AFOL Design Program: Science Tower – Review

Bricklink ADP Science Tower Reveiw

Nachdem vor einiger Zeit mein Science Tower aus dem AFOL Design Program bei mir angekommen ist, konnte ich ihn zwischenzeitlich aufbauen. Somit kann ich euch mit meinen Eindrücken eine Review zu dem Set geben.

Der Science Tower

Zunächst einmal die “harten Fakten” zum Set:

  • Name: Science Tower
  • Setnummer: BL19007
  • Designer: TBrick aka Thilo Schön aus Deutschland
  • Anzahl Steine: 1204
  • Anzahl unterschiedlicher Steine: 231

Dargestellt wird ein fiktiver Turm, welcher diverse Errungenschaften und bekannte Experimente aus der Geschichte der Menschheit beinhaltet. Genau diese vielen kleinen Anspielungen machen nach meiner Meinung den Reiz des Sets aus.

Aufbau

Der Bau gliedert sich in vier Bauabschnitte – ungefähr für jedes Stockwerk einen. Sinnigerweise wird mit dem Keller begonnen und dann geht es Stockwerk für Stockwerk nach oben.

Bauabschnitt 1

Für den ersten Bauabschnitt werden die Teile aus den Tüten 1A bis 1C benötigt, wobei die kleine Tüte 1C in der Tüte 1B steckt. Der gesamte Turm steht auf drei großen 6 x 16 Platten in dark tan. Darauf wir aus diversen Slopes ein Felsen errichtet, auf dem dann später der eigentliche Turm stehen wird. In dem Felsen befindet sich der Keller mit einer Dampfmaschine und einem Tellurium. Vor dem Felsen ist ein Bach angedeutet an dessen Ufern ein Experiment zur Vererbung dargestellt ist. Über diesen Bach führt eine Treppe zum Eingang.

Die Dampfmaschine lässt sich durch die Kugel außen in Bewegung setzen. Leider hakt dabei die Pleuelstange etwas: Sie besteht aus einem Bar 5L with Handle, der auf der einen Seite von der Seilscheibe angetrieben wird. Auf der anderen Seite ragt die Stange lose in eine gebaute Öffnung. Leider trifft sie dort nicht ganz gerade ein, sodass sie leicht klemmt. Auf dem folgenden Bild kann man sicher besser erkennen, was ich meine:

Science Tower: schiefer Pleuel

Um diesen Teil fertig zu stellen, habe ich 54 Minuten benötigt und dabei in 59 Schritten auf 32 Seiten 326 Teile verbaut.

Bauabschnitt 2

Im zweiten Bauabschnitt werden die Teile aus den Tüten 2A bis 2C verwendet, wobei wieder die kleine Tüte 2C in der Tüte 2B steckt. Nach dem Felsen wird nun das Erdgeschoss aufgebaut. Es enthält neben dem Eingangsbereich einen Raum mit Bibliothek und ein paar technischen Geräten. Die Bücher der Bibliothek werden dabei “liegend”, also mit SNOT-Technik gebaut.

Für die hier in 48 Schritten auf 33 Seiten verbauten 264 Teile habe ich 49 Minuten benötigt.

Bauabschnitt 3

Auch diesmal werden drei Tüten mit Steinen benötigt: 3A bis 3C, 3C wieder klein und in 3B enthalten. Aus diesen Steinen wird der erste Stock gebaut. Neben einem Chemielabor sind hier diverse Experimente untergebracht: Schrödingers Katze, Pawlows Hund, Flügel, das Doppelspaltexperiment sowie eine Kamera.

Dies ist der kürzeste Bauabschnitt: Er beinhaltet nur 210 Teile, die in 29 Schritten auf ebenfalls 29 Seiten verbaut werden. Dafür habe ich 32 Minuten benötigt.

Bauabschnitt 4

Im letzten Bauabschnitt werden die Teile aus den Tüten 4A bis 4D benötigt. Auch diesmal ist nur eine kleine Tüte (4D) enthalten. Daraus wird der zweite Stock samt der Aufbauten auf dem Dach sowie dem Baum vor dem Gebäude gebaut. Neben einer Waage und Gewichten ist im Innern noch ein Funksender samt Morsetaste zu entdecken. Auf dem Dach befindet sich ein Windrad und natürlich das große und bewegliche Teleskop. Die gesamte Kuppel lässt sich über die silberne Kugel an der Vorderseite drehen. Die Neigung des Teleskops stellt man mit dem kleinen Zahnrad an der Kuppel ein.

Auf den kürzesten Bauabschnitt folgt der längste: Hier mussten 440 Teile in 87 Schritten auf 70 Seiten verbaut werden. Dafür habe ich 80 Minuten benötigt.

Insgesamt habe ich die 1204 Steine in 223 Schritten auf 164 Seiten in 3 Stunden und 35 Minuten zusammengebaut.

Experimente und Errungenschaften

Nun möchte ich euch einladen, mit mir einen kleinen Rundgang durch den Turm zu bestreiten. Die folgenden Links führen zu einem möglichst passenden Eintrag auf Wikipedia. Für manche Bilder musste ich einige Teile des Turms abbauen, seid da also nicht zu verwundert.

Der Turm ist gar nicht zu verfehlen – ist er doch das markanteste Gebäude der Straße. Nicht nur durch seine Größe, sondern auch sein Äußeres machen ihn besonders: Eine Architektur, die nicht gerade als geradlinig beschrieben werden kann, die unterschiedliche Farbgebung der Geschosse und die vielen Verzierungen machen ihn zu einem ganz besonderen Gebäude. Ganz zu schweigen von den Aufbauten auf dem Dach. Das wollen wir uns nun mal etwas genauer ansehen.

Science Tower: Newtons Apfel Bevor wir den Turm betreten können, kommen wir an einem alten Apfelbaum vorbei. Dort hängt Newtons Apfel und wartet darauf, zu Boden zu fallen.
Zum Eingang führt eine Treppe mit acht Stufen, die über einen kleinen Bach führt, der leise gurgelnd dahinfließt. Vom oberen Ende der Treppe aus haben wir eine schönen Blick auf das Wasser und ein angrenzendes Beet. Die Blumen dort zeigen Mendels Vererbungsexperimente. Science Tower: Mendels Vererbungsexperiment
Science Tower: elektrisches Licht Wir betreten den Turm durch die große Eingangstür und finden uns in einem kleinen Raum wieder. Dieser ist erhellt durch elektrisches Licht.
An der Wand entdecken wir eine große Sanduhr in der gerade die letzten Körnchen nach unten rinnen. Während wir noch den fließenden Sand beobachten, hören wir aus dem Kellen ein seltsames Stampfen und Schnaufen. Neugierig steigen wir hinab. Science Tower: Sanduhr
Science Tower: Dampfmaschine Im Keller finden wir die Quelle der Geräusche schnell: Sie stammen von einer Dampfmaschine, die fast den gesamten Raum einnimmt und hier geschmeidig vor sich hin läuft.
Als wir uns gerade wieder auf den Weg nach oben machen wollen, sehen wir auf einem Tisch noch eine spannende Apparatur. Ein genauer Blick offenbart, dass es sich um ein Tellurium handelt, dass uns die Bahnen von Sonne, Mond und Erde zeigt. Science Tower: Tellurium
Science Tower: Bibliothek Wieder im Erdgeschoss angekommen, betreten wir den großen Raum. An einer Wand finden wir die Bibliothek des Hauses. In drei Reihen stehen dort die unterschiedlichsten Bücher über verschiedene Themen.
Bevor wir uns jedoch zum Lesen niederlassen, fällt unser Blick auf ein Mikroskop, dass vor der Bücherwand auf seinen nächsten Einsatz wartet. Science Tower: Mikroskop
Science Tower: Grammophon Auch ein altes Grammophon steht in der Nähe und erfüllt den Raum mit wohligen Klängen.
Man könnte sich hier sicher länger aufhalten und zum Beispiel am Schreibtisch unter den Fenstern arbeiten. Neben Tintenfass und Federkiel wartet hier Papier darauf, beschriftet zu werden. Science Tower: Schrift
Science Tower: Chemielabor Doch die Neugierde treibt uns Schlussendlich weiter in den ersten Stock. Direkt über der Bibliothek finden wir ein Chemielabor mit Bunsenbrenner und diversen chemischen Reagenzien.
Daneben hängt an der Wand ein schon früher verwendetes Instrument zur Navigation: Ein Sextant. Welche Abenteuer es wohl schon erlebt hat? Wir werden es vermutlich nicht herausbekommen. Science Tower: Sextant
Science Tower: Filmkamera Es sei denn, die Abenteuer wurden mit der ebenfalls hier stehenden Filmkamera aufgezeichnet. Das Gerät zeichnet hier schnurrend etwas auf – nur: wohin blickt die Kamera?
Vorsichtig schauen wir um die Ecke und finden dort einen den Pawlowschen Hund, der geduldig vor seinem Futternapf sitzt. Ob wir die darüber angebrachte Glocke läuten sollen? Science Tower: Pawlowscher Hund
Science Tower: Doppelschlitzexperiment Bevor wir dadurch den Hund verwirren können, fällt unser Blick auf das Doppelspaltexperiment, dass ebenfalls in diesem Raum zu finden ist. Es ist auf einem kleinen Schrank montiert.
In diesem Schrank befindet sich Schrödingers Katze – vermutlich tot und lebendig. Wir schauen lieber nicht nach… Science Tower: Schrödingers Katze (hinter der Glocke)
Science Tower: Flügel Auf dem Weg in den zweiten Stock kommen wir an einem paar Flügel vorbei, mit denen sicher schon einige Flugexperimente durchgeführt wurden.
Auf dem großen Tisch hier oben befindet sich eine alte Waage nebst passenden Gewichten. Was sich wohl in den Schubladen des Tisches befindet? Science Tower: Waage mit Gewichten
Science Tower: Funksender mit Morsetaste Auf der anderen Seite des Raumes steht ein Tisch mit Funksender und Morsetaste. Wer des Morsens mächtig ist, kann hier bestimmt spannende Unterhaltungen mit der ganzen Welt führen.
Nebenan finden wir die Mechanik des großen Teleskops Teleskops und der zugehörigen Kuppel, die wir uns auch noch anschauen, nachdem wir das Dach bestiegen haben. Science Tower: Teleskop
Science Tower: Windrad Doch nicht nur die Kuppel des Teleskops dreht sich hier oben, auch ein Windrad dreht unermüdlich seine Runden zur Energiegewinnung.

Hier oben auf dem Dach endet unser Rundgang durch den Turm der Wissenschaft. Wir erfreuen uns noch an dem schönen Ausblick von hier oben, bevor wir uns wieder auf den Weg nach unten machen. Vielleicht wollen wir noch an dem einen oder anderen Experiment etwas verweilen?

Minifiguren

Im Set sind zwei Minifiguren enthalten. Es handelt sich dabei um sehr generische Persönlichkeiten – bis auf das Gesicht sind sie nicht bedruckt. Da es im Turm durch die vielen kleinen Details schon recht eng zugeht, kann man diese eigentlich nicht vernünftig innen platzieren. Ein Wendegesicht hat keine der Figuren.

Schwierigkeit des Aufbaus

Im Gegensatz zu The LEGO Story hatte ich diesmal etwas mehr Probleme mit der Anleitung. Dort sind nämlich die Farben teilweise nur sehr schlecht getroffen, sodass ich hier und da etwas verwirrt war. An zwei, drei Stellen musst man etwas aufpassen: Es werden Teile von oben auf nicht unterstützte Teile gesetzt. Vergisst mal also im richtigen Moment von unten gegenzuhalten, hat man anschließend einige lose Steine mehr… Ansonsten war der Aufbau einfach und die Anleitung gut.

Auch diesmal habe ich die pro Schritt verbauten Teile gezählt, um ein Gefühl zu bekommen, ob die Sets von BrickLink ebenso einfach aufgebaut sind, wie die von LEGO:

unterschiedliche Teile (LOTs) Anzahl Teile
Maximum Mittelwert Maximum Mittelwert
Science Tower 9 3,30 32 5,40
The LEGO Story 10 2,98 38 6,97
Saturn V 4 1,56 24 4,03

Man sieht also: Die BrickLink-Sets sind hier sehr ähnlich aufgestellt und mit einigem Abstand vor der LEGO Ideas 21309 Saturn V Rakete. Aufgrund der wenigen Daten sagt das natürlich noch nichts über das generelle Verhältnis aus. Dazu müsste man noch mehr LEGO-Sets mit in den Vergleich aufnehmen.

Etwas irritierend sind auch die vielen Teile, die am Ende übrig bleiben. Vor allem deshalb, weil auch (größere) Teile dabei sind, die sonst eher nicht zu viel beiliegen. Ich erspare mir mal, die hier alle einzeln aufzuzählen, stattdessen könnt ihr sie hier begutachten:

Science Tower: Ersatzteile

Der Wert des Sets

Auch bei diesem Set will ich wieder versuchen herauszufinden, ob sich der Import gelohnt hat. Da ich die genauen Kosten noch nicht kenne (die Kosten durch den Zoll sind noch nicht endgültig bekannt) rechne ich hier mal mit dem höchsten Wert, nämlich ungefähr 160,- Euro. Darin enthalten ist der Kaufpreis, Auslandsentgeld der Bank sowie Einfuhrumsatzsteuer und alle für den Import nötigen Ausgaben.

Das Set ist im Moment auch auf BrickLink verfügbar. Für eine neue und versiegelte Box werden mindestens gut 310,- Euro aufgerufen – das aber nur von Händlern in den USA. Das einzige Angebot aus Europa kommt zur Zeit aus Dänemark – für schlappe 335,- Euro. Kauft man die Steine einzeln auf BrickLink, so muss man mit etwa 230,- Euro rechnen, bekommt dann natürlich weder Box noch Anleitung. Alles in allem bin ich billiger weggekommen 🙂 .

Erweiterung

Der Designer des Sets bietet auf seiner Webseite eine kostenlose Erweiterung an. Darin wird ein kleiner Garten an einer Straße rund um den Turm erstellt, in den dieser am Ende gesetzt wird. Ich könnte mir gut vorstellen, mir auch dafür die nötigen Steine zuzulegen und dem Turm damit eine schöne Umgebung zu spendieren. Insbesondere für Leute, die eine eigene Stadt bauen, ist das eine gute Vorlage.

Fazit

Ursprünglich hatte mir die Architektur ja nicht besonders gefallen. Das ist aber vorbei: Ich finde den Elfenbeinturm nun doch sehr hübsch. Die vielen Kleinigkeiten im Innern sowie außerhalb des Gebäudes tun ihr übriges.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder vor der Fotorückwand, die hier wirklich schöne Bilder ermöglicht:

Jetzt seit ihr dran: Wie findet ihr das Set? Habt ihr es vielleicht selbst und noch andere Experimente entdeckt? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Über Malte 74 Artikel
Als Kind und früher Jugendlicher grundsätzlich von jeder Menge LEGO umgeben. Nach 20 Jahren Pause nun dank UCS Millenium Falken und Sohn wieder voll im LEGO-Fieber.
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