StoneWars Smalltalk: LEGO und das Zusammenleben

Smalltalk Titel

Einer der schönsten Aspekte eines gemeinsamen Hobbys ist es, sich mit Gleichgesinnten darüber auszustauschen. Auch unabhängig von News, Angeboten oder Reviews gibt es viele LEGO Themen, über die man trefflich philosophieren kann, und genau dafür haben wir den “Smalltalk” ins Leben gerufen.

In unregelmäßigen Abständen reißen wir hier ein Thema an, über das wir uns dann alle in den Kommentaren unterhalten können. Sucht euch ein gemütliches Plätzchen, schnappt euch einen leckeren Kaffee oder ein anderes Heißgetränk eurer Wahl und plaudert mit uns und miteinander!

Heute geht es um das Thema:

LEGO und das Zusammenleben

LEGO ist ein großartiges Hobby, weil es bunt und fröhlich ist und uns den Alltag für eine Weile vergessen lässt. Doch mindestens zwei Aspekte haben leider auch das Potential, für Reibereien in einer Hausgemeinschaft zu sorgen: Das Geld und der Platz. Seien wir ehrlich: Die Preise, die manche von uns für die kleinen Plastiksteine aus Dänemark bezahlen, sind “normalen Menschen” mitunter nur sehr schwer zu vermitteln, und auch Ausstell- und Lagerfläche ist etwas, das die meisten von uns nicht unbegrenzt zur Verfügung haben. Unseren Partnern oder sonstigen Mitbewohnern wird also mitunter ein hohes Maß an Toleranz abverlangt, zumindest, wenn sie die Begeisterung für Klemmbausteine nicht in gleichem Maße teilen.

Meist beginnt es ja ganz harmlos: Man kauft sich aus einer Laune heraus irgendein Set, was mit hochgezogenen Augenbrauen quittiert, aber sonst nicht weiter moniert wird. Spätestens, wenn man für seine beginnende LEGO Sammlung dann aber das erste Regal benötigt, kommen Fragen auf. Steigt man schließlich voll ins Hobby ein, müssen gewisse Absprachen getroffen werden, damit alle Beteiligten damit einverstanden sind. Ich hatte dabei großes Glück: Meine bessere Hälfte ist gegenüber meinem Hobby, das inzwischen ja sogar meinen Beruf bestimmt, extrem geduldig, sogar einen nicht unbedeutenden Teil des Wohnzimmers durfte ich mit meiner selbstgebauten Vitrine, die meine Aquazone-Landschaft beheimatet, in Beschlag nehmen. Auch der eine oder andere Schrank ist inzwischen mit Originalkartons belegt, doch ich bin sehr darum bemüht, das Ganze nicht ausufern zu lassen – denn ich habe so schon manchmal ein schlechtes Gewissen, wie viel Raum (im doppelten Sinne) das Thema LEGO bei uns einnimmt.

Zwar ist sie selbst kein AFOL, aber sie kann sich zumindest für die Ästhetik der Sets und speziell der Minifiguren erwärmen, letztens kaufte sie sich gar aus freien Stücken ihr erstes eigenes BrickHeadz-Set – ich war bass erstaunt, aber positiv überrascht. Auch das LEGOLAND besuchen wir gerne gemeinsam, man könnte zusammenfassend sagen: LEGO macht uns gemeinsam Spaß, wenn auch hauptsächlich ich das Hobby ausübe.

Finanziell haben wir eine gute Lösung gefunden, denn praktischerweise bin ich bei uns nicht der einzige Sammler: Neben viel LEGO gibt es bei uns auch viele Comicbücher. So hat jeder ein monatliches Budget, das für “sinnlose” Dinge ausgegeben werden kann, auch verkaufe ich manche Sets gebraucht wieder, um Platz und finanzielle Mittel für Neues zu schaffen. Und Familie und Freunde wissen inzwischen erfreulicherweise, dass der LEGO Onlineshop auch Gutscheine anbietet. So läuft also momentan alles in recht geregelten Bahnen, doch oft stelle ich mir die Frage: Was wird sein, wenn man Kinder im “legofähigen” Alter hat?

Hier ergeben sich dann ganz neue Fragen: Ist alles LEGO Gemeingut oder behält Papa bzw. Mama die eigene Sammlung? Ist es Kindern überhaupt zu vermitteln, dass das eine LEGO Set zum Spielen, das andere aber nur zum Anschauen da ist? Gerade vor dem Hintergrund, dass ich meine Sets, wie im letzten Smalltalk schon ausgeführt, als kleine Kunstwerke sehe und gerne möglichst ordentlich und vollständig inklusive allen Verpackungsmaterials aufhebe, sehe ich hier gewisse Herausforderungen auf uns zukommen. Auch die oben genannten Aspekte gewinnen natürlich, je mehr und je ältere Kinder im Haus sind, zunehmend an Wichtigkeit, denn vielleicht gibt es z.B. für den Platz, wo vorher die große Vitrine stand, dann eine wichtigere Verwendung.

Ich bin sicher, viele von euch haben sich mit diesen Themen schon ausgiebig beschäftigt. Deshalb interessiert mich – und garantiert auch die anderen Leser:innen – sehr, wie ihr als Familie oder anderweitige Hausgemeinschaft das LEGO Hobby auslebt. Ich kann mir vorstellen, dass es hierzu viel zu erzählen gibt und freue mich schon auf eure Geschichten.

Welche Absprachen habt ihr getroffen, was eure LEGO Sammlung anbelangt? Gibt es z.B. feste Bereiche zum Ausstellen und andere, die tabu sind, oder bestimmte Themenreihen, die nicht ins Haus kommen dürfen? Falls ihr Kinder habt, spielen dann alle gemeinsam, oder gibt es eine klare Trennung? Wie funktioniert das in der Praxis? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren!

Auf die Fragestellung des heutigen Smalltalks wurde ich von unserem Leser Daniel aufmerksam gemacht. Wenn ihr einen Themenwunsch für den Smalltalk habt und euch schon immer einmal zu einem bestimmten Aspekt des LEGO Hobbys mit anderen Fans austauschen wolltet, schreibt mir gerne eine E-Mail mit eurer Idee an: smalltalk@stonewars.de

Über Jens Herwig 511 Artikel
Mag verzerrte Gitarren, LEGO und Enten. Wollte so sein wie MacGyver, ist aber nur Physiker geworden. Erweckung aus den Dark Ages durch den Technic Unimog. Liebt alte Sets und hat ein Aquazone-Diorama im Wohnzimmer stehen.
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