Die Galaktische Republik wird von Unruhen erschüttert. Die Besteuerung der Handelsrouten zu weit entfernten Sternensystemen ist der Auslöser. In der Hoffnung, die Angelegenheit durch eine Blockade mit mächtigen Kampfschiffen zu beseitigen, hat die unersättliche Handelsföderation jeglichen Transport zu dem kleinen Planeten Naboo eingestellt. Während der Kongress der Republik endlose Debatten über diese beunruhigende Kette von Ereignissen führt, entsandte der Oberste Kanzler insgeheim zwei Jedi-Ritter, Wächter des Friedens und der Gerechtigkeit, um den Konflikt beizulegen…
Am 19. August 1999 fand die deutsche Kinopremiere von Star Wars Episode I – Die dunkle Bedrohung statt, womit der Film in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Aus diesem Grund möchten wir die Gelegenheit für einen kleinen Rückblick auf die damalige Zeit und die bislang erschienenen LEGO Sets zu diesem Film nutzen, denn der Kinostart von Episode I war gleichzeitig auch der Auslöser für die erste lizenzierte Themenwelt im LEGO Sortiment, die eine damals kaum vorstellbare Erfolgsgeschichte hinlegen sollte.
Inhaltsverzeichnis
Jede Saga hat einen Anfang
„Every generation has a legend… Every journes has a first step… Every saga has a beginning…“ Mit diesen Worten leitete der Trailer zu Episode I im Jahr 1999 die Rückkehr der Star Wars Saga auf die Kinoleinwand ein. Im Gegensatz zu den zwischenzeitlich erschienenen Geschichten aus dem „Erweiterten Universum“, erzählte der neue Film nicht von den Helden der Rebellion im Kampf gegen das Imperium, sondern setzte dazu an, die Vorgeschichte des bekannten Star Wars Universums aus den drei bislang erschienenen Filmen zu ergründen.
Was zwischen 1999 und 2005 in Form der drei Prequel-Filme auf der Kinoleinwand erscheinen sollte, wurde in Teilen bereits in den klassischen Filmen angedeutet. Neben der Erwähnung der Klonkriege in Episode IV ist auch der Werdegang und Fall von Luke Skywalkers Vater Anakin Gegenstand einiger Dialoge, da dieser zu Zeiten der Originaltrilogie als rechte Hand des Imperators unter dem Namen Darth Vader Angst und Schrecken in der Galaxis verbreitet.
Episode I machte sich unter Zuhilfenahme neuer digitaler Technologien dazu auf, die Geschichte des größten Jedi seiner Zeit zu erzählen, der in Episode III schließlich von der hellen zur dunklen Seite wechseln sollte. Über den Film selbst, manche schauspielerische Leistung oder die Dialoge der gesamten Prequel-Trilogie wird unter Fans bis heute kontrovers diskutiert, was nicht zuletzt auch die Bewertung des Films mit nur 6,5 Sternen bei IMDb verdeutlicht. Dennoch bereitete Episode I die Basis für die Welt der Prequel-Ära, in der die Galaxis noch deutlich anders aufgebaut war, als es im bis dato bekannten Zeitalter des Imperiums der Fall war. Neben zahlreichen Jedi ist erstmals auch der Hauptstadtplanet Coruscant zu sehen, auf dem der Jedi-Rat und der in Episode IV erwähnte (weil aufgelöste) Senat beheimatet sind.
Produkteinführung zur Kinopremiere 1999
In einer Zeit, in der Teaser und Produktankündigungen noch nicht über Fanblogs oder Social-Media-Kanäle von LEGO verbreitet wurden, erfuhren durchschnittliche LEGO Fans vermutlich in den klassischen Produktkatalogen im Spielwarenhandel davon, dass LEGO sich in eine weit, weit entfernte Galaxis begeben würde. Da selbst dort Ende der 90er-Jahre Vorankündigungen zu kommenden Produkten noch nicht wirklich vorhanden waren, geben die Kataloge des Jahre 1998 noch keinen Hinweis auf das, was LEGO Fans im folgenden Jahr erwarten würde. Im Katalog des ersten Halbjahres 1999 war es jedoch endlich soweit: Die ersten fünf LEGO Star Wars Sets, die alle Szenen und Raumschiffe aus der klassischen Trilogie nachstellten, waren abgebildet und sollten ab April im Handel erscheinen.
In diesem Katalog findet sich auch der erste Hinweis auf Sets zur neuen Episode I, auf die Fans sich jedoch bis zur Kinopremiere im August gedulden mussten. Der Teaser, der bereits das Modell des Naboo N-1 Starfighters enthüllte und im Stil der ikonischen Star Wars Lauftexte gestaltet war, wurde auch im deutschen LEGO Katalog komplett in englischer Sprache abgedruckt. Der LEGO Katalog für das zweite Halbjahr 1999 präsentierte schließlich auch die neuen Sets zum ersten Star Wars Film seit 16 Jahren.
Die acht Neuheiten zu Star Wars Episode I waren auf einer eigenen Doppelseite abgedruckt, die das größte Set der damaligen Welle, das LEGO Star Wars 7171 Mos Espa Podrace, prominent hervorhob. Den Beschreibungstexten lässt sich entnehmen, wie LEGO selbst die Star Wars Reihe von Beginn an sah: Die Sets sollten nicht nur dazu genutzt werden, die Handlungen und Szenen des zugehörigen Films nachzustellen, sondern auch dazu inspirieren, eigene Geschichten und Abenteuer zu bauen und nachzuspielen.
Auch das (damals noch kostenpflichtige) Magazin des LEGO World Club beschäftigte sich in seiner Ausgabe für Juli / August 1999 intensiv mit den Neuheiten.
Neben einer kurzen Vorstellung aller Sets enthielt das Magazin auch eine Doppelseite, die dem größten damals erhältlichen Set vorbehalten war: LEGO Star Wars 7171 Mos Espa Podrennen. Für mich stellten solche Inhalte in LEGO Katalogen und Magazinen, die die abgebildeten Modelle mit etwas Kontext anreicherten, die allerersten Bezüge zur Star Wars Saga her. Noch bevor ich die Filme zum ersten Mal schauen durfte, erhielt ich so bereits viele Infos rund um die Charaktere und ihre Geschichte, aus denen ich mir die Handlungen der Filme grob zusammenreimte, wenn auch stark ausgeschmückt durch meine kindliche Fantasie.
Bereits damals strahlte LEGO vor allem in den USA zusätzlich kleinere Werbespots im TV aus, die stets einem ähnlichen Aufbau folgten. Nach einer kurzen Einleitung wurden die beworbenen LEGO Sets im Zeitraffer aufgebaut und anschließend gezeigt, wie damit gespielt wird. Im Werbespot zu den ersten Sets zu Episode I hat außerdem ein bekannter Schrotthändler einen prominenten Auftritt.
Neue Charaktere und Minifiguren
Nicht nur für das Star Wars Universum selbst stellten die neuen Charaktere, die mit Episode I eingeführt wurden, große Neuerungen dar. Auch die Umsetzung der Hauptpersonen als Minifiguren sorgte im LEGO Teilesortiment für einige Quantensprünge. Abgesehen von zwei Haarelementen indigener Stämme in den Themenwelten Insulaner und Western existierten zum damaligen Zeitpunkt nur vier (!) Frisuren im LEGO Sortiment. Um die Frisuren von Qui-Gon Jinn und Padmé Naberrie realistisch darzustellen, mussten somit gleich zwei neue Elemente entworfen werden.
Auch die bis heute verwendeten Kapuzen, die zuallererst von Obi-Wan Kenobi und Darth Maul in den Sets zu Episode I getragen wurden, stellten zum damaligen Zeitpunkt ein neues Element dar. Je nach Auslegung könnte die Figur von Darth Maul sogar als erster LEGO Charakter mit einem realistischen Hautton gezählt werden. Die mit Abstand größte Neuerung stellte allerdings Jar-Jar Binks dar, dessen Minifigur die erste mit einem komplett individuell gestalteten Kopf war.
Auch die bereits erwähnte Ausgabe des LEGO World Club Magazins für Juli / August 1999 führt die neuen Charaktere ausführlich ein, ohne dabei jedoch das Geheimnis von Padmé Naberrie, einer Zofe von Königin Amidala, preiszugeben.
Die LEGO Sets zu Star Wars Episode I
Der Beginn der Prequel-Trilogie läutete nicht nur für Star Wars selbst eine neue Ära ein, sondern sorgte auch im Produktportfolio der Firma LEGO für eine große Neuerung: Erstmals wurde eine ganze Themenreihe zu einem existierenden Franchise aufgelegt. Dies war besonders im Hinblick auf zwei Aspekte ein großer Wandel für den dänischen Hersteller. Zum einen basierten die Modelle damit nicht mehr nur auf reiner Fantasie, sondern entstammten einer vorgefertigten Geschichte. Zum anderen musste LEGO erstmals Lizenzkosten zahlen, um die existierenden Designs, Namen und Geschichten nutzen zu dürfen. Diese Entwicklung stand damals jedoch erst am Anfang, im Geschäftsjahr 2021 überstiegen die Aufwendungen für Lizenzkosten erstmals 8% des Umsatzes. In Zeiten hoher Umsatzverluste von LEGO Ende der 90er-Jahre sorgten die neuen Lizenzsets zu Star Wars und Harry Potter (ab 2001) zunächst jedoch für eine kurze Erholung, deren Effekt allerdings nur bis ins Jahr 2003 anhielt. Die Lizenzvereinbarung schlossen LEGO und Lucasfilm bereits im Jahr 1997, um die ersten LEGO Star Wars Sets pünktlich zum Start von Episode I – Die dunkle Bedrohung im Jahr 1999 in die Läden zu bringen.
Die Sets zum Kinostart
Nach fünf Modellen zur klassischen Star Wars Trilogie im April 1999 erschienen im August des gleichen Jahres insgesamt acht LEGO Star Wars Sets, die ihren Fokus auf verschiedene Szenen und Raumschiffe aus Episode I richteten. Das kleinste Set der Reihe, LEGO Star Wars 7101 Lightsaber Duel, bestand aus nur 52 Teilen und zeigt das Duell zwischen Qui-Gon Jinn und Darth Maul kurz vor dem Abflug von Tatooine. Neben den beiden Minifiguren waren außerdem der Speeder von Darth Maul, sowie ein Wasserdampf-Evaporator enthalten. In Deutschland betrug der Preis für dieses Set im Erscheinungsjahr 17,95 DM.
Zum gleichen Preis (17,95 DM) war auch der LEGO Star Wars 7111 Droid Fighter erhältlich, der aus 62 Teilen aufgebaut war und ohne Minifigur auskam. Das Droiden-Kampfschiff kann vom Flugmodus in einen Laufmodus umgebaut werden, der im Film bereits in den ersten Minuten im Hangar des Droidenkontrollschiffs zu sehen ist.
Etwas ungewöhnlicher erscheint aus heutiger Sicht das Set LEGO Star Wars 7121 Naboo Swamp, das auf einer blauen 6×16 Platte versucht, die Kulisse der Sümpfe von Naboo einzufangen. Aus den 82 enthaltenen LEGO Steinen wurden zum Preis von 24,95 DM neben dem Sumpfausschnitt auch die Figuren von Jar-Jar Binks, Qui-Gon Jinn und zwei Kampfdroiden gebaut, die auf zwei STAPs flogen. Das Set stellt die Szene nach, in der Obi-Wan und Qui-Gon mit den Landungsschiffen der Handelföderation auf Naboo ankommen und den umherirrenden Jar-Jar Binks vor den anrauschenden STAPs retten.
Das nächstgrößere Set, LEGO Star Wars 7131 Anakins Podracer, bestand aus 136 Teilen und enthielt die Minifiguren von Anakin und Padmé, sowie einen gebauten Pitdroiden. Auch eine kleine blau-gelbe Fahne ist enthalten, die im Film vor dem Podrennen von C-3PO getragen wird. Während die Triebwerke und das Cockpit des Podrenner für damalige Verhältnisse sehr gut umgesetzt waren, irritiert aus heutiger Sicht vor allem die große Verbindung in Tan. Während die getrennt schwebenden Antriebe und das Cockpit in moderneren Umsetzungen durch transparente Technic Liftarme zusammengehalten wurden, verwendeten die Designer im Jahr 1999 noch Steine und Platten, deren Farbton wohl mit dem sandigen Untergrund von Tatooine verschmelzen sollte, um die Verbindung auf diese Weise „unsichtbar“ zu machen.
Die eleganten und grazilen N1 Naboo Starfighter spielten in der finalen Schlacht um Naboo in Episode I eine entscheidende Rolle. Die Zerstörung des Droidenkontrollschiffs der Handelsföderation im Orbit des Planeten führte zu einem Ausfall sämtlicher Kampfdroiden auf dem Planeten, wodurch die Gungan und Naboo die zuvor aussichtslos erscheinende Schlacht auf dem Boden ebenfalls gewinnen können. Das Set LEGO Star Wars 7141 Naboo Starfighter bezieht sich auf die Szene, in der Anakin mit eben diesem Sternenjäger in den Hangar des Droidenkontrollschiffs eindringt. Die enthaltenen Minifiguren Anakin, R2-D2 und zwei Kampfdroiden passen ebenso zur Hangarszene wie das kleine Wägelchen der Droiden. Für einen Einführungspreis von 49,95 DM im Jahr 1999 wurde der Naboo Starfighter mit lediglich 179 Teilen umgesetzt, was in Kombination mit der damals verfügbaren Teileauswahl zu einem sehr kantigen und weniger eleganten Modell führt, als dies in neueren Versionen dieses Schiffstypen der Fall ist.
Mit dem Set LEGO Star Wars 7151 Sith Infiltrator erschien ein weiteres Raumschiff, das in diesem Fall die „Scimitar“ (dt.: Krummsäbel) darstellt. Erhältlich war das Modell zu einer UVP in Höhe von 78,21 DM (Katalog „August-Dezember 2001“). Dieses Schiff wurde von Darth Maul genutzt, um Königin Amidala und die Jedi zu verfolgen. Das Set enthielt 244 Teile und lediglich eine Minifigur: Darth Maul. Auch drei kleine DRK-1 Spionagesonden waren Teil des Modells und konnten in einer Klappe im vorderen Teil des Schiffes zusammen mit Mauls doppeltem Lichtschwert gelagert werden. Das kleine FC-20 Speeder Bike, mit dem Darth Maul die Verfolgung der Jedi auf Tatooine aufnimmt, kann im Hauptraum des Sith Infiltrators verstaut werden. Die Heckklappe lässt sich öffnen, um Darth Maul samt Speeder Bike zu entnehmen.
Nicht nur im Weltall, auch tief unter Wasser spielen sich in Episode I Szenen ab. Das U-Boot, von den Gungans selbst auch als „Bongo“ bezeichnet, mit dem sich Qui-Gon, Obi-Wan und Jar-Jar von Otoh Gunga aus auf den Weg nach Theed machen, erschien bereits 1999 unter der Bezeichnung LEGO Star Wars 7161 Gungan Sub. Passend zur Besatzung im Film enthielt dieses Set auch die drei genannten Reisenden als Minifiguren. Zu einer UVP von 117,33 DM (Katalog „August-Dezember 2001“) enthielt das Set 379 Teile, aus denen neben dem Gefährt an sich auch noch etwas ozeanische Umgebung gebaut wurde.
Das größte Set dieser ersten Welle, das LEGO Star Wars 7171 Mos Espa Podrace, bestand aus den 896 Teilen und enthielt neben etwas Beiwerk die drei Podrenner von Anakin Skywalker, Sebulba und Gasgano. Auch zehn Minifiguren waren in diesem Set enthalten. Neben den drei Piloten der Rennmaschinen waren auch Padmé, Qui-Gon Jinn, Jar-Jar Binks, R2-D2 und drei gebaute Pit-Droiden mit von der Partie. Das Set 7131 mit Anakins Podracer, einer gelb-blauen Fahne und den Minifiguren von Anakin, Padmé und einem Pit-Droiden wurde dabei unverändert mit in dieses Set übernommen. Im LEGO Katalog „August-Dezember 2001“ war dieses Set mit einer UVP von 176,01 DM ausgezeichnet.
Weitere Sets zu Episode I in den Folgejahren
Zu Star Wars Episode I erschienen in der Zeit von 1999 bis 2023 insgesamt 34 reguläre (System-) Sets. Die Tatsache, dass davon ganze 15 Sets, also knapp die Hälfte der Modelle, in den ersten drei Jahren nach Erscheinen des Films auf den Markt kamen, deutet bereits an, dass dieser Film lange Zeit keine große Rolle im LEGO Sortiment spielte.
Im Jahr 2000 erschienen neben dem LEGO Star Wars 7159 Podracing Bucket (einer Art Creator-Set für Podrenner) auch vier Sets, die ihren Fokus stärker auf die finale Schlacht um Theed und Naboo legten. Zwei berittene Kaadu der Gungan-Armee und ein Flash Speeder des Sicherheitsdienstes der Naboo standen dabei einem AAT und einem MTT der Handelsföderation entgegen.
Die Truppen der Droidenarmee wurden 2001 noch um einen Droidentransporter erweitert. Außerdem erschien exklusiv in Nordamerika ein Set zu Wattos Schrottplatz, das neben zwei Podrennern auch eine Minifigur des Toydarianers und die bislang einzige Figur des Rennfahrers Aldar Beedo enthielt.
Im Jahr 2002 lag der Fokus bei den Neuveröffentlichungen bereits auf Sets zu Star Wars Episode II. Dennoch kamen auch in diesem Jahr noch zwei Sets zu Episode I auf den Markt, die sich gegenseitig ergänzten und die Konfrontation zwischen Qui-Gon Jinn und seinem Padawan Obi-Wan Kenobi nach den „gescheiterten Verhandlungen“ auf dem Droidenkontrollschiff der Handelsföderation nachstellten.
In den Folgejahren verlagerte sich der Fokus bei LEGO neben Sets zu den klassischen Filmen auf die neu erschienenen Episoden II und III, bevor im Jahr 2007 schließlich wieder eine kleine Welle mit Sets zu Episode I herausgebracht wurde. Auch wenn LEGO intern die Minifiguren bei Lizenzthemen bereits im Jahr 2004 auf realistische Hauttöne umgestellt hatte, kamen die ersten nicht-gelben Minifiguren von Qui-Gon Jinn oder dem jungen Anakin aufgrund der langen Abstinenz dieser Episode erst drei Jahre nach der Umstellung in den Handel. Mit etwas Verspätung profitierte der kleine Anakin nun auch von den im Jahr 2002 erstmals eingeführten kurzen Minifigurenbeinen. Die Minifiguren des Jungen von Tatooine aus dem Jahr 1999 besaßen trotz seines Alters von erst neun Jahren die regulären Beine. Eine weitere Neuerung in diesem Jahr waren außerdem die bis heute verwendeten Blastergewehre, die die klassischen Star Wars Blaster, bestehend aus einem Megafon und einem transparenten 1×1 Stud, ablösten. Die neuen Waffen sorgten auch für die einzige Änderung an den Figuren der B1-Kampfdroiden in 25 Jahren: Um die neuen Blaster besser halten zu können, wurden neue Arme eingeführt, bei denen die Clips von Hand und Schulter um 90° zueinander gedreht sind.
Im Anschluss fokussierte sich das LEGO Star Wars Sortiment stark auf die neu erschienene Animationsserie The Clone Wars und es dauerte weitere vier Jahre, bis erneut Sets zu Episode I erschienen. Im Jahr 2011 kamen erneut einige Klassiker, wie der Sith Inflitrator, zwei Podrenner und der Naboo N-1 Starfighter auf den Markt. Erstmals seit dem Jahr 2000 befanden sich unter den enthaltenen Minifiguren auch wieder Gungans und der zuvor sehr exklusive Schrotthändler Watto trat erstmals in einem regulären Set ohne regionale Verfügbarkeitsbeschränkung auf.
Im darauffolgenden Jahr 2012 wurde dieses Line-up zudem um eine überarbeitete Version des Gungan-Sub ergänzt. Die darin enthaltene Minifigur von Padmé Amidala ist die bislang einzige Version der Königin von Naboo in prachtvoller Robe und erzielt daher inzwischen stattliche Preise auf dem Zweitmarkt.
Nur zwei Jahre später, im Jahr 2014, stellte die inzwischen dritte Auflage eines MTT der Handelsföderation den Vorboten für eine weitere Setreihe zu Star Wars Episode I im Folgejahr dar.
Im Jahr 2015 erschien die bislang letzte Welle mit mehreren Spielsets zu „Die dunkle Bedrohung“. In Ergänzung zum bereits verfügbaren MTT kamen nun auch wieder ein AAT, ein Droidentransporter, ein überarbeiteter Flash Speeder, ein N1-Starfighter und Darth Mauls Sith Infiltrator in die Regale der Spielwarenläden. Im Zuge dieser Welle erhielt der Gungan-General Captain Tarpals seine erste Umsetzung als LEGO Minifigur.
Seitdem folgten lediglich noch zwei Spielsets zum Beginn der Star Wars Saga. Das Duell zwischen Qui-Gon Jinn, Obi-Wan Kenobi und Darth Maul wurde 2017 erstmals als eigenes Spielset realisiert. Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der LEGO Star Wars Themenwelt im Jahr 2019 erschien zudem die bislang letzte Version von Anakins Podracer.
LEGO Technic Sets zu Episode I
Lizenzbasierte LEGO Technic Sets sind derzeit keine Seltenheit, wobei sich die Lizenzen vor allem auf Automobilmarken oder Nutzfahrzeughersteller beziehen. Zu Beginn der Kooperation zwischen LEGO und Lucasfilm erschienen allerdings auch einige Sets, die das Thema Star Wars in die LEGO Technic Welt brachten. Unter den Setnummern 8000, 8001 und 8002 starteten im Januar 2000 drei LEGO Technic Sets in den Verkauf, die drei neue Droiden im Star Wars Universum darstellten. Diese drei Sets konnten die in Episode I gezeigten ikonischen Funktionen der Droiden nachstellen und auf Knopfdruck aktivieren. Der kleine Pitdroide sitzt zusammengeklappt auf dem Boden, bis er durch ein Drücken auf sein großes rundes Auge aktiviert wird. Der Kampfdroide kann ebenfalls zusammengefaltet und anschließend, wie vor der Schlacht um Naboo zu sehen, automatisch aufgestellt werden. Die aufwendigste Funktion besitzt der Zerstörerdroide, der zu einer Kugel zusammengefaltet werden kann und sich im Rollen selbst in Kampfstellung bringt.
In den beiden Folgejahren wurde diese kleine Reihe noch mit den Charakteren von R2-D2, C-3PO, einem Stormtrooper und Darth Vader aus der Originaltrilogie, sowie Jango Fett und einem B2-Superkampfdroiden aus Episode II fortgesetzt.
Sets der Ultimate Collectors Series zu Episode I
Im Bereich der Ultimate Collectors Series (UCS), die im Jahr 2000 mit einem X-wing (7191) und einem TIE Interceptor (7181) startete, ist die Prequel-Ära im Allgemeinen ziemlich unterrepräsentiert. In dieser Hinsicht bietet auch Episode I keine Ausnahme. Im Jahr 2001 erschien im Bereich der Skulpturen neben Meister Yoda auch eine Büste des finsteren Darth Maul (10018). Aus 1.868 Steinen gebaut, kostete dieses Set zum damaligen Zeitpunkt 199,99 Euro.
Natürlich treten auch Charaktere wie Yoda oder der Astromechdroide R2-D2 in Star Wars Episode I auf, die zugehörigen Sets aus der UCS Reihe ordnen diese aufgrund der Verpackungsgestaltung und beiliegenden Materialien der klassischen Trilogie zu. Ähnlich verhält es sich auch mit einem weiteren UCS Modell, das einen Bezug zu Episode I besitzt: Als Raumschiff vor allem aus Episode I bekannt, erschien im Jahr 2002 auch eine UCS Version des Naboo N-1 Starfighters (10026). Aufgrund des Verpackungsdesigns mit den Hochhäusern von Coruscant im Hintergrund und der Veröffentlichung kurz nach dem Kinostart von Episode II, ist dieses Set wohl eher der Eröffnungssequenz von „Angriff der Klonkrieger“ zuzurechnen. Falls euch dieses Set interessiert, findet ihr eine Classic-Review mit Aufbaubericht hier bei uns im Blog:
Wir freuen uns sehr, euch heute einen Beitrag unseres langjährigen Leser Stefan aka „StarWars-Stefan“ präsentieren zu können! In den aktuellen Folgen von „The Book of Boba Fett“ hat ein ganz bestimmtes Raumschiff nämlich wieder eine […]
Sonstige Sets zu Episode I
Dass Episode I im Fandom bis heute generell nicht den besten Anklang findet, zeigt sich im LEGO Sortiment der vergangenen 25 Jahre auch in vielen der kleinen Subthemen, die im Laufe der Zeit bei LEGO Star Wars kamen und gingen. Während die Helmet Collection ganz ohne Charakter aus Episode I blieb, erscheinen im Bereich der BrickHeadz und Dioramen zum Jubiläum in diesem Jahr erstmals Sets mit Bezug zum chronologisch ersten Sagafilm.
In der noch recht jungen Star Wars Themenwelt erschienen in den Jahren 2003 und 2004 die ersten Miniaturmodelle in drei Serien mit je vier Sets. Die erste Serie im Jahr 2003 bestand aus vier Sets mit je zwei zueinanderpassenden Modellen, darunter auch die Podracer von Anakin und Sebulba (4485). Die beiden weiteren Serien enthielten jeweils nur noch ein Modell, das dafür etwas größer und detaillierter gestaltet waren. In der zweiten Serie war ein Mini-MTT der Handelsföderation (4491) vertreten, die dritte und letzte Welle brachte einen Mini-Sith Infiltrator (4493).
Nachdem diese Sets den Auftakt in einem neuen Maßstab machten, werden Miniaturraumschiffe im Bereich LEGO Star Wars hauptsächlich als Promomodelle, Heftbeigaben oder GWPs in Form von Polybags herausgegeben. Auch wenn sich darunter noch einige weitere Modelle zu Episode I befinden, etwa weitere Versionen von Anakins Podracer, dem Naboo N-1 Starfighter oder den AAT der Handelsföderation, wollen wir an dieser Stelle nicht näher auf die weiteren Miniaturmodelle eingehen.
Die von 2015 bis 2018 produzierten LEGO Star Wars Buildable Figures, bei denen bekannte Charaktere aus dem Star Wars Franchise als eine Art baubare Actionfiguren umgesetzt wurden, brachten hingegen lediglich einen Protagonisten aus Episode I hervor: Darth Maul.
Etwas besser lief es bei der LEGO Star Wars Planetenserie, die in den Jahren 2012 und 2013 in vier Wellen insgesamt zwölf Sets hervorbrachte und in der ersten Serie direkt mit zwei Planeten und Miniaturvehikeln aus Episode I startete.
Auch die 2014 gestartete und nach wie vor laufende Serie der Microfighter brachte schon drei Miniraumschiffe rund um die Geschehnisse auf Tatooine und Naboo hervor. Auch hier machte ein AAT der Handelsföderation direkt in der ersten Serie den Auftakt, bevor Anakin im Naboo Startfighter und Darth Maul im Sith Infiltrator im Jahr 2019 weitere Microfighter zu Episode I brachten.
Neuheiten zum Jubiläum 2024
Anders als es noch zum Jubiläum von Star Wars Episode II – Angriff der Klonkrieger vor zwei Jahren der Fall war, beschert LEGO den Fans in diesem Jahr wieder einige Sets rund um Episode I, die von Dioramen bis hin zu regulären Spielmodellen reichen. Im Star Wars Monat Mai erwarten uns insgesamt vier neue Modelle zum chronologisch ersten Saga-Film, zusätzlich werden Käufe ab 160,- Euro mit der Beigabe eines exklusiven Modells belohnt. Alle Informationen zu den neuen Sets und die Aktionen rund um den LEGO May the 4th 2024 haben wir in eigenen Artikeln für euch zusammengetragen:
Update (5. Mai, 9:15 Uhr): Seit dem 4. Mai in den frühen Morgenstunden ist das Droidentransporter-GWP vergriffen, kurze Zeit später war auch das AAT-Polybag als Gratisbeigabe nicht mehr verfügbar. Leider konnten wir aus zeitlichen Gründen […]
Roger, Roger! Der LEGO Star Wars 40686 Truppentransporter der Handelsföderation ist die große LEGO Gratisbeigabe zum LEGO May The 4th 2024 Event und wurde soeben offiziell vorgestellt. Mit acht B1-Kampfdroiden, unter denen sich auch zwei […]
Ausblick
Weitere Sets in den kommenden Jahren sind natürlich nicht ausgeschlossen und bieten hoffentlich auch die Gelegenheit, einige klaffende Lücken in den bisher erschienenen LEGO Sets im Hinblick auf Episode I zu schließen. Mein persönlicher Wunschzettel enthält dabei insbesondere eine Minifigur vom Anführer der Gungan, Boss Nass. Gerade mit den heute möglichen Formen und Bedruckungen bei LEGO Minifiguren könnte die Umsetzung dieses Charakters als LEGO Minifigur zu einem wirklichen Highlight machen. Doch auch abseits des Herrschers von Otho Gunga bietet Star Wars Episode I einige Charaktere, die seit 25 Jahren auf eine Umsetzung warten. Neben Shmi Skywalker, der Mutter Anakins, kommt mir dabei vor allem der Vorgänger Palpatines als Oberster Kanzler der Galaktischen Republik in den Sinn: Finis Valorum. Der Politikers, dessen Amtszeit nach einem Misstrauensvotum in Episode I endet, könnte aufgrund seiner prachtvollen blauen Robe eine tolle Minifigur werden.
Die Droidenkontrollschiffe der Lucrehulk-Klasse, die die Blockade rund um Naboo aufrechterhalten, warten ebenfalls nach wie vor auf ihre erste Umsetzung als offizielles LEGO Modell (von einer Miniaturversion im Adventskalender einmal abgesehen). Auch wenn ein UCS Set für solch ein spezielles Modell doch eher unwahrscheinlich ist, wäre eine Midi-Scale Variante in der neu eröffneten Sammelreihe durchaus eine geeignete Plattform für diesen Schiffstypen. Minifiguren von Nute Gunray und Rune Haako in ihren Outfits aus Episode I könnten ein Lucrehulk-Set außerhalb der Starship Collection perfekt abrunden. Ein weiteres prominentes Schiff aus Star Wars Episode I ist das J-Typ 327 Nubian Raumschiff der Königin von Naboo. Eventuell scheitert ein solches Set jedoch bereits an der Farbgebung der Filmvorlage, denn eine chrom-silberne Umsetzung, wie sie sich manche Fans erträumen, dürfte hierbei als ausgeschlossen gelten.
Auch bereits erschienene Figuren zum ersten Film der Prequels kämen für eine Neuauflage in Frage. Besonders eine Minifigur von Königin Amidala in einem ihrer prunkvollen Gewänder dürfte viele Fans glücklich machen, da die einzige bisher verfügbare Version aus dem LEGO 9499 Gungan Sub (2012) bereits seit langer Zeit in absurden preislichen Sphären schwebt. Auch die Reittiere der Gungans, die Kaadu, die nur im Jahr 2000 in einem Set verfügbar waren, könnten in einer überarbeiteten Form einen sehr viel schöneren Eindruck machen.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob LEGO sich auch weiterhin mit Szenen, Raumschiffen und Figuren aus Episode I beschäftigt, oder ob der Blick aufgrund zahlreicher Faktoren eher auf anderen Teilen der Star Wars Saga liegt.
Doch genug von meinem Wünschen und Erwartungen. Welche LEGO Sets oder Figuren würdet ihr euch noch zu Star Wars Episode I wünschen? Besitzt ihr einige der ersten Sets zu diesem Film aus dem Jahr 1999? Kanntet ihr die früheren Modelle alle, oder habt ihr in diesem Rückblick noch etwas Neues entdecken können? Tauscht euch in den Kommentaren gerne über Star Wars Episode I, eure damaligen Erlebnisse rund um den Kinostart oder die Sets zum ersten Film der Prequels aus.
Weitere LEGO Rückblicke zu Star Wars Jubiläen:
Es herrscht Aufruhr im Galaktischen Senat. Mehrere tausend Sonnensysteme haben ihre Absicht erklärt, aus der Republik auszutreten. Diese Separatisten, unter der Führung des mysteriösen Count Dooku, machen es der kleinen Gruppe von Jedi-Rittern schwer, Frieden […]
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
---|---|---|---|---|
1 | LEGO Star Wars Captain Rex Y-Wing Microfighter, baubares...* | 12,99 EUR 11,90 EUR | Bei Amazon ansehen | |
2 | LEGO Star Wars Clone Trooper & Battle Droid Battle Pack, Spielzeug für...* | 29,99 EUR 21,99 EUR | Bei Amazon ansehen | |
3 | LEGO Star Wars: The Mandalorian Hinterhalt auf Mandalore Battle Pack,...* | 21,99 EUR 16,35 EUR | Bei Amazon ansehen |
*Partnerlinks (Werbung), Preise zuletzt am 1.07.2024 aktualisiert
Hinweis: Dieser Beitrag enthält sogenannte Affiliatelinks zu Online-Shops (z.B. LEGO, Amazon, eBay oder Alternate) und ist daher als „enthält Werbung“ gekennzeichnet. Wenn ihr einen dieser Links nutzt und anschließend im verlinkten Shop einkauft, bekommen wir dafür eine Provision vom Händler. Damit unterstützt ihr also StoneWars.de (mehr dazu hier) und ermöglicht es uns, frei von Bannerwerbung und bezahlten Inhalten zu bleiben. Vielen Dank dafür!