiebigen und regelmäßigen Bespielen einlädt, kann ich mir dennoch nicht vorstellen.

LEGO 76411 Ravenclaw Hausbanner

Die Farben des LEGO 76411 Ravenclaw Hausbanners sind Dark Blue und Light Bluish Gray. Das Set umfasst insgesamt 305 Teile, was einem Teilepreis von ca. 11,5 Cent pro Stein entspricht. Erneut folgt die Boxgestaltung dem typischen Design der Banner-Reihe, und auch beim Inhalt erleben wir keine Überraschungen. Mit neun Aufklebern fällt bei diesem Set allerdings der Stickerbogen bisher am umfangreichsten aus.

Der Hintergrund bietet nur wenige versteckte Details, nämlich primär eine hinter dem Vorhang unten rechts verborgene Liste, mittels derer Luna Lovegood nach ihren „verschwundenen“ Sachen sucht. Die Flammen im Kamin und auf dem Wandsockel lodern, die Weltkugel (?) dreht sich etwas. Ansonsten wird das Motiv von allen Sets am ehesten dem „3D“-Motto gerecht, denn sowohl die Statue von Helena Ravenclaw im Vordergrund als auch der Blick durch die beiden großen Fenster wurden als stereoskopische Bilder ausgeführt.

LEGO Harry Potter 76411 Ravenclaw Hausbanner Folie

Die Vorderseite des Banners schmückt wie schon beim Slytherin-Set eine Fliese mit einfarbigem Hintergrund, die den namensgebenden Raben als Wappentier des Hauses zeigt. Erneut wurde die Ornamentierung ein wenig angepasst, um dem Banner – abgesehen von Farbe und Wappen – etwas mehr Eigenständigkeit zu verleihen.

Luna Lovegood, Michael Corner und Cho Chang bilden die Minifiguren dieses Sets, wobei erfreulicherweise zusätzlich noch ein Wichtel enthalten ist, wie er zunächst exklusiv in der Kammer des Schreckens vorkam, in diesem Jahr aber auch im Raum der Wünsche auftauchte. In ihrer jeweiligen Zusammenstellung sind auch im Ravenclaw-Set alle Minifiguren exklusiv, Michael ist zudem erstmals als Charakter in einem Set enthalten. Die neuen Teile beschränken sich jedoch auf Chos Kopf sowie ihren und Michaels Torso. Lunas Kopf war bisher nur im großen Hogwarts Express zu bekommen, weshalb es schön ist, dass er nun auch hier beiliegt. Weitere neue Teile sind, neben den bereits bei den anderen Sets erwähnten Formen, die 8×8-Platten in Dark Blue.

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In Sachen Accessoires bzw. Einrichtung fällt das Ravenclaw-Set am sparsamsten aus. Neben jeweils zwei Lampen und Sesseln (sowie dem bereits erwähnten Wichtel, der natürlich einiges herausreißt), sind lediglich ein komplett unbedrucktes Buch sowie das Ravenclaw-Diadem enthalten. Damit zeichnet sich ab, dass wohl jedes der vier Sets das „legendäre Objekt“ der jeweiligen Hausgründer umfasst, also Gryffindors Schwert, Slytherins Medaillon, Ravenclaws Diadem und – zumindest erwarte ich diesen nun im letzten Set – Huffelpuffs Trinkpokal.

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Kurios ist, dass im fertigen Zustand von den ohnehin schon wenigen interessanten Details des Hintergrunds so gut wie alle verdeckt werden! So ist etwa die Nische mit Lunas Liste überhaupt nicht mehr zu sehen, ebenso wie die auf dem Kamin gestapelten Bücher oder die Kugel. Was die LEGO Designer sich dabei gedacht haben, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, denn schließlich nehmen nicht irgendwelche tollen Spielfunktionen diesen Platz ein, sondern statische Wände mit bis auf das Wappen) völlig generischen Aufklebern als Verzierung. Diese Entscheidung finde ich äußerst merkwürdig und bin dadurch als Kunde beinahe schon verärgert.

Positiv aufgefallen ist mir hingegen die erneute, gleich dreifache Anspielung auf die Hogwarts Moments, denn im Bücherregal verbergen sich als Aufkleber die Exemplare Zaubertrank- und Verwandlungsunterricht, außerdem liegt der Verteidigungsunterricht sogar als richtiges Buch im Minifigurenmaßstab bei – wenn auch leider wieder nicht bedruckt, sondern mit einem Sticker versehen. Dass man im Hause Ravenclaw, wo Wissen und Klugheit besonders hoch geschätzt werden, die meisten Bücher findet, ist schon für sich genommen ein amüsantes Detail.

Hausbanner 1 Adventskalender 2023

Zwar gefällt mir aufgrund meiner persönlichen Farb-Präferenzen die dunkelblau-hellgraue Gestaltung des Sets, aber in Sachen Details und Spielwert halte ich es bisher trotzdem für das schlechteste der Banner – das können auch der Wichtel und die angedeuteten Zauberbücher nicht ändern, zumal beim „echten“ Buch lediglich der Einband mit einem Hogwarts-Wappen beklebt wird, sich im inneren aber eine blanke, ungestaltete Fliese befindet.

LEGO 76412 Hufflepuff Hausbanner

Nun bin ich gespannt, ob das LEGO 76412 Hufflepuff Hausbanner meinen eher gemischten Gesamteindruck mit negativer Tendenz noch umkehren kann, denn auf den Produktbildern hatte mir bei diesem die Gestaltung mit am besten gefallen. Von außen in Bright Light Orange und Schwarz gehalten, umfasst das Set 313 Teile, was einem Preis von 11,2 Cent pro Stein entspricht. Bei Box und Inhalt gibt es keinerlei Überraschungen, erneut müssen neun Aufkleber angebracht werden.

Den Hintergrund finde ich bei diesem Set besonders schön gestaltet. Als zentrales Element dient auch hier ein Porträt der Hausgründerin Helga Hufflepuff, die je nach Winkel ihren Trinkpokal entweder vor sich oder fröhlich nach oben hält. Direkt darüber versteckt sich eine missmutige Alraune in einem Blumentopf, während links eine Mimbulus Mimbeltonia mit Tiefeneffekt, rechts eine von mir nicht näher zuzuordnende andere Pflanze zu sehen ist. Da Professor Sprout, die Hauslehrerin, in Hogwarts Kräuterkunde unterrichtet, sind diese Details sehr passend. Links neben dem Porträt befindet sich ein weiteres stereoskopisches Bild, während unten in der Mitte das quasi schon obligatorische Feuer im Kamin prasselt. Zu beiden Seiten davon treibt ein Niffler sein Unwesen, der im Holzfass auch tatsächlich eine Goldmünze entdeckt zu haben scheint.

LEGO Harry Potter 76412 Hufflepuff Hausbanner Folie

Der Dachs, das Wappentier von Hufflepuff, ist hier mal wieder vor einem gemusterten, also nicht vor einem einfarbigen Hintergrund abgebildet. Warum LEGO sich bei zwei Sets für die eine und bei zweien für die andere Gestaltung entschieden hat, wobei sich Gryffindor und Hufflepuff im Detail auch noch unterscheiden, da bei Hufflepuff die schwarzen Flächen mit gelben Streifen durchbrochen sind, erschließt sich mir nicht. Die Herausarbeitung gewisser Unterschiede zwischen den Sets durch die unterschiedlich gestalteten Ornamente gefällt mir, bei den Wappen hätte ich mir aber eher einen einheitlicheren Look gewünscht.

Die Minifiguren von Susan Bones, Cedric Diggory und Hannah Abbott sind auch in diesem Set – wenig überraschend – exklusiv zusammengestellt. Neu sind dabei die Köpfe und Torsi von Cedric und Susan, wobei letztere auch ein Haarteil in neuer Farbe spendiert bekommen hat. Bei Hannah hingegen sind alle Teile bereits in anderen Sets verwendet worden.

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In Sachen neuer Teile sind über die Minifiguren und die bereits in den anderen Sets besprochenen Teile hinaus vor allem die modifizierten 1×1-Bricks mit Holzknauf (20310) interessant, die am oberen Rand unter den transparenten Rundsteinen zum Einsatz kommen und bisher in der Farbe Dark Orange ausschließlich hier und im großen Bruchtal-Set enthalten sind. Auch das „Rankenornament“ (28870), das beide Flügel von innen ziert, kam erstaunlicherweise vorher noch nirgends in einfachem Grün vor.

Als Accessoire umfasst das Set – wie oben bereits vermutet – den Trinkpokal von Helga Hufflepuff, außerdem einige Pflanzen zum Hegen und Pflegen nebst passender Gießkanne sowie eine Truhe mit Schere und Besteck darin, denn schließlich wollen auch die Törtchen gegessen werden, die den interessant geformten Tisch schmücken. Ein Sessel rundet die Einrichtung ab, die meines Erachtens von allen vier Sets mit Abstand am meisten Spielwert bietet.

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Auch sind im Gegensatz zum Ravenclaw-Banner alle wesentlichen Details des Hintergrunds noch im fertig aufgebauten Zustand zu sehen (wenn sie nicht gerade durch die Lagerung der losen Einrichtung verdeckt werden). Komplett aufgebaut und mit den Stickern versehen (Highlights: Newt Scamander auf dem linken Flügel sowie das letzte noch fehlende Buch, der Zauberkunstunterricht) bietet das Set eine fröhliche kleine Spielszene, wobei man mit Gartenwerkzeug, Besteck, Pflanzen und Truhe wirklich etwas anfangen kann.

Hausbanner 2 Adventskalender 2023

In Sachen Gesamtdesign weiß mich daher das Huffelpuff-Set als einziges zu überzeugen, wobei mich aber leider – was nur meinem persönlichen Geschmack geschuldet ist – ausgerechnet hier das Farbschema am wenigsten anspricht.

Die Minifiguren: Ein Grund zum Sammeln?

Nachdem die Sets bei mir, mit Ausnahme des Hufflepuff-Banners, einen sehr gemischten Eindruck hinterlassen haben, möchte ich am Schluss noch einmal kurz auf die Gesamtheit der Minifiguren eingehen, die bei näherer Betrachtung evtl. doch ein Argument dafür darstellen könnten, die vier Hausbanner zu sammeln. Schaut man sich diese nämlich einmal genauer an, so stellt man fest, dass es eine übergeordnete „Kleiderordnung“ in den Sets gibt. Jedes Banner enthält alle drei verschiedenen Outfit-Typen, also Umhang, Hemd mit Jacke und Quidditch-Pullover, in den jeweiligen Hausfarben! Beim Quidditch-Outfit wurde sogar darauf geachtet, dass ausschließlich Charaktere dieses tragen, die auch in den Filmen als Spieler zu sehen sind (allerdings nicht im gleichen Jahr, da Blaise z.B. erst nach Cedrics Tod dem Slytherin-Team beitritt).

Dieses Detail bereitet mir als Figurensammler, aller Kritik zum Trotz, eine gewisse Freude an den Sets.

LEGO Harry Potter Hausbanner Review (25)

Fazit

Mein Zwischenfazit hat sich nach dem Aufbau der restlichen Hogwarts Hausbanner verfestigt: Die Sets bieten – trotz des gestiegenen Preises – aufgrund ihrer geringen Tiefe maximal den gleichen, tendenziell sogar weniger Spielwert als die „Hogwarts Moment“-Bücher – wobei ich das Hufflepuff-Banner ausklammern möchte. Allerdings wirken leider alle vier Banner in ihrer Gesamtgestaltung auf mich weniger reizvoll als die Bücher, da die Vorderseiten, die man im zusammengeklappten Zustand ja ausschließlich sieht, bis auf die bedruckten Fliesen wenig zu bieten haben. Auch die optische Gestaltung im Inneren setzt meist zu stark auf den „3D“-Hintergrund und die Aufkleber, um als Ausstellungsobjekt lange Freude zu bereiten.

Zwar weiß die Auswahl der Minifiguren zu gefallen, die konsequent durchgezogene Idee der drei Häuser-Outfits bereitet mir Freude und auch die Wappen sind schön gestaltet und lassen sich bestimmt gut in eigene Modelle integrieren, all das ist mir persönlich allerdings zu wenig, um 34,99 Euro pro Set zu rechtfertigen. Obgleich der Teilepreis bei heutzutage absolut üblichen 10,1 bis 12,3 Cent pro Stein liegt, stelle ich wieder einmal fest, dass dieser nur bedingt ein brauchbares Maß dafür ist, wie preiswert ein Set ist. Wichtiger ist mir (und vermutlich auch vielen anderen) der „gefühlte Umfang“ eines Sets in Kombination mit der optischen Wirkung und dem Spaß beim Aufbauen, wobei mich in diesem Fall leider alle drei Aspekte nicht zu überzeugen wussten.

Wer die Sets im freien Handel günstig erstehen kann und Freude an Minifiguren, Wappen oder schlicht am Aufhängen der Banner hat, macht sicher nichts falsch – vor allem mit dem Hufflepuff-Set nicht, das sogar einen gewissen Spielspaß bieten kann. Wer es aber nur auf einzelne Teile oder Charaktere abgesehen hat, dem rate ich eher zu BrickLink oder dem sonstigen Teile-Zweitmarkt.

Wie denkt ihr über die vier Hausbanner aus der LEGO Harry Potter Reihe? Überzeugt euch das Konzept an sich, findet ihr die Umsetzung gelungen und würdet ihr euch die Banner eher als Wandschmuck ins Zimmer hängen oder sie tatsächlich bespielen (lassen)? Welche Details sprechen euch besonders an, was findet ihr weniger gelungen, und was haltet ihr insbesondere von den „3D“-Hintergründen? Tauscht euch gerne im Kommentarbereich aus.

Über Jens Herwig 589 Artikel
Mag verzerrte Gitarren, LEGO und Enten. Wollte so sein wie MacGyver, ist aber nur Physiker geworden. Erweckung aus den Dark Ages durch den Technic Unimog. Liebt alte Sets und hat ein Aquazone-Diorama im Wohnzimmer stehen.
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