Mit unserer neuen Beitragsserie der „Herzenssets“ möchten wir einen Aspekt unseres Hobbies in den Mittelpunkt rücken, der für viele LEGO Fans mindestens genauso wichtig ist wie die Jagd nach Schnäppchen, Neuheiten oder Gerüchten: Erinnerungen an Sets, die man einmal, z.B. in Kindertagen, besonders großartig fand, mit denen man besondere Momente verbindet oder die zu ihrer Zeit aufgrund ihrer Funktionen oder Gestaltung in besonderem Maße die Fantasie beflügelt haben.
In jeder Ausgabe stellen wir euch ein solches Set aus der Sicht des jeweiligen Autors im Kurzporträt vor, wobei es nicht um ein detailliertes Review geht, sondern vor allem darum, die Erinnerungen an das Set bei euch wachzurufen. Auch ein Set, das noch nicht ganz so alt ist, aber trotzdem eine besondere Bedeutung für den Autor hat, kann sich hin und wieder einmal dazwischen mogeln. 😉
In jedem Fall seid ihr im Anschluss herzlich dazu eingeladen, euch aktiv im Kommentarbereich einzubringen: Was verbindet ihr mit dem gezeigten Set, ist es auch eines eurer Herzenssets? Was fandet ihr seinerzeit daran großartig, wie seht ihr es heute und welche Geschichten fallen euch dazu ein? Das Ganze soll also – ähnlich wie früher der Smalltalk – zum Austausch und idealerweise gemeinsamen Schwelgen in Erinnerungen anregen. Den Anfang macht ein Set aus den frühen 90er-Jahren, nämlich der LEGO Blacktron 6832 Deltaswinger.
Um dieses Set geht es:
- Name: Deltaswinger / Super Nova II
- Setnummer: 6832
- Reihe: Blacktron 2
- Jahr: 1991
LEGO Blacktron 6832 Deltaswinger
Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 1991, in dem ein vom Faulenzen gelangweilter Fünfjähriger im Nordseeurlaub beschäftigt werden musste. Zum Glück hatte die örtliche Kloppenburg-Drogerie – dem Tourismus sei dank – eine kleine Spielwarenabteilung, wo meine Eltern für 7,48 DM eine Lösung für dieses Problem erstanden: den Blacktron 6832 Deltaswinger – laut Katalog „mit Kartographiecomputer und Infonaut“!
Das kleine Set bestand aus gerade einmal 36 Teilen, aber damals nahm noch niemand Anstoß am stattlichen Teilepreis von fast 21 Pfennig – LEGO war eben teuer, das wusste man. Während der Aufbau heute als Erwachsener in wenigen Minuten vonstatten geht, dauerte es seinerzeit etwas länger. Neben der noch nicht so gut entwickelten Feinmotorik mussten schließlich die faszinierenden Teile bewundert werden. Da war z.B. die Transportbox mit schick bedrucktem, aufklappbarem Deckel, in der man – warum auch immer – eine ebenfalls toll bedruckte Ersatz-Konsole in Form einer 1×2 Fliese verstauen konnte.
Allen voran faszinierten mich aber die Elemente in Trans-Neon Green, die so wunderbar in der Strandsonne leuchteten. Denn das war zunächst der „natürliche Lebensraum“ meines neuen Raumschiffs, der Rasenstrand an der Küste des Wattenmeers. Von dort brachen wir dann zu diversen Erkundungsflügen auf: um die Strandkörbe herum, am Wasser entlang, wohl auch mal bei Ebbe dem Schlick nahe kommend – und zwischendurch die mysteriöse Dunkelheit unter dem seitlich an unseren eigenen Strandkorb gelehnten Brett erkundend, das Schutz vor der Sonne bot.
Brauchte der Blacktronaut eine Pause, lud der dem Set beiliegende Mini-Katalog, der zugleich ein Poster war, zum weiteren Träumen ein. Wie es wohl in der Piraten- oder der Ritterwelt aussehen mochte? Und ob es sich wohl zum nächsten Geburtstag einrichten ließe, eines der großen Blacktron- oder M:Tron-Sets zu bekommen?
Wie durch ein kleines Wunder ist trotz aller Strandabenteuer das Set noch heute komplett und in einem guten Zustand – der fehlende Sand am Strand hatte auch seine Vorteile. Mit heutigen Augen gesehen, war das Set eigentlich nichts Besonderes: Eine Aufklappfunktion, die Box mit der Fliese darin, verstellbare Flügel – das war es. Und trotzdem gefallen mir das Farbschema, die freundlich lächelnde Minifigur, die genauso gut Held wie Schurke sein konnte, und die bedruckten Teile noch heute. Und immer, wenn ich den kleinen Flitzer sehe, denke ich mit Freude an die Strandabenteuer zurück.
Könnt ihr euch noch aus eurer eigenen Kindheit oder Jugend an den Deltaswinger, heute besser bekannt als Super Nova II, erinnern? Besaßt ihr dieses Set, oder gefiel es euch nur besonders gut im Katalog? Welche Abenteuer habt ihr damit erlebt? Tauscht euch gerne zu euren Erinnerungen im Kommentarbereich aus und teilt uns auch gerne mit, was ihr vom Konzept dieser neuen (geplanten) Artikelreihe haltet!
