
Das wohl am meisten erwartete Set aus der LEGO Technic Serie in diesem Jahr ist der LEGO 42100 Liebherr R 9800 Mining-Bagger. Ich konnte meinen bereits aufbauen und so kann ich ihn in dieser Review etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Inhaltsverzeichnis
Das Set
Der Liebherr R9800 ist die erste Kooperation zwischen LEGO und Liebherr. Es ist nach dem LEGO Technic 42098 GelĂ€ndegĂ€ngigen Kranwagen erneut das gröĂte LEGO Technic Set bisher. Hier erst einmal die harten Fakten:
- Setnummer: 42100
- Name: Liebherr R 9800
- Anzahl Teile: 4108
- Motoren: 3 XL-Motoren und 4 L-Motoren
- Steuerung: 2 CONTROL+ Hubs
- Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2019
- Preis (UVP): 449,99 Euro
- Preis pro Teil: 10,95 Cent
- Gewicht (nur Bagger ohne Batterien): ca. 4kg
Das Set ist bei mehreren HĂ€ndlern im freien Handel bestellbar und dort auch mit Rabatten zu bekommen:
Funktionen
Das Set strotzt nur so vor fernsteuerbaren Funktionen. Nicht von UngefÀhr sind ja auch sieben Motoren eingebaut:
- linke Kette
- rechte Kette
- Rotation des Aufbaus
- Arm heben/senken
- Arm knicken
- Schaufel schwenken
- Schaufel öffnen/schlieĂen
Daneben gibt es noch einige bewegliche Teile, die man bedienen kann: So kann die Treppe, ĂŒber die man den Bagger betreten kann, ausgeklappt werden und es können Wartungsklappen geöffnet werden, um in den detaillierten Motorraum zu schauen.
Das reale Vorbild
Nicht nur das Modell ist gewaltig, auch das Vorbild ist ein Bagger der Superlative. Der R 9800 gehört zu den gröĂten Hydraulikbaggern der Welt.
Den Bagger gibt es von Liebherr in zwei Varianten: Einerseits in der Tieflöffel-AusrĂŒstung und andererseits als Klappschaufel-AusrĂŒstung, wie sie auch das LEGO-Modell zeigt. Hier mal ein paar interessante Fakten der Klappschaufelversion, die die GröĂe vielleicht etwas veranschaulichen:
- Gewicht: 810 t
- GröĂe (L x B x H, bei „ruhender“ Schaufel): ca 25,5 x 9 x 11 m
- Maximale Höhe der Schaufel: ca 19 m
- Motoren: 2 Diesel oder Elektromotoren
- Leistung: 2 x 1,492 kW/2 x 2,000 PS (Diesel), 2 x 1,700 kW/2 x 2,280 PS
- Hydrauliköl: 10.000 l
- Volumen der Schaufel: 42 mÂł
Allein der Aufbau eines solchen UngetĂŒms ist eine Herausforderung. In folgendem Video lĂ€sst sich erahnen, wie Aufwendig alleine der Zusammenbau der Einzelteile ist:
RĂŒckblick
Vorgestellt wurde das Set auf der Spielwarenmesse in NĂŒrnberg am 30. Januar 2019. Als Liefertermin wurde der 1. August 2019 angegeben, der jedoch Mitte des Jahres um gut zwei Monate nach hinten, also auf den 4. Oktober 2019, verschoben wurde. Als offizielle BegrĂŒndung wurde von LEGO angegeben, dass es Probleme mit der Produktion eines Teils gibt und man das erst in den Griff bekommen möchte.
Das halte ich aber fĂŒr eine vorgeschobene BegrĂŒndung: LEGO kann Kunststoffteile produzieren – das ist ihr tĂ€gliches GeschĂ€ft. Probleme können sowieso nur bei neuen Teilen auftauchen: neben einfachen Kunststoffteilen können also nur die neuen Aktuatoren sowie CONTROL+ in Frage kommen. Die reinen Kunststoffteile halte ich fĂŒr unwahrscheinlich, auch mit Aktuatoren hat LEGO Erfahrung. CONTROL+ ist schon bei dem 4×4 Crawler dabei, der bereits seit dem 1. August zu kaufen ist. Dieses Teil kann also prinzipiell auch produziert werden.
Eine mögliche andere BegrĂŒndung, ĂŒber die im Laufe des Jahres spekuliert wurde, bezog sich auf die Funktionen: Es könnte sein, dass das Modell oder die zur Steuerung genutzte App nicht richtig gut lĂ€uft und LEGO einfach noch Zeit brauchte, um hier letzten Feinschliff anzulegen. Auch das halte ich fĂŒr unwahrscheinlich, da der Bagger bereits auf der Spielwarenmesse in Aktion zu sehen und von den Besuchern zu benutzen war. Dort muss er also schon einigermaĂen funktioniert haben. Kleinere Korrekturen waren bis zum nötigen Produktionsstart fĂŒr den Verkauf am 1. August sicher noch möglich. Die App selbst kann ja sogar bis zum Verkaufsstart noch ĂŒberarbeitet werden, dafĂŒr war also erst Recht noch genĂŒgend Zeit.
Meine Vermutung ist daher noch eine andere: LEGO wollte ob des zu erwartenden groĂen Ansturms schlicht mehr Zeit haben habe, um Sets auf Vorrat zu produzieren. Sonst wĂ€re es eventuell wieder zu solchen LieferengpĂ€ssen gekommen, wie damals beim groĂen Millenium Falcon. Wie wir inzwischen wissen, sind trotzdem nicht genĂŒgend Sets produziert worden – der Handel hat so gut wie kein Exemplar mehr vorrĂ€tig.
Neue Teile
Dieses Set fĂŒhrt eine Reihe neuer Teile ein. Im folgenden beschrĂ€nke ich mich nur auf neue Formen – Teile, die es lediglich in einer neuen Farbe gibt, lasse ich auĂen vor.
CONTROL+
Die wohl prominentesten neuen Teile betreffen die Steuerung ĂŒber CONTROL+: Hier gibt es zwei neue Motoren (XL-Motor und L-Motor) sowie den zur Steuerung verwendeten CONTROL+ Hub. ZugegebenermaĂen sind diese drei Teile bereits im 4×4 Crawler verbaut.
Hier noch ein paar Bilder des HUBs, auch mit geöffnetem Batteriefach:
Aktuator
Ein neues, von auĂen sichtbares Teil ist der neue, lĂ€ngere Aktuator. Ihn gab es bisher noch nicht. In den folgenden Bildern ist der alte Aktuator oben (bzw. links) und der neue unten (bzw. rechts) zu sehen.
Schaufel
Auch die Schaufel gab es so noch nicht. Das ist auch nicht verwunderlich, handelt es sich doch um ein speziell fĂŒr diesen Bagger gefertigtes Formteil.
Kettenrad
Ein weniger leicht zu erkennendes neues Teil ist das Rad, ĂŒber das die Kette angetrieben wird. Solche RĂ€der gab es frĂŒher auch schon, nur etwas kleiner. Folglich ist das alte Rad im folgenden Bild das linke.
Rutschkupplung
Auch Rutschkupplungen gab es bisher schon. Diese waren in ein Zahnrad integriert. Es konnte also nicht einfach in eine Achse integriert werden, es war immer eine KraftĂŒbertragung ĂŒber ein Zahnrad nötig. Mit der neuen Rutschkupplung ist das nun einfacher, da die Kupplung eine Achse gerade verlĂ€ngert.
Aufbau
Die etwa 1,28 kg schwere Anleitung besteht aus zwei BĂŒchern mit jeweils etwa 370 Seiten. Insgesamt sind 1000 Schritte nötig, um den Bagger fertig aufzubauen. Dabei kommen 17 unterschiedliche Sticker zum Einsatz. Da etliche mehrfach verwendet werden, sind insgesamt 35 Sticker zu verkleben. Unterteilt ist der Bau in 6 Bauabschnitte, wobei der sechste „Bauabschnitt“ nur das SchĂŒttgut in Form von 100 Brick, Round 2×2 with Axle Hole enthĂ€lt. Die ersten beiden Bauabschnitte sind im ersten Buch, die restlichen im zweiten Buch beschrieben. Neben den TĂŒten mit den Teilen fĂŒr die einzelnen Bauabschnitte findet sich eine nicht nummerierte TĂŒte mit einigen PneumatikschlĂ€uchen, die Schaufel, sowie eine Box mit den Elektroteilen im Karton. Manche Teile sind besonders gut verpackt: Sie kommen dann aus einer TĂŒte aus einer TĂŒte aus dem inneren Karton aus der Box aus dem Umkarton – letzterer wurde natĂŒrlich noch in einem Versandkarton geliefert…
Bauabschnitt 1
Der Bau beginnt mit dem Fahrgestell. Darin sind sowohl der Antrieb fĂŒr die beiden Ketten, sowie fĂŒr die Rotation des Aufbaus enthalten. Es werden also ein CONTROL+ Hub, sowie 2 XL- und ein L-Motor verbaut.
Der Bau an sich beherbergt keine Ăberraschungen. Beeindruckt bin ich allerdings jetzt schon von der schieren GröĂe – dabei ist ja noch kein Aufbau vorhanden. Bis hier hin habe ich 2 Stunden und 23 Minuten benötigt. Dabei habe ich 234 Schritte auf 193 Seiten bearbeitet. Hier noch einige weitere Bilder des ersten Bauabschnitts als Galerie:
Bauabschnitt 2
In diesem Bauabschnitt wird der Aufbau gröĂtenteils erstellt. Neben dem zweiten CONTROL+ Hub wird hier auch noch der Antrieb zum Heben/Senken des Armes eingebaut.
Hier werden das erste mal Sticker in gröĂerem Umfang angebracht. Leider trifft das weiĂ der Sticker nicht exakt den Farbton der Teile, allerdings muss man schon genau hinschauen, um den Unterschied zu bemerken. Neben einigem an tragender Konstruktion werden auch kleinere dekorative Elemente gebaut. So werden zum Beispiel das LĂŒftungsgitter auf der linken Seite sowie die TĂŒren auf der rechten Seite erstellt. Dahinter verbergen sich angedeutete Hydraulikpumpen. Ansonsten ist der Aufbau recht leer, man hat hier also einige umbaute Luft. Das Modell ist zu diesem Zeitpunkt nicht besonders gut ausbalanciert – erst recht, wenn man bereits Batterien eingelegt hat. Da der Arm noch nicht angebracht ist, fehlt einfach noch das nötige Gegengewicht. FĂŒr diesen Bauabschnitt habe 2 Stunden und 24 Minuten gebraucht. Nach 250 Schritten auf 174 Seiten ist das erste Buch abgearbeitet. Hier noch ein paar Bilder als Galerie:
Bauabschnitt 3
Im dritten Bauabschnitt wird der Arm zunĂ€chst separat gebaut und am Ende mit dem restlichen Modell verbunden. Dabei kommen drei L-Motoren fĂŒr die restlichen Funktionen (Arm knicken, Schaufel schwenken sowie öffnen) zum Einsatz.
Der Arm wird, wie auch schon der gesamte Rest, sehr robust gebaut. Es werden entsprechend viele Pins verwendet und immer wieder Streben zur Stabilisierung eingebaut. Sehr stabil sind auch die Gelenke ganz unten und am Knick ausgefĂŒhrt: Hier kommen jeweils zwei kleine Drehteller zum Einsatz. Vorne fehlt eigentlich nur noch das groĂe Formteil der Schaufel, alle Mechanik und auch die zur Befestigung nötigen Pins sind schon vorhanden. Die Schaufel wird dann im letzten Schritt angebracht. Durch den Arm ist das Modell jetzt deutlich besser ausbalanciert. Wer keine Geduld hat, kann nun schon die Steuerung ausprobieren.
FĂŒr diesen Bauabschnitt habe ich 2 Stunden und 19 Minuten benötigt. Dabei habe ich 208 Schritte auf 167 Seiten befolgt. Auch hier habe ich noch einige weitere Bilder:
Bauabschnitt 4
In diesem Bauabschnitt wird keinerlei Mechanik mehr eingebaut, es wird lediglich dekoriert. So macht der Bagger dann schon deutlich mehr her:
Am Ende ist nur noch der Bereich des Aufbaus neben dem (ebenfalls noch fehlenden) FĂŒhrerhaus offen. Angebracht wird neben der Abgasanlage auch die Feuerlöschanlage sowie eine Klappe, die den Zugriff auf den CONTROL+ Hub im Innern ermöglicht. Nach den vielen Technikteilen ist es ganz angenehm, mal wieder mit „normalen“ LEGO-Steinen zu bauen.
Die nötigen 75 Schritte auf 46 Seiten hatte ich in 43 Minuten umgesetzt. Es handelt sich also um den kleinsten Bauabschnitt (sieht man mal von Bauabschnitt 6 ab, der ja nur das SchĂŒttgut beinhaltet). Weiter Bilder folgen wieder als Galerie:
Bauabschnitt 5
Auch im fĂŒnften Bauabschnitt werden nur noch Verzierungen angebracht. So werden neben den SchlĂ€uchen hauptsĂ€chlich diverse GelĂ€nder zusammengesteckt und montiert.
FĂŒr diesen letzten echten Abschnitt habe ich 2 Stunden und 15 Minuten benötigt. 232 Schritte auf 149 Seiten mussten dafĂŒr befolgt werden. Auch hier wieder einige Bilder zum durchklicken:
Bauabschnitt 6
Obwohl der letzte Bauabschnitt nur noch ein paar Steine zum baggern beinhaltet, hat mich dessen Umsetzung auch noch einige Minuten gekostet đ
Der gesamte Bau
Mit dem Auspacken des SchĂŒttguts ist der Bau dieses gigantischen Baggers abgeschlossen. Die Anleitung war grundsĂ€tzlich verstĂ€ndlich und der Aufbau ging gewohnt gut von der Hand. Allerdings war bei meiner Anleitung der Druck teilweise nicht optimal: Einige Seiten waren etwas unscharf. Das hat beim Bau nicht gestört, ist jedoch etwas unschön. Insgesamt habe ich 10 Stunden und 4 Minuten in den Bau investiert (1000 Schritte auf 730 Seiten), die mir durchweg Freude bereitet haben. Am Ende waren wieder einige Teile ĂŒbrig, bei mir erstaunlicherweise auch ein recht groĂer Pin – vielleicht habe ich den auch irgendwo ĂŒbersehen und er wird nicht dringend benötigt đ
Nach den Bauabschnitten 1, 2 und 3 (also alle Bauabschnitte, in denen Technik eingebaut wurde), fordert die Aufbauanleitung dazu auf, den bisherigen Fortschritt mit per App zu testen. Dazu verbindet man sich mit der App zu dem Hub, an dem die zu testenden Funktionen angeschlossen sind. AnschlieĂen fĂŒhrt die App eine einfache Funktion wie das hin- und herrotieren des Drehtellers aus. ZusĂ€tzlich zeigt sie das gewĂŒnschte Verhalten und fragt dann, ob das am Modell auch so zu sehen war.
Einen weiteren Punkt möchte ich noch positiv hervorheben: das Kabelmanagement. Die Motoren sowie die AnschlĂŒsse an den Hubs werden mit farbigen Elementen gekennzeichnet und auch die Kabel werden mit Kabelclips der passenden Farbe gehalten und gefĂŒhrt. Das funktioniert sehr gut und schlieĂt Fehler eigentlich aus. Schaut man nicht gerade in das Innere des Baggers, sind die farbigen Element auch nicht zu sehen.
Der fertige Bagger
Nachdem der Bagger nun fertig zusammengesteckt ist, will ich ein paar generelle Anmerkungen machen. ZunĂ€chst zur GröĂe oder besser: zum MaĂstab. Auf den ersten Blick wirkt es nicht unbedingt so, als ob dieses Modell im MinifigurenmaĂstab sei. Das liegt an der schieren GröĂe des Modells. TatsĂ€chlich kommt der MaĂstab jedoch sehr gut hin – das Original ist halt auch riesig. So sitzt der BaggerfĂŒhrer in etwa im zweiten Stock (ungefĂ€hr sieben Meter ĂŒber dem Boden). Hier mal ein paar Bilder, die die GröĂe vielleicht ein wenig veranschaulichen:
Auch die Ausladung des Armes sowie das Ăffnen der Schaufel trifft sehr gut das Original. Der Radius ist zwar nach unten sehr begrenzt, aber das ist auch beim Original so. Die Motoren haben genĂŒgend Kraft, um den Bagger vorne anzuheben, wie auf den folgenden Bildern ersichtlich ist:
Insgesamt macht das Modell einen sehr robusten Eindruck. Auch, wenn man den Bagger anhebt, hat man nie Angst, dass etwas kaputt gehen könnte. Man kann ihn eigentlich ĂŒberall anfassen, es gibt wenige Teile, die bei ungĂŒnstigem berĂŒhren kaputt gehen könnten.
Ein Vorteil der neuen Hubs ist, dass der Batteriewechsel erfolgen kann, ohne die Hubs auszubauen. Bei den alten Powered Up Batterieboxen war das eigentlich immer nötig. Hier kann einfach der Deckel auf der Unterseite abgenommen und dann ein TrÀger mit den Batterien herausgenommen werden.
Neben dem oben schon positiv bewertetem Kabelmanagement gibt es noch einen Punkt, den ich in Ă€hnlichem Zusammenhang positiv erwĂ€hnen möchte: die Platzierung der CONTROL+ Hubs. Sie sind so angebracht, dass man (zumindest, wenn der Aufbau nach vorne ausgerichtet ist) durch die Ăffnung auf der Oberseite beide Hubs sehen kann. Andernfalls wĂ€re es unter UmstĂ€nden schwierig, die Statusleuchte des unteren Hubs zu sehen.
Ein paar negative Punkte habe ich dennoch: Zum einen leuchten die Statusleuchten an den Hubs permanent blau, wenn die Hubs aktiv und verbunden sind. Das ist prinzipiell auch nicht verkehrt – leider sind sie sehr hell und so stört das blaue Licht in dunkler Umgebung eventuell etwas. Ein zweites Ărgernis ist (wie kann es anders sein đ ) der Sticker Nummer 16. Zumindest bei mir ist er total schlecht gedruckt. Immerhin kann man den vermutlich leicht weglassen, da sich mir hier so oder so nicht erschlieĂt, warum er ĂŒberhaupt vorhanden ist, sprich: was er darstellen soll. Eine weitere Stelle, die man vielleicht hĂ€tte anders oder besser lösen können, sind die PneumaitkschlĂ€uche. Diese sehen auf dem Arm sehr gut aus und bilden schön die Hydraulik des Originals nach. Leider enden sie im Modell teils unvermittelt in der Luft. Und schlieĂlich gibt es hinter dem FĂŒhrerhaus einen Kasten, der nicht wirklich fest mit dem Aufbau verbunden ist, sodass er bei jeder Bewegung etwas wackelt.
Etwas ratlos hat mich auch eine Strebe unter dem FĂŒhrerhaus zurĂŒckgelassen. Soll die so schrĂ€g angebracht sein? Ich glaube nicht, dass ich da einen Fehler gemacht habe, da ich keine andere Möglichkeit finde, diese gerade zu montieren.
CONTROL+ App
Bevor ĂŒberhaupt auch nur ein Motor lĂ€uft, muss sich die App mit den Hubs verbinden. Besteht keine Verbindung, fordert die App dazu auf, den Hub durch einen Druck auf den grĂŒnen Knopf zu starten. AnschlieĂend wird automatisch die Verbindung hergestellt und die selbe Prozedur muss mit dem zweiten Hub wiederholt werden.
Die Verbindung zu einem Hub kann ĂŒbrigens nur hergestellt werden, wenn auch alle Motoren so angeschlossen sind, wie es in der Anleitung vorgesehen ist. Ăber diesen Punkt bin ich anfangs gestolpert, weil ich bereits die Funktion des Fahrgestells testen wollte, als der letzte Motor noch fehlte. Leider gibt die App hier keine sprechende Fehlermeldung aus – sie fordert stattdessen stur zum Verbinden (sprich aktivieren) des Hubs auf.
Multi-Function Control
Sind diese Vorbereitungen abgeschlossen, kann der SpaĂ beginnen. Alle Funktionen können ĂŒber die folgende OberflĂ€che gesteuert werden:
Der linke Stick steuert die Rotation des Aufbaus (horizontal) und das Abknicken des Armes (vertikal). Der rechte Stick folglich die Höhe des Armes (vertikal) sowie die Neigung der Schaufel (horizontal). Die beiden Ketten werden ĂŒber die zwei Schieber oben links und rechts gesteuert. Die Schaufel kann schlieĂlich ĂŒber die beiden Knöpfe links vom rechten Stick geöffnet und geschlossen werden. Die nummerierten Knöpfe können mit eigenen Sequenzen oder Programmen belegt werden, die dann automatisch ausgefĂŒhrt werden wenn man einen entsprechenden Knopf drĂŒckt.
In der Mitte werden nur Informationen angezeigt: ganz unten der Ladestand der Batterien, darĂŒber die Neigung des Modells. Der „Tacho“ zeigt eine fiktive Motordrehzahl an. Vom stilisierten Baggerarm unten im „Tacho“ leuchten stets die Teile auf, die gerade bewegt werden.
One-Touch Control
Eine weitere Steuerungsmöglichkeit wird von LEGO als „One-Touch Control“ benannt: Durch einen Wisch nach links gelangt man in eine andere Ansicht und kann dort direkt die gewĂŒnschte Position des Armes einstellen. Sobald man dort den Arm bewegt, beginnen die Motoren zu laufen und die App steuert den Bagger so, dass er die anvisierte Position einnimmt. Dabei ist es nicht möglich, die Geschwindigkeit etwas zu reduzieren – die Motoren laufen auf maximaler Geschwindigkeit.
Handhabung
Die Steuerung funktioniert bisher sehr zuverlĂ€ssig und prĂ€zise. Einer der gröĂten Fortschritte gegenĂŒber Powered Up ist sicher, dass die Motoren nicht mehr nur entweder an oder aus sein können, sondern auch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen können. So kann die groĂe Maschine sehr vorsichtig bedient werden. Ein Nachteil der Steuerung ĂŒber ein Smartphone ist allerdings das fehlende haptische Feedback. Um die nötigen Bedienelemente zu treffen, ist eigentlich immer ein Blick auf das Display nötig, sodass man immer wieder den Blick vom Bagger nehmen muss. „One-Touch-Control“ funktioniert prima, auch wenn es prinzipbedingt nicht so prĂ€zise ist. DafĂŒr lĂ€sst sich dort sehr leicht eine gewĂŒnschte Position anfahren.
Fazit
Mein persönliches Fazit zu dem Bagger ist eindeutig: Es handelt sich dabei um das schönste, beste, tollste Technic-Modell, was ich je gebaut habe. Ich finde das Modell sehr hĂŒbsch und schaue es mir immer wieder gerne an. Insbesondere, dass hier Details mit normalen LEGO-Steinen umgesetzt wurden, freut mich. Leider teilt meine Frau die Begeisterung so gar nicht – eine Ausstellung im Wohnzimmer ist daher ausgeschlossen đ
Falls euch diese Review ĂŒberzeugt hat, findet ihr den LEGO Technic 42100 Liebherr R9800 unter anderem bei diesen HĂ€ndlern:
Im Video-Review zum Set seht ihr das Modell auch nochmal detaillierter in Bewegung.
Was haltet ihr von dem Liebherr Bagger R9800 und seiner Umsetzung als LEGO Technic Modell? Habt ihr ihn auch gebaut oder wartet ihr noch auf gröĂere Rabatte? Schreibt eure Erfahrungen und euer Feedback zu dieser Review gerne in die Kommentare.