
*Als Mitglied vom Amazon Partnerprogramm, eBay Partner Network und anderen Programmen verdienen wir an qualifizierten Käufen, die ihr über unsere Links zu den Shops tätigt. Ihr unterstützt uns damit – vielen Dank!
„The Eagle has landed“ – mit diesem legendären Satz meldete Neil Armstrong die erfolgreiche Landung auf dem Mond an die Erde. Bei uns landet die Mondlandefähre jetzt in einem Review. Ich bin gespannt, ob das auch erfolgreich sein wird.
Inhaltsverzeichnis
Über das Set
Das LEGO Set der Mondlandefähre erschien 2019 noch unter der Creator Expert Linie. Das Set ist außer bei Smyths Toys nur bei LEGO direkt erhältlich, es handelt sich also um ein teilexklusives Modell. Das Set wird eingerahmt von zwei Sets, die ebenfalls Modelle echter Raumfahrttechnik sind: Die überaus beliebte Saturn V aus der Ideas Reihe (Setnummer 21309) kam 2017 auf den Markt, Anfang 2020 bekamen wir dann noch die Internationale Raumstation (Setnummer 21321), ebenfalls aus der Ideas Reihe.
Hier wird nun die Mondlandefähre, die ja mit der Saturn V zum Mond befördert wurde, detailliert und in einem wesentlich größeren Maßstab als bei dem Modell der Saturn V gebaut. Zunächst aber wie immer erst mal die Fakten zu dem Set:
- Name (deutsch): NASA Apollo 11 Mondlandefähre
- Name (englisch): NASA Apollo 11 Lunar Lander
- Setnummer: 10266
- Anzahl Teile: 1087
- Preis (UVP): 89,99 Euro (87,72 Euro mit reduzierter MwSt.)
- Preis pro Teil: 8,28 ct/Teil
- Gewicht (LEGO): 861g
- Preis pro kg: 104,52 Euro/kg
- Anzahl Aufkleber: 18, 14 verschiedene
Die Mondlandefähre im Original
Die NASA (National Aeronautics and Space Administration) ist die amerikanische Raumfahrtbehörde, die lange alleine für die zivile Raumfahrt der USA zuständig war. 1961 startete sie das Apollo-Programm, dessen Ziel es war, einen Amerikaner zum Mond und ihn anschließend wieder auf die Erde zu befördern. Dieses Ziel hatte der damalige Präsident der USA, John F. Kennedy, am 25. Mai 1961 in seiner bekannten Rede ausgegeben. Vorher hatte er sich übrigens mit Wernher von Braun dafür mehr oder weniger das OK geben lassen.
Innerhalb eines Jahrzehnts wurde nicht nur die bis heute stärkste Rakete „Saturn V“ entwickelt, sondern auch eine Landeeinheit, die auf dem Mond aufsetzen und die Rückkehr der Astronauten ermöglichen sollte.
Nach mehreren Tests und Testflügen sollte schließlich die Mission der Apollo 11 tatsächlich auf dem Mond landen. Drei Amerikaner sollten an Bord sein: Kommandant Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin als Pilot der Landefähre und Michael Collins als Pilot des Kommandomoduls.

Ablauf der Reise zum Mond
Nach dem Start am 16.07.1969 um 13:32 Uhr UTC wurden die Astronauten im Kommandomodul (welches bei dieser Mission „Columbia“ genannt wurde) zunächst in eine Erdumlaufbahn gebracht. Diese erreichten sie nach etwa 12 Minuten. Nach anderthalb Umrundungen der Erde zündeten die Triebwerke erneut und beschleunigten die Rakete dabei so stark, dass sie das Schwerefeld der Erde verlassen konnte und sich auf den Weg in Richtung Mond begab. Nach etwa 76 Stunden Flug schwenkte sie in die Umlaufbahn des Mondes ein. Währenddessen wurde die Landeeinheit (welche bei Apollo 11 „Eagle“ hieß), die im hinteren Teil der Rakete verstaut war, an die Spitze des Kommandomoduls gedockt.

Im Mondorbit stiegen zunächst Edwin Aldrin und später Neil Armstrong in die Landefähre und lösten die Verbindung zum Kommandomodul in dem Michael Collins verblieb. Anschließend begann der Abstieg und – nach einigen kleineren Problemen (falsches Zielgebiet, Warnungen vom Bordcomputer, unebene Landestelle, knapper Treibstoff) landete die Landefähre schließlich auf dem Mond im Meer der Ruhe und Armstrong gab dies über Funk am 20.07.1969 um 20:17:58 Uhr UTC bekannt. Dabei sagte er den bekannten Satz: „The Eagle has landed“.
Nach einigen Stunden der Vorbereitung betrat Neil Armstrong am 21.07.1969 um 02:56:20 Uhr UTC schließlich den Mond mit den berühmten Worten: „That’s one small step for a man, one giant leap for mankind!“. Dabei versprach er sich übrigens und verschluckte das „a“: „That’s one small step for man…“. Er wurde derweil von einer Fernsehkamera gefilmt, die extra zu diesem Zweck aus der Landefähre ausgeklappt wurde. Zwanzig Minuten später betrat auch Aldrin den Mond.
In den folgenden zwei Stunden und 31 Minuten bauten die beiden Astronauten diverse Experimente auf. Unter Anderem stellten sie eine Reflektor auf, der von der Erde mit einem Laser beleuchtet werden kann um die genaue Entfernung zwischen Erde und Mond bestimmen zu können. Auch sammelten sie einige Boden- und Gesteinsproben, bevor sie wieder in die Landefähre stiegen.

Am 21.07.1969 um 17:54:00 Uhr UTC starteten beide wieder von der Mondoberfläche. Der untere Teil der Landefähre diente dabei als Startrampe und verblieb auf dem Mond. Nur der obere Teil stieg wieder in den Mondorbit auf, wo er nach etwa vier Stunden an das Kommandomodul gedockt wurde. Nachdem beide Astronauten wieder in das Kommandomodul umgestiegen waren, wurde das Landemodul abgestoßen und stürzte später unkontrolliert auf den Mond. Das Kommandomodul beschleunigte erneut und flog so zur Erde zurück, wo es schließlich am 24.07.1969 um 16:50:35 Uhr UTC im Pazifik landete.

Die Landefähre im Modell
Nach dieser Geschichtsstunde zurück zum LEGO Modell. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Box und deren Inhalt.
Die Box
Die Mondlandefähre kommt in einer nicht gerade kleinen Box (48 x 28 x 9cm, Breite x Höhe x Tiefe) mit einem Gewicht von gut 1340g. Auf der Vorderseite ist die Landefähre auf ein Foto der Mondoberfläche montiert dargestellt. Im Hintergrund sieht man die Erde. Neben den Creator Export Logos finden sich die Setnummer (10266), der englische Name des Sets, die Anzahl der Teile (1087) und eine Altersempfehlung (16+) auf der Vorderseite. Außerdem ist rechts dargestellt, aus welchen Einzelteilen sich das Modell zusammensetzt (Mondoberfläche, Abstiegsstufe und Aufstiegsstufe). Neben den Maßen des Sets findet sich auch noch ein Logo zum 50-jährigen Jubiläum des Apollo-Programs.
Ein spannendes kleines Detail gibt es noch zu entdecken: So ist ein auf dem Bild ein Aufkleber schief angebracht.
Auf der Rückseite ist das Modell noch einmal in groß ohne montierten Hintergrund zu sehen. Auch sind diverse Details und Funktionen dargestellt.
Eine der Schmalseiten ziert wiederum der bekannte Satz, den Armstrong beim Betreten der Mondoberfläche sagte:
Der Inhalt
In der Box befinden sich – wie kann es anders sein – einige Tüten mit den Teilen und die extra eingeschweißte Anleitung. Insgesamt gibt es acht nummerierte Tüten und eine ohne Nummer, die große Platten enthält.
Anleitung und Sticker
In der Tüte mit der Anleitung befindet sich auch noch der Stickerbogen. Auf silbern spiegelnder Folie sind hier 14 verschiedene Aufkleber gedruckt, 4 davon doppelt. Fünf Aufkleber sind mit goldener Farbe gedruckt, die ebenfalls spiegelt, die anderen Sticker spiegeln nicht.
Die Anleitung hat 124 Seiten, wobei die ersten 15 Seiten einige Informationen zur Landefähre und zum Apollo-Programm geben. Die eigentliche Bauanleitung beginnt dann auf Seite 18 und ist 207 Schritte lang.
Auf einigen Seiten gibt es noch einen kleinen Text, der ein paar Hintergrundinformationen zum gerade gebauten liefert. In der gedruckten Anleitung sind diese natürlich in englischer Sprache verfasst, eine deutsche Version lässt sich aber bei LEGO herunterladen. Darin sind nicht nur die ersten 15 Seiten enthalten, sondern auch die Seiten mit den kleinen Hinweistexten.
Ein interessantes Detail gibt es noch in der Anleitung: Die neu verbauten Teile werden durch eine rote Umrandung hervorgehoben, was bei Anleitungen zu LEGO Sets meines Wissens nach eher ungewöhnlich ist.
Aufbau
Der Bau gliedert sich in vier Bauabschnitte. Begonnen wird mit der Mondoberfläche, dann folgt die Abstiegsstufe in zwei Bauabschnitten und schließlich die Aufstiegsstufe. Ich habe mich diesmal entschlossen die Aufkleber nicht zu verwenden und greife stattdessen auf gedruckte Teile zurück.
Bauabschnitt 1
Begonnen wird mit der Mondoberfläche. Dazu werden zunächst die großen Platten verbunden und diese dann verziert. So entsteht unter anderem ein kleiner Krater und die „Abdrücke“ der Landefähre im Mondstaub. Auf der schwarzen Umrandung kommt eine Fliese zum Einsatz, auf der der Text „Apollo 11 Lunar Lander“ zu lesen ist. Auch ein Astronaut ist bereits in diesem Schritt enthalten – er kann dann auch gleich die Fahne aufstellen.
Für diesen Abschnitt habe ich 28 Schritte auf 26 Seiten befolgt und dafür 22 Minuten benötigt.
Bauabschnitt 2
Im zweiten Bauabschnitt wird ein Teil der Abstiegsstufe gebaut. Dabei wird um eine Plate, Modified 10 x 10 Octagonal Open Center herum zunächst an vier Seiten einiges gebaut, was später die Seitenwände aufnehmen wird. Um die dabei entstehenden zwei Ebenen stabil miteinander zu verbinden werden diese mit vier Plate, Modified 1 x 2 with Handles on Ends miteinander verbunden.
Als nächstes werden zwischen die schon gebauten (aber noch unvollständigen) Seitenwände vier Wandstücke eingesetzt. Dabei werden jeweils zwei Technic, Plate 1 x 5 with Smooth Ends, 4 Studs and Center Axle Hole interessant befestigt. Auch die Befestigung dieser im 45° Winkel stehenden Wände ist wieder geschickt gelöst.
Nach 44 Minuten mit 79 Schritten auf 29 Seiten hatte ich auch diesen Abschnitt fertig.
Bauabschnitt 3
Jetzt wird die Abstiegsstufe fertig gestellt. Dazu werden die noch offenen Wände mit den goldenen Fliesen versehen und die Landebeine werden angebracht. Auch die Leiter und das Triebwerk werden montiert.
Mit 36 Schritten auf 19 Seiten ist dies der kürzeste Bauabschnitt, für den ich durch die Dopplungen lange 39 Minuten benötigt.
Bauabschnitt 4
Im letzten Bauabschnitt wird schließlich die Aufstiegsstufe gebaut. Auch der zweite Astronaut ist in den Tüten enthalten. Zunächst werden zwei identische Seitenwände gebaut, die dann mit einem Boden und einer Decke verbunden und anschließend noch verziert werden. Nach dem Antrieb werden die Vorderseite mit Fenster und Tür sowie die Rückseite gebaut.
Nach 42 Minuten hatte ich die nötigen 64 Schritte auf 30 fertiggestellt.
Der gesamte Bau
Für den gesamten Bau habe ich 2 Stunden und 27 Minuten benötigt (207 Schritte auf 120 Seiten). Es gab dabei keine nennenswerten Probleme, alles ist stabil und gut beschrieben. Einzig die von mir eingesetzten bedruckten Teile führten zu einem unerwartetem Problem: Die Aufkleber werden bei einigen Teilen nicht angebracht bevor es verbaut wird, sondern erst am fertigen Modell einige Schritte später. Das ist ob der Platzierung und Ausrichtung der Sticker vermutlich auch eine gute Idee. Ich musste so aber die bereits verbauten Teile wieder entfernen und durch die bedruckten ersetzen, was natürlich problemlos möglich war.
Übrig bleiben wieder die üblichen verdächtigen Kleinteile.
Review
Das Modell hat eine stattliche Größe: 21 x 20 x 22,5 cm (Breite x Höhe x Tiefe). Hier noch mal ein Bild, das die Landefähre im Vergleich zu der Version aus der Saturn V zeigt:
Das sieht sehr gut aus und man erkennt auf den ersten Blick, was es darstellt. Die Form ist gut getroffen und auch die Farbgebung ist gut. Lediglich bei den Beinen ist unverständlich, warum die in Metallic Silver gehalten sind, statt in Metallic Gold, was dem Vorbild (bei Apollo 11 – bei anderen Missionen waren die Beine tatsächlich teilweise silbern) entsprochen hätte.
Die „Rückseite“ der Aufstiegsstufe ist leider sehr einfach ausgefallen. Zugegebenermaßen ist sie auch im Original nicht besonders aufregend, aber die Mauer aus LEGO Steinen sieht doch recht eintönig aus. Hier hätte vielleicht eine kleine Auflockerung gut getan und sei es nur durch das Andeuten von einigen kleinen Nähten um darzustellen, dass die Außenhaut nicht aus einem Stück besteht.
Funktionen bei einem Displaymodell?
Bei dem Set handelt es sich nicht um ein reines Displaymodell, sondern es bietet auch die Möglichkeit, diverse Aktionen nachzuspielen, die auch beim Vorbild durchgeführt wurden. Zunächst einmal kann man die Mondlandefähre auf dem Mond landen und dann die Astronauten aussteigen lassen.
Das filmt man natürlich auch mit der dafür vorgesehenen Kamera.
Sind beide Astronauten schließlich auf dem Mond unterwegs, müssen die wissenschaftlichen Experimente aufgebaut werden. Im Modell ist der oben schon erwähnte Reflektor dabei, der auch im Modell an der richtigen Stelle in der Abstiegsstufe verstaut ist.
Nachdem alle Forschungsaufträge erfüllt sind, können die beiden Astronauten wieder in die Aufstiegsstufe steigen und zurück noch oben fliegen. Dazu kann die Aufstiegsstufe abgenommen werden.
Ein Blick auf die Details
Der Innenraum der Aufstiegsstufe musste wesentlich einfacher als im Original gestaltet werden, damit die beiden Minifiguren noch Platz darin finden.
Spannende Details gibt es auch unsichtbar im Innern: So werden sowohl in der Abstiegs-, als auch in der Aufstiegsstufe Treibstofftanks in rot und weiß angedeutet.
Ein wirklich schönes Detail sind die Fußspuren vom unteren Ende der Leiter zur Fahne.
Zum Vergleich hier ein echter Fußabdruck (oder besser Stiefelabdruck):

Aufkleber
Aufkleber habe ich ja keine angebracht und darüber bin ich am Ende auch sehr froh: Da diese spiegeln, sehen sie gegenüber den Flächen, die mit Fliesen in Metallic Gold gefliest sind, sehr anders aus. Die bedruckten Teile kommen diesen Fliesen viel näher und ergeben so sicher ein besseres Gesamtbild.
Minifiguren
Enthalten sind zwei Astronauten, was der Situation 1969 auf dem Mond entspricht: Schließlich waren damals mit Neil Armstrong und Edwin Aldrin auch zwei Astronauten auf dem Mond. Bei dem Köpfen handelt es sich um zwei generische (unterschiedlich) lächelnde Köpfe ohne Wendegesicht, die Beine sind einfach weiß. Der Torso ist mit einem Raumanzug bedruckt und ist exklusiv in diesem Set. Dazu kommt noch ein Helm mit angeschlossenen Sauerstoffflaschen und goldenem Visier. Das entspricht nicht ganz dem Vorbild: Der „Rucksack“ der Astronauten ließ nämlich keine Sauerstoffflaschen erkennen, sondern war ein einfacher Kasten.
Fazit
Mir gefällt die Landefähre ausgesprochen gut. Der Bau hat mir extrem großen Spaß gemacht – alleine schon durch die vielen tollen Teile in Metallic Gold. Das Stück Mondoberfläche als Präsentationsständer passt sehr gut und gibt dem Modell ein wesentlich edleres Aussehen. So ist dieses Set eine tolle Erweiterung der Reihe von echten Raumfahrzeugen und macht sich sehr schön neben Saturn V und ISS.
Was haltet ihr von dem Modell? Habt ihr es, oder wartete ihr immer noch auf ein gutes Angebot? Oder interessieren euch reale Spacethemen sowieso nicht? Schreibt eure Meinungen gerne in die Kommentare.
*Als Mitglied vom Amazon Partnerprogramm, eBay Partner Network und anderen Programmen verdienen wir an qualifizierten Käufen, die ihr über unsere Links zu den Shops tätigt. Ihr unterstützt uns damit – vielen Dank!