Vergangene Woche hatten wir euch schon das A-Modell des LEGO 76414 Expecto Patronum vorgestellt: den Patronus in Gestalt eines Hirsches. Heute wollen wir uns dem B-Modell widmen und den Wolf aufbauen und anschließend natürlich unter die Lupe nehmen. Außerdem haben wir auch noch eine Extrarunde gedreht und lassen darüber hinaus einen weiteren Patronus erscheinen.
B-Modelle sind in der letzten Zeit äußerst selten und sind in den speziellen Themenreihen ohnehin nur außergewöhnlich selten anzutreffen. Umso gespannter sind wir nun auf das B-Modell des LEGO 76414 Expecto Patronum, das einen Patronus in Gestalt eines Wolfes zeigt. Was es mit diesem auf sich hat und wie sich das Modell schlägt, erfahrt ihr hier. Viel Spaß!
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Inhaltsverzeichnis
Der Patronuszauber
Wie schon im letzten Artikel geschrieben, handelt es sich bei dem Patronuszauber um einen mächtigen Zauber, der einem Schutz vor Dementoren bietet. Bei besonders fähigen Magiern erscheint dabei der Patronus in Gestalt eines Tieres. Das Tier variiert je nach Zauberer – so ist der Patronus von Harry Potter ein Hirsch, der von Albus Dumbledore ein Phönix und jener von Remus Lupin ein Wolf. Eben jener wird als B-Modell gebaut, da passenderweise auch eine Minifigur von Remus beiliegt.
Das Set
Ich spare mir an dieser Stelle die Wiederholung der Daten zum Set, da diese schon im Post zum A-Modell stehen. Ich würde dann nur erneut schreiben, dass das Set am 1. Juni 2023 erschien und somit Teil der Harry Potter Sommerwelle war. Auch die UVP von 69,99 Euro für 754 Teile müsste ich kopieren. Den rechnerischen Teilepreis bezogen auf die UVP von 9,3 Cent pro Teil müsste ich erneut ausrechnen. All‘ das spare ich euch und mir 😉
Das Set LEGO 76414 Expecto Patronum erntete nach seiner Vorstellung viel Kritik. Das ist Grund genug für uns, das Set einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen. Ist die Kritik berechtigt? Oder sind die Bilder […]
Einen weiteren Patronus beschwören: Aufbau des Wolfpatronus
Die Anleitung für den Wolf beginnt damit, dass man alle Tüten ausleeren soll, enthält sonst aber nur die eigentliche Aufbauanleitung.
Da ich bereits alle Tüten geleert und aus dessen Inhalt den Hirsch gebaut hatte, entfällt das Ausleeren natürlich. Um den Wolfpatronus bauen zu können, muss zunächst der Hirsch zerlegt werden. Natürlich sind dann die Teile nicht mehr in Tüten vorsortiert und es gibt somit auch keine Bauabschnitte mehr. Trotzdem unterteile ich den Bau nachfolgend analog zum Hauptmodell in zumindest zwei Abschnitte.
Ein magisches Fundament
Begonnen wird auch hier mit dem Fundament, welches auf den ersten Blick dem des Hirsches gleich sieht. Allerdings wird es völlig anders aufgebaut und auch einige erstaunliche Teile verbaut – so befinden sich im Innern der Basis hellblaue 1 × 2 Fliesen, die dort recht unmotiviert wirken.
Ein Patronus entsteht
Der Wolf folgt einem ähnlichen Aufbau wie der Hirsch: zunächst wird ein sehr massives Körperinnere gebaut, das durch reichlich Brackets schließlich fast ringsum Noppen hat. Es folgen die Verkleidungen der Seiten und die Montage der Beine. Als Letztes werden Kopf und Rute zusammengestckt und angebaut.
Rückblick auf den Bau
Für den Bau habe ich eine Stunde und zehn Minuten benötigt, übrig bleiben – wie bei einem B-Modell zu erwarten – einige Teile.
Insgesamt merkt man dem Modell sehr deutlich beim Bau an, dass es sich um ein B-Modell handelt und diverse Kompromisse eingegangen werden mussten. So gibt es immer wieder Stellen, wo Teile nur an einer Noppe befestigt sind, oder Teile, die zur Verzierung brauchbar wären, werden im Innern so verbaut, dass man sie später nicht mehr sehen kann.
Ein Problem in der Anleitung ist die farbliche Darstellung von manchen Teilen. So lassen sich solche in trans light blue kaum von jenen in trans blue opal unterscheiden. Das gab es auch schon in der Anleitung zum Hirsch. Da hier aber immer nur wenige Teile (nämlich jene aus der aktuellen Tüte) auf dem Tisch lagen, trat das Problem nicht so deutlich zutage und natürlich gibt es jede Form im Set auch nur in einer Farbe. Sprich: Alle 1 × 2 Fliesen zum Beispiel sind in trans light blue. Baut man das Set aber aus seiner Teilesammlung auf, muss man schon genau hinschauen.
Wirkt der Wolfpatronus?
Schauen wir uns das fertige Modell einmal genauer an. Es ist 23 cm lang, gut 15 cm hoch und 8 cm tief. Die grundsätzliche Farbgebung entspricht natürlich dem des Hirsches: hauptsächlich bright light blue, mit Akzenten in trans light blue und trans blue opal. Auch hier gibt es ein paar Teile in anderen Farben, die von Außen sichtbar sind. Während die grauen Teile nicht besonders gut zu sehen sind, fallen die beiden weißen Brackets im Schulterbereich doch sehr auf.
Vergleicht man den Patronus mit einem echten Wolf, so fallen einem schnell einige Unterschiede auf: Der Körper ist zu massig, insbesondere die Schultern. Auch, dass der Rücken eine Kuhle hat, entspricht nicht dem Vorbild. Während die Hinterläufe und -pfoten noch recht gut getroffen sind, trifft das auf die Vorderpfoten nicht mehr zu. Sie sind viel zu groß.
Auch eine solchermaßen ausgeprägte Taille hat ein echter Wolf nicht:
Ein weiteres Problem findet man zwischen Kopf und Körper. Wo bei einem echten Wolf ein Hals ist, ist beim Patronus … nichts. Eventuell sind alle für den Hals nötigen Teile in die Rute gewandert. Die ähnelt ihrer Form nach eher an einen Biberschwanz, denn an eine Wolfsrute. Auch der Kopf will irgendwie nicht so recht zu einem Wolf passen, auch wenn er in der Frontalansicht sehr finster dreinschaut.
Der Wolfpatronus muss natürlich auch einen Elchtest über sich ergehen lassen, genau wie der Hirsch. Die Bilanz fällt hier jedoch schlechter aus: Der Wolf dürfte kaum längere Zeit ohne Unterstützung stehen können. Mit der Zeit knicken die Hinterbeine ein und mit ein wenig Pech knickt er mit beiden Vorderpfoten um.
Und noch ein Patronus: Aufbau eines Patronus in Gestalt eines Keilers
LEGO Ideas hat Anfang Oktober die Aufgabe gegeben, einen eigenen Patronus in einer beliebigen Gestalt zu bauen. Gewonnen hat dabei ein stattlicher Löwe, der sicher viel mehr Teile benötigt, als in diesem Set vorhanden sind. Aber einer der beiden zweitplatzierten hat nur die Teile aus dem ursprünglichen Set verwendet und damit einen Patronus in Gestalt eines Wildschweins gebaut. Augenzwinkernd nennt der Fandesigner Tomáš Vít aus der Tschechischen Republik diesen „Expecto Porkonus“. Freundlicherweise hat er dazu eine kostenlose Anleitung erstellt und so konnte ich es nicht lassen, diesen ebenfalls einmal aufzubauen.
Ein magisches Fundament
Auch bei diesem Patronus wird mit dem Präsentationsständer begonnen. Einzige Stolperstelle ist dabei, dass in der Anleitung eine Fliese mit der Aufschrift „WALL“ verwendet wird, statt der mit der Aufschrift „Expecto Patronum“ – vermutlich gab es diese schlicht noch nicht in der für die Anleitung verwendeten Software. Der restliche Aufbau ähnelt naturgemäß dem Aufbau der anderen Basen.
Ein Patronus entsteht
Zunächst entsteht eine längliche Konstruktion, an der man schnell die Nase des Keilers ausmachen kann. Auch hier werden Teile so verwendet, wie es in einem A-Modell nie der Fall wäre, etwa die abgeschrägten Platten im Innern auf den folgenden Bildern.
Das Wildschwein wächst dann zunächst in die Höhe, bevor die beiden Seiten nacheinander verkleidet werden. Anschließend wandert das Modell schon mal auf den Präsentationsständer.
Jetzt werden die Hinterbeine nebst Schwänzchen, anschließend die Vorderbeine angebracht. Als krönender Abschluss werden die gewaltigen Hauer in die vorbereiteten Clips gesteckt.
Rückblick auf den Bau
Nach einer Stunde und 19 Minuten hatte ich den Bau abgeschlossen. An manchen Stellen muss man vorsichtig bauen, weil Teile zunächst nur an einer Noppe befestigt sind. Diese werden aber schnell weiter stabilisiert, sodass das finale Modell stabil ist. Wie nicht anders zu erwarten, bleiben auch wieder einige Teile übrig, aber weniger als beim Wolf.
Wirkt der Keilerpatronus?
Das fertige Modell ist 23 cm lang, 16,5 cm hoch und 8 cm tief und zeigt einen Patronus in Gestalt eines stattlichen Keilers. Einen solchen beschwört übrigens Ernie Macmillan, zu sehen zum Beispiel in der letzten Schlacht.
Teile in „Fehlfarben“ sucht man hier vergebens. Das Wildschwein macht einen sehr massigen Eindruck, was dadurch bestärkt wird, dass es – verglichen mit einem realen Tier – recht kurz ist. Im Vergleich mit dem hier eingebundenen Bild fällt auf, dass der vordere Rücken im Modell sehr hoch ist. Das gibt es bei echten Keilern sehr wohl, denn sie haben dort mitunter eine Art „Bürste“ aus Fell. Eben jenes Fell wird beim Patronus geschickt durch drei Plate Special 2 × 3 with Rocks dargestellt. Das hier abgelichtete Wildschwein war vermutlich in jüngster Vergangenheit beim Friseur.
Ein weiterer Unterschied findet sich bei den Hauern (dem Gewaff): Im Modell gehen diese weit über die Nase hinaus, bei den echten Tieren ist das jedoch selten bis nie der Fall. Auf keinen Fall jedoch so hoch wie hier dargestellt. Wen das stört, der kann die großen Hörner durch die kleineren Zähne ersetzen. Dann sieht man zwar ein wenig mehr von dem kleinen Loch hinter den Clips, aber der Keiler hat dort ja schließlich sein Maul…
Auch von oben macht das Modell einen massigen, aber realistischen Eindruck.
Der Elchtest zeigt hier rasch: Bei diesem Patronus ist der Standfuß essenziell, da der Keiler ohne diesen schlicht nicht stehen kann.
Neue und besondere Teile
Zuletzt wollen wir noch einen Blick auf ein paar besondere Teile im Set werfen. Neue Formen gibt es zwar nicht, dafür ist es ein wahrer Quell für Teile in neuen Farben. Viele sind hier erstmals in bright light blue enthalten, andere Teile kamen bisher nur in einem anderen Set vor.
Neue Teile
Bis auf das letzte Teil der folgenden Liste sind die folgenden 16 Teile zum ersten Mal in bright light blue erschienen (im Bild von links nach rechts und von oben nach unten):
- Elefantenstoßzahn
- Zahn
- Makkaroni 90°
- Plate Special 2 × 3 with Rocks
- Slope Curved 3 × 2 with Stud Notch Left
- Slope Curved 3 × 2 with Stud Notch Right
- Technic Axle and Pin Connector Angled #4 – 135°
- Technic Pin Connector Hub with 2 Perpendicular Axles
- Turntable 4 × 4 Square Base, Locking
- Wedge Plate 6 × 3 Left
- Wedge Plate 6 × 3 Right
- Wedge Sloped 4 × 2 Triple Left
- Wedge Sloped 4 × 2 Triple Right
- Wedge Sloped 45° 3 × 3 Left
- Wedge Sloped 45° 3 × 3 Right
- Wedge Sloped 65° 2 × 2 × 2 Corner
- Slope Curved 2 × 1 No Studs [1⁄2 Bow] in trans blue opal
Mit den neuen, hellblauen Stoßzähnen kann jetzt auch ein Elefant zu König Blauzahn werden 😉
Die folgenden Teile kommen erst zum zweiten Mal in der jeweiligen Farbe vor, wobei der Technikstein mit Achsloch sowie der neue Zauberstab zum gleichen Zeitpunkt in einem anderen Set auf den Markt kamen. Bis auf den Zauberstab sind alle anderen Teile in der Farbe bright light blue.
Die folgenden Teile sind im Bild oben von links nach rechts, von oben nach unten zu sehen:
- Brick Round 4 × 4 [Centre Hole]
- Brick Round Corner, Curved 3 × 3 × 1 Quarter Circle
- Technic Brick 1 × 1 with Axle Hole – gleichzeitig im LEGO Disney 43215 Das verzauberte Baumhaus
- Wedge 3 × 2 Left
- Wedge 3 × 2 Right
- Wedge Curved 4 × 4 No Top Studs
- Equipment Wand with Trans-Clear Hollow Stud Pattern – gleichzeitig im LEGO Harry Potter 76415 Der Kampf um Hogwarts
Ein neuer Zauberstab
Der neue Zauberstab, der freundlicherweise auch gleich noch als Ersatzteil beiliegt, fügt dem System eine neue Spielfunktion hinzu. Am unteren Ende ist er so gestaltet, dass eine Minifigur den Zauberstab entweder im rechten Winkel zum Arm, oder aber in gerader Linie halten kann. An seiner Spitze ist eine hohle Noppe aus transparentem Kunststoff integriert, an der in diesem Set zum Beispiel eine invertierte 2 × 2 Dish befestigt wird, um den aktiven Zauber darzustellen. Natürlich kann man dort auch andere Teile befestigen. Durch die hohle Noppe ist es zudem möglich, auch andere Dinge aus dem Zauberstab sprießen zu lassen, oder den Zauberstab zu verlängern.
Damit lassen sich nun diverse Dinge zaubern, die vorher zumindest in der Welt der Minifiguren unmöglich waren. Währen Harry noch übt, sprießen bei Remus die Blumen.
Im Winter und erst recht im Dunkeln sind tragbare Feuer gut zu gebrauchen. Wenn man es mit dem Feuer aber übertreibt, ist ein Kollege mit Wasser sehr nützlich.
Auch ganze Pflanzen oder Wolken lassen sich herbeizaubern, oder man bleibt ganz altmodisch und duelliert sich einfach ein wenig.
Die Möglichkeiten sind vielfältig und so ließen sich noch weitere Zauber ausprobieren, was ich aber jetzt eurer Fantasie überlasse. Einzig die Physik in Form der Schwerkraft macht einem mitunter einen Strich durch die Rechnung.
Fazit
Mit dem Wolfpatronus habe ich so meine Probleme. Zu falsch sind die Proportionen und auch die sichtbaren, weißen Teile vermiesen mir den Anblick gewaltig. Fand ich den Hirsch als Modell immerhin noch ansehnlich (auch wenn er ja gewisse Schwächen beim Vergleich mit einem echten Hirsch hat), so gefällt mir der Wolf überhaupt nicht. Auch der Umstand, dass es sich um ein B-Modell handelt, wiegt das nicht auf – oder ich bin einfach zu verwöhnt. 🙂
Dass es besser geht, zeigt uns Tomáš Vít mit seinem Keiler. Das Modell gefällt mir bisher am besten und wird bestimmt einige Zeit auf meinem Schreibtisch stehen, bevor ich auch es wieder abbaue. Ein solch gutes MOC mit begrenztem Teilevorrat zu bauen ist eine Herausforderung, die hier mit Bravour gemeistert wurde! Ob man sich das Set aber nur für diesen Patronus kaufen sollte – zumal für diesen Patronus keine passende Figur beiliegt – muss jeder für sich entscheiden.
*Partnerlinks (Werbung), Preise zuletzt am 15.10.2024 aktualisiert
Wie findet ihr den Wolf? Könnt ihr euch trotz der genannten Mängel an dem Tier erfreuen? Oder mögt ihr den Keiler lieber? Kanntet ihr diese Version des Patronus überhaupt schon? Habt ihr womöglich auch bereits andere Patroni aus den gegebenen Teilen gebaut? Schreibt uns gerne in die Kommentare und zeigt auch gerne eure Modelle!
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