Diesen Herbst erscheint die LEGO Dungeons & Dragons Minifigurenserie als Schatz für alle Fantasy-Fans und Ritterfreunde! Aber sind die 12 Charaktere wirklich so herausragend oder entpuppt sich die Schatztruhe als fiese Mimic? In unserer Review nehmen wir Zauberer, Barde, Paladin und die anderen Gestalten in Augenschein und tauchen ein in die Welt des D&D Rollenspiels.
Heute mache ich mal den Spielleiter und nehme euch mit auf die Kampagne: Review der LEGO Dungeons & Dragons Minifiguren. Dafür lernen wir zunächst die verschiedenen Charaktere kennen, die im September in den Verkauf gestartet sind, und dann ihre Antagonisten. Für alle Neulinge in dieser Pen-&-Paper Welt gibt es auch immer einige Häppchen an Hintergrundwissen, damit ihr die Minifiguren am Ende hoffentlich besser einordnen könnt.
Inhaltsverzeichnis
Die Dungeons & Dragons Minifiguren Serie
In der mittlerweile ziemliche langen Geschichte der LEGO Sammelminifiguren gab es noch keine Serie, die sich speziell an Mittelalterfans gerichtet hat, aber die LEGO Dungeons & Dragons Serie könnte dieses Loch nun füllen. Seit dem 1. September 2024 findet man die Figuren für je 3,99 Euro in den Läden oder auch direkt als 36er-Box, die dann im Normalfall die 12 verschiedenen Figuren jeweils 3-mal enthält. Eine 36er-Box gibt es aktuell etwa bei Proshop im Angebot:
| Hier könnt ihr das Set kaufen*: |
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Dungeons & Dragons Minifiguren im LEGO OnlineshopVerpackung
Die D&D-Minifiguren erkennt ihr gut an ihren schwarzen Pappkartons, die nicht ohne Hilfe preisgeben, welcher der Charaktere sich hier versteckt. Die Papierverpackung ist dabei längst keine Neuheit mehr, denn mit der LEGO Minifiguren Serie 25 und dem direkten Vorgänger, der LEGO Space Serie 26 konnte man sich bereits daran gewöhnen.
Auf dem Karton sind wie gewohnt nur eine Auswahl der Figuren abgebildet, sodass der Beipackzettel die vollständige Ansammlung der 12 Dungeons & Dragons Minifiguren preisgibt, die wir gleich noch genauer kennenlernen.
Die kleinen Sechsecke kündigen an, welche der Minifiguren mit zusätzlichem Kopf kommen, um das Geschlecht frei zu wählen. Außerdem teilen die Farben die Gruppe in freundliche (blau) und finstere (rot) Gestalten.
Die Rückseite bietet exemplarisch Bauanleitungen für ausgewählte Figuren und erklärt besonders, wie man die Stäbe und Streitkolben zusammensetzt.
Speziell bedruckte 3×4 Basisplatten hatten wir auch schon bei der vorherigen Space-Minifiguren-Sonderserie und für die D&D-Welt wurde ein schlichtes, aber effektives Kopfstein-Muster gewählt, das jeder Figur beiliegt. Da haben wir schon mal die Dungeons, fehlen noch die Dragons.
Minifiguren scannen
Egal, wie gut euer Würfelwurf auf Wahrnehmung ist, ohne Hilfsmittel kann man nicht erkennen, welcher Charakter sich hier in der Black-Box befindet. Damit man zielsicherer einkaufen kann, empfiehlt es sich also eine ganze Box zu kaufen und dann zum Beispiel mit seiner Abenteurer-Gruppe zu teilen oder auf eine der Scanner-Websites oder Apps zurückzugreifen, die aus dem 2D-Code (rechts neben dem Barcode) eine vielversprechende Vorhersage treffen können. Probiert dafür etwa gerne den CMF Code Scanner von Abd El aus der StoneWars Community aus.
Dungeons & Dragons Auffrischung
Als ein Urvater der Fantasy-Rollenspiele bedient sich Dungeons & Dragons eines einfachen Spielprinzips, das auch am WG-Küchentisch funktioniert. Ein Spielleiter entführt die Spieler als Erzähler und Schiedsrichter in die Spielwelt, indem er sie beschreibt und Herausforderungen, wie Rätsel und Kämpfe in den Weg stellt. Um den Ausgang von Aktionen zu bestimmen, kommen auch Würfel zum Einsatz, insbesondere der W20, der bei einer gewürfelten 20 einen kritischen Erfolg bedeutet.
Dieses Jahr feiert Wizard of the Coast das 50. Jubiläum von Dungeons & Dragons, im Zuge dessen im April bereits das große LEGO 21348 Dungeons & Dragons: Die Sage vom Roten Drachen Set erschien. Die gespielten Charaktere werden durch Attribute wie Stärke, Geschicklichkeit und Intelligenz definiert und es kann aus verschiedenen Fantasy-Rassen und Klassen gewählt werden. Damit man die sich nicht nur im Kopf vorstellen muss, gibt LEGO den Spielern nun 12 Charaktere als Minifiguren an die Hand:
Die 12 Figuren
Die erste Abenteurerin in unserer Gruppe ist die Zwergenbarbar:in, die mit Streitaxt bewaffnet ist und dank Fackel die Verliese erleuchtet. Als eine von fünf Minifiguren der Dungeons & Dragons Serie kommt sie mit zwei Köpfen, um verschiedene Geschlechter zu repräsentieren. Für unsere Review stellen wir euch natürlich beide Versionen gegenüber und ihr erkennt es auch direkt am Namen.
Im Gegensatz zu allen anderen Figuren muss die Zwergin ohne Drucke auf den mittellangen Beinen auskommen, aber dafür ist der Oberkörper aufwendig bedruckt. Besonders die zweifarbigen Arme mit zusätzlicher Bedruckung gehen ins Detail und passen hervorragend zum Pelzkragen.
Für die Kriegsaxt haben die handwerklich begabten Zwerge ein neues Element geschmiedet, welches einfach auf eine 4L Bar gesteckt wird. Für den Schaft kehrt die Stange endlich in Dunkelbraun zurück, nachdem diese Farbe nur kurzzeitig als BrickHeadz Zauberstab benutzt wurde.
Zwerge werden bei D&D als mürrisch beschrieben, machen ihre fehlende Körpergröße aber durch Kampfkraft wieder wett. Für den Vertreter oder die Vertreterin des Zähen Volks stehen euch dank zwei Köpfen insgesamt vier Gesichtsausdrücke zur Verfügung. Für die Haare kommt erstmals der Dutt in Dark Orange zum Einsatz und auch die Torso-Rückseite mit gedrucktem Horn muss sich nicht verstecken.
Ebenfalls auf der Suche nach Schätzen in den Dungeons ist der/die Gith-Hexenmeister:in. Das Volk der Githyanki zeichnet sich durch ihre gelbe Haut aus, die in lizenzfreien LEGO Themen als generelle Minifigurenfarbe bekannt ist. Der Unterschied wird dahingehend vor allem durch die Markierungen im Gesicht klar. Gleichzeitig bieten sich die spitzen Ohren natürlich auch gut zur Kombination mit anderen gelben Gesichtern an.
Gith haben von Natur aus ein Talent für Psionik und somit ist die Hexenmeisterklasse also keine Überraschung. Die Minifigur kann sich mit einem Stab ausstatten, der an der Spitze prominent ein Auge trägt und eventuell den Dragon’s Eye Staff darstellt. Außerdem liegen zwei Dolche – eine komplett neue Form – parat und eignen sich sowohl für den Nahkampf als auch für Wurfangriffe.
Nicht nur die vier Gesichtsausdrücke, sondern auch die restlichen Drucke vorn und hinten an der Figur sind liebevoll gestaltet und profitieren vom subtilen Spiral-Muster sowie angedeuteten Tränken und dem Amulett. Eine bekannte Githyanki ist Lae’zel, die man im Videospiel-Hit Baldur’s Gate 3 als mögliche Gefährtin aufnehmen kann.
Gleichsam der Magie verfallen ist der/die Tieflingzauberer:in, eine Rasse, die sich durch Hörner und einen Schwanz von den Menschen unterscheidet. Die Minifigur überzeugt mit teuflisch guten Dekorationen auf Oberkörper, Hose und besonders den Armen. Der orangene Schwanz ist das gleiche Element, wie etwa bei den LEGO Avatar Na’vi, bloß in Orange und wird zwischen die Körperteile gesteckt.
Neu für die Figur ist zum einen der Magie-Blitz, den der Tiefling wirken kann und natürlich der Baby-Drache, der ein tierisches Highlight ist. Bei dem kleinen Racker handelt es sich natürlich um eine Anspielung an die LEGO Sage vom roten Drachen, sodass dies zum Beispiel ein Nachkomme sein könnte. Die Kreatur ist für die Größe fantastisch modelliert und zudem mit Augen bedruckt.
Falls ihr euch fragt, was bei D&D der Unterschied zwischen den magischen Klassen Hexer (Warlock) und Zauberer (Sorcerer) ist, kann man das so kurz zusammenfassen:
- Hexer ziehen ihre Magie aus einem Pakt mit einer übernatürlichen Entität und haben wenige, dafür starke Zauber
- Zauberer wirken Magie aus ihrem Inneren und sind dank vieler Zauberplätze flexibler
Ein mächtiger Verbündeter könnte der Drachenblütige Paladin darstellen, der nicht nur eine starke Rüstung trägt, sondern auch bis an die Hörner bewaffnet ist. Der Drachenkopf fand seinen Ursprung bei LEGO Vidiyo und wurde auch schon beim Ideas Set zum 50. D&D-Jubiläum für eine grüne Echse verwendet. Der Dragonborn hier hat erstmals goldene Schuppen und trägt einen Schild mit passendem Emblem.
Die Drachenblütigen haben einen starken Sinn für Ehre und Pflicht und sind wegen ihrer Körperstatur geborene Kämpfer. Besonderes Element für diesen Paladin ist die neue Rüstung, die sowohl den Torso als auch die Schultern schützt. Schon allein ist es ein perfektes Castle-Teil und gibt darunter den Blick auf einen zusätzlich aufwendig gestaltete Minifigur frei. Oberkörper, Arme, Beine und sogar die Beinaußenseiten sind bedruckt und in Flat Silver eines Kriegers würdig.
Bei der Bewaffnung vertraut dieser Dragonborn auf einen Streitkolben, der aus mehreren Steinen zusammengesetzt wird. Bestandteile sind eine blaue 4L Stange, die neu in der Farbe ist, und ein sechseckiger Kopf in Satin Trans-Clear, der wie ein Edelstein wirkt. Je nach Drachengeschichte schlummert in dieser Rasse ihre Atemwaffe, sodass sie zusätzlich mit Feuer, Eis, Blitze, Säure oder Gift angreifen können.
Auch andere Fantasy Franchise haben schon gezeigt, dass man das kleine Volk nicht unterschätzen soll und deswegen lernen wir jetzt den/die Halblingdruid:in kennen. Druiden sind eine naturnahe Klasse und das spiegelt sich auch in der Minifigur wider, die einen Stab mit Pflanzen trägt und eine neue Kapuze mit Geweih. Eingehüllt in einen dunkelgrünen Mantel mit dunkelbraunem Innenfutter ist dieser tapfere Halbling gewappnet, um den Wald zu erkunden. Dabei zeichnet die Rasse auch ihr besonderes Glück aus, sodass eine 1 keinen kritischen Misserfolg bedeutet, sondern erneut gewürfelt werden darf.
Dank der beiden Köpfe in Nougat ergeben sich wieder verschiedenste Versionen dieser Figur und der Oberkörper ist mit Taschen und Blättern bedruckt. Die kurzen Beine wurden noch nie bedruckt, dafür sind sie aber zweifarbig mit dunkelgrünen Stiefeln. Wer behauptet Druiden hätten einen Vogel liegt in diesem Fall sogar richtig, denn ein Dark Tan Piepmatz ist dabei. Mit seiner Bedruckung auf dem Kopf könnte er als Zilpzalp (ja, der Singvogel heißt wirklich so) bzw. Weidenlaubsänger durchgehen, wobei ich kein Ornithologe bin und deswegen auf eure Vorschläge gespannt bin. Damit wächst die ganze Vogelschar:
Druidencharaktere sind bei Dungeons & Dragons interessant zu spielen, da sie sehr vielseitig sind. Dank ihrer Zauber können sie als Heiler fungieren oder sich in ihrer Tiergestalt in den Nahkampf stürzen. Und auch für den Fernkampf eignet sich ihre Magie. Wer den Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves Film von 2023 gesehen hat, erinnert sich bestimmt an die Tiefling-Druidin Doric, die sich in einen Eulenbären verwandeln kann, der wiederum beim großen LEGO D&D Set nachgebaut wurde.
Fliegende Unterstützung kann man sich von der Aarakocra-Waldläuferin erhoffen, die zum Vogelvolk gehört, einer eher exotischen Dungeons & Dragons Rasse. Dank des neuen Flügelelements und dem Vogel-Kopf ist die Minifigur gut zu erkennen und erinnert ein wenig an die LEGO Legends of Chima Figuren von 2013, die keinen lang anhaltenden Erfolg waren. Da keins der hier verbauten Elemente geschlechtsspezifisch ist, eignen sie sich für alle Arten von Aarakocra.
Der Waldläufertorso zeigt ein paar schöne Details auf der Vorder- und Rückseite, wie den angedeuteten Mantel, der zum Bauen eigener Minifiguren einlädt. Auch die Verwendung der weißen Faun-Beine zeigt gut, wie man im begrenzten Rahmen der Minifigur einen nicht-menschlichen Charakter einfangen kann. Der Bogen verwendet die Waffe von Hawkeye erstmals in Dark Tan.
Die Fernkämpferin könnte zur Unterklasse der Beast Master gehören, da diese besonders durch ihre tierischen Gefährten ausgezeichnet werden. In diesem Fall begleitet sie ein dunkelgrauer Hundewelpe oder Wolfsjungtier, der die bekannte Form in einer neuen Farbvariante bringt. Unwahrscheinlicher wäre es, dass es sich um ein Familiar, also ein magisches Tierwesen handelt, da Waldläufer typischerweise nicht zu den Zauberwirkern gehören und ein Hund dafür womöglich auch zu groß wäre.
Für die gute Laune sorgt in der abenteuerlustigen Gruppe für gewöhnlich der/die Elfen Bard:in, bewaffnet mit einer Laute und einem charismatischen Mundwerk. Auch wenn die Minifigur mit einem Rapier bewaffnet ist, nutzen Barden gerne ihre Worte als Waffe und können manchen Konflikt auch schon vor dem Klingenklirren aus dem Weg gehen. Da man Worte aber schlecht bauen kann, verfügt die Minifigur über eine Laute mit neuer, filigraner Bedruckung.
Die Kleidung ist knallig und bunt, aber genau richtig für einen Barden und nicht übertrieben, um aus dem D&D Farbkonzept zu fallen. Viele der Drucke, wie die feinen Nähte auf dem Torso oder das silberne Make-up fallen erst beim genauen Blick auf, aber machen die Figur umso besonderer. Die zwei Köpfe in Medium Tan bieten eine gute Auswahl, um der Elfin Leben einzuhauchen und die weißen Haare mit den spitzen Ohren bieten eine Abwechslung zu den ansonsten oft langen Elfenhaaren.
Finstere Gestalten
Gut und Böse sind bei Dungeons & Dragons dehnbare Begriffe und so bewegt man sich bei seiner Reise meistens in Graubereichen und rechtfertigt im Zweifel alles, was zur Erfüllung der Quest eben notwendig ist. Nach den eher freundlichen Charakteren, die man in seine Abenteuerbande aufnimmt, kommen jetzt die finsteren Gestalten, denen man in den Kampagnen meist gegenübersteht – falls man nicht dem Dark Urge verfällt.
Den Anfang macht der Gedankenschinder, der mit seinem tantakeligen Gesicht ein Hauch von Lovecraft mit sich bringt. Der große Schädel hat einen Grund, denn sie zeichnen sich durch extreme Intelligenz aus. Dazu haben sie mächtige telepathische Fähigkeiten, was die Abstinenz jeglicher Waffen bei dieser Minifigur erklärt.
Das passende Haustier für den Gedankenschinder ist ein Intellektverschlinger, ein Monster, welches sich von Gehirnen bzw. dem Intellekt ernährt. Passenderweise sieht es auch aus wie ein Gehirn, das sich auf vier Beinen durch die Verliese bewegt. Von Innen ist es hohl, sodass es zum Beispiel auf einen Kopf gesetzt werden kann, um diesen zu befallen – keine schöne Vorstellung.
Trotz ihrer Einfachheit sind beide Kreaturen hervorragend getroffen und glänzen an den richtigen Stellen mit Details. Die schlichte Robe des Gedankenschinders hat zudem eine silberne Armbedruckung und Dekorationen auf der Gewandvorder und -rückseite. Von der Form erinnert der neue Kopf für den intelligenten Fiesling auch an die Ood aus Doctor Who, die sich ebenfalls durch Tentakel auszeichnen.
Zu den Fieslingen gehören auch mehrere D&D Minifiguren mit namhaften Vorlagen. Den Anfang macht Strahd von Zarovich, der als Vampir-Lord aus dem Abenteuer „Curse of Strahd“ von 1983 stammt.
An seiner edlen Kleidung erkennt man, dass Strahd ein Adliger war, bevor er durch Machtgier seinen Bruder Sergei tötete und durch einen Vampirfluch zu ewigem Leben verdammt wurde. Arme, Torso und Beine sind aufwendig gestaltet und der hellgraue Kopf bietet zwei Möglichkeiten den Graf entweder als Zähne-zeigenden Blutsauger oder als charismatischen Gastgeber darzustellen. Für das nächste Duell ist er mit einem Schwert ausgestattet und für das nächste Bankett mit einem Glas.
Zudem wird der Vampir von einer schwarzen Ratte mit roten Augen begleitet, die erstmals Krätze aus Harry Potter in einer neuen Fellfarbe bringt.
Das Rot für seinen Oberkörper passt zum Charakter, macht die Figur mit dem dunkelblauen Mantel aber eindeutig zu einem Adeligen, was vielleicht nicht in allen Mittelalter-Szenen so gut passt.
Die Lady of Pain ist die womöglich mächtigste Minifigur aus dieser Auswahl und herrscht im Planescape-Spielmodus über die Stadt Sigil. Auch bekannt als die „Stadt der Türen“ ist sie das Zentrum des Dungeons & Dragons Multiversums, von der aus die verschiedenen Ebenen durch unzählige Portale verbunden sind.
Die gesichtslose Gestalt trägt eine Maske, die von sandgrünen Dornen umgeben ist und mittels eines neuen Elements umgesetzt wurde. Damit man sich trotz der Spitzen nicht am Spielzeug verletzten kann, ist es das einzige Gummi-Element dieser Minifigurenserie. Das orangefarbene Gewand ist aufwendig von beiden Seiten bedruckt.
Die furchteinflößende Dame wird meist schwebend und mit wabernden Stoffen beschrieben, weswegen sie auf einem transparenten 2×2 Rundstein steht und einen neuen Umhang in Reddish Orange trägt.
Bei der bedruckten 1×1 Fliese in ihrem Besitz handelt es sich um ein Cubic Gate, auch Kubisches Tor genannt, welches seiner Benutzerin ermöglicht, zwischen verschiedenen Dimensionen zu reisen. Eigentlich müsste der magische Gegenstand eine Würfelform haben, die hier vereinfacht wurde, aber dafür bedruckt ist. Als Ersatzteile bekommt man sogar noch einen kompletten zweiten Würfel dazu.
Szass Tam ist ein hochrangiges Mitglied der Roten Magier von Thay und somit in seiner roten Robe auch entsprechend gekleidet. Als Lich hat er sich der Nekromantie verschrieben, was ihm die Kontrolle über die Toten gibt. Mit dem Slider könnt ihr seine Macht entfesseln und den Trans-Red Totenschädel in seiner Hand besser erkennen:
Der Erzmagier taucht als Antagonist in den Kampagnen der Dungeons & Dragons Forgotten Realms auf und die Minifigur fängt seine Boshaftigkeit gut ein. Das rote Gewand ist schön bedruckt und versteckt nicht ganz seinen untoten Körper, der auch ein bisschen an das LEGO Skelett erinnert. Der Mantel und Kragen liegen einzeln bei und ein kleines aber feines Detail ist die Bedruckung auf seiner Kopfrückseite. Als Magier kann Szass Tam einen Fire Bolt wirken, der vielleicht auch noch zu einem mächtigen Feuerball wird und dann sehr effektiv gegen unsere Abenteurergruppe wäre – Aua.
Den fulminanten Abschluss macht Tasha the Witch Queen, die in der Lore von D&D die Adoptivtochter der legendären Baba Yaga ist. Erneut wurde hier ein ursprünglich mal für LEGO Vidiyo entworfenes Element verwendet, und zwar den Zauberhut samt Dark Orange Haare, die zuvor nur beim LEGO Hocus Pocus Set zu finden waren, weil des Vidiyo Set nie erschien. Mit den vielen Locken und dynamischen Haarsträhnen wurde die Kopfbedeckung einfach fantastisch modelliert, sodass es umso so dramatischer gewesen wäre, wenn sie es nicht in offizielle Sets geschafft hat.
Bei der Umsetzung hat LEGO sich am Buch „Tasha’s Cauldron of Everything“ orientiert, denn die Hexe übernimmt das gleiche Outfit und hat auch das ᛉ-Muttermal im Gesicht. Diese Algiz/Elhaz-Rune des älteren Futhark Alphabets ist nicht ganz unumstritten, da der Nationalsozialismus sie für seine Zwecke mit einer neuen Bedeutung belegt hat und die Rune heute in esoterischen Kreisen genutzt wird. Auch das Buchcover wurde von der Vorlage exakt übernommen und zeigt das Gebirge-Symbol, welches schon auf dem Cubic Gate von der Lady of Pain zu sehen war.
Mit der Symbolik geht es im Inneren des bedruckten Buchs weiter, denn auf der 1×2 Fliese sieht man im Kreis das Zeichen für die School of Magic, sowie einen lachenden Mund, sodass hier anscheinend der Hideos Laughter Spell erklärt wird. Aus dieser Perspektive erkennt man auch gut die Gürtel auf den Armen, die sich wunderbar für eigene Minifigur-Kreationen eignen.
Abgerundet wird die zwölfte Minifigur dann mit dem „Cauldron of Everything“, in dem ein magisch lila Feuer lodert. In der Galerie könnt ihr die beiden Gesichtsausdrücke und auch den bedruckten Torso besser erkennen:
Eigenen LEGO D&D Charakter erstellen
Die vorgegebenen 12 Minifiguren sind toll, aber die Idee bei Dungeons & Dragons ist es natürlich, dass man sich seinen eigenen Charakter ausdenkt, ihn weiterentwickelt und mit Leben füllt. Dafür sind die verschiedenen Figuren ein guter Ausgangspunkt, besonders wenn man zufällig eine vertretene Klassen- und Rassenkombination wählt. Aber selbst wenn nicht, haben LEGO Minifiguren den großen Vorteil, dass man sie neu zusammensetzt und somit eigene Charaktere erschaffen kann.
Nur als Beispiel habe ich ausschließlich aus den D&D Teilen vier neue Abenteurer zusammengesetzt und bin einfach zu schnellen Ergebnissen gekommen:
Wie der federführende LEGO Grafik-Designer Esa Petteri Nousiainen bestätigt hat, ist auch vorgesehen, dass man sich eine Lederrüstung zusammenstellen kann, mit den Beinen des Barden, dem Torso der Aarakocra und dem Schulterteil des Githyanki.
Fazit
Wenn ein Würfelergebnis dieser Minifigurenserie gerecht wird, dann wohl nur ein kritischer Erfolg, denn mich überzeugt sie auf ganzer Linie. Es hilft sehr, dass ich mich für Dungeons & Dragons begeistern kann und zu den Fantasy-Fans gehöre, die schon lange auf eine themenspezifische Sammelserie warten, aber auch objektiv gesehen machen die Figuren viel richtig. Fehlende Details muss man quasi suchen und fallen wohl nur bei den Zwergenbeinen wirklich auf.
Während sonst bei den meisten Serien eine große Lücke zwischen starken und schwachen Figuren-Designs klafft, würde ich die D&D Charaktere nur anhand ihres Mehrwerts als Teilespender unterteilen. Dank seiner epischen Rüstung könnte da der Dragonborn Paladin bei Castle-Fans die Drachennase vorn haben.
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Auch die Auswahl an Fantasie-Klassen und Rassen ist breit gefächert, wobei trotzdem immer noch zahlreiche Optionen offen bleiben. Deswegen hätte ich nichts dagegen, wenn diese Serie zum Erfolg wird und uns LEGO Dungeons & Dragons auch nach dem Jubiläumsjahr erhalten bleibt und weitere Minifiguren und tierische Begleiter in dieser Detailfülle folgen. Gerne darf auch das Konzept mit den zusätzlichen Köpfen beibehalten werden, für mehr Diversität.
Macht gerne eine kurze Rast am Lagerfeuer in den Kommentaren und tauscht euch über die LEGO Dungeons & Dragons Minifiguren aus. Wie gefällt euch meine Review? Konntet ihr noch etwas Neues über die D&D Welt lernen oder seht ihr die Figuren nur als Fantasy-Erweiterung? Welcher Charakter ist euer Favorit?
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