Erst vor wenigen wenigen Tagen haben wir, basierend auf einem Artikel des Guardian, über das Ende der LEGO PET-Stein-Tests berichtet. Inzwischen hat die Nachricht immer größere Kreise gezogen und wurde hierzulande beispielsweise auf Tagesschau.de, aber auch von dutzenden anderen Nachrichtenseiten aufgegriffen. Auf das große Medienecho hat LEGO nun mit gleich zwei Meldungen reagiert, um noch einmal zu beteuern, dass man auch in Zukunft die Bemühungen um nachhaltigere Produkte aufrechterhalten werde.
Inhaltsverzeichnis
Annette Stube als Chief Sustainability Officer ernannt
Gestern hat die LEGO Group offiziell angekündigt, dass Annette Stube die neue oberste Nachhaltigkeitsbeauftragte bei LEGO im Amt als “Chief Sustainability Officer” wird. Sie tritt ihre Stelle am 1. Januar 2024 an und wird alle internen und externen Nachhaltigkeitsbemühungen der LEGO Group koordinieren.
In der Pressemitteilung kamen auch Niels B. Christiansen und Annette Stube selbst zu Wort. Der LEGO CEO betonte noch einmal, wie “ambitioniert” die Umwelt-Ziele der LEGO Gruppe seien und dass er überzeugt sei, dass Frau Stube die richtige Person sei, um die notwendigen Änderungen zu leiten.
Auch ihre letzten Stellen bei Stora Enso, Maersk und Novo Nordisk drehten sich stets um das Thema Nachhaltigkeit. Parallel ist sie bei WWF engagiert und berät die Dänische Regierung in Umwelt-Fragen. Ob diese Qualifikationen helfen werden, die Firma LEGO nachhaltiger zu gestalten, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall bringt die langjährige Nachhaltigkeitsexpertin neuen frischen Wind in die Umweltabteilung in Billund.
Pressemitteilung zur Fortsetzung der Nachhaltigkeitsbemühungen
Unabhängig von der Einstellung Stubes wurde eine weitere Pressemitteilung veröffentlicht, die noch einmal die Umwelt-Bemühungen der LEGO Group bekräftigt. Ihr findet den Originalpost bei LEGO in englischer Sprache. Alle untenstehenden Zitate sind von uns ins Deutsche übersetzt worden.
Man wolle “Fakten über die Nachhaltigkeitsambitionen und Fortschritte teilen”, heißt es zu Beginn der Meldung. Speziell werden noch einmal die gesetzten Ziele aufgelistet:
- Wir sind mehr denn je bestrebt, unsere Produkte und unsere Geschäfte nachhaltiger zu gestalten.
- Wir werden die Ausgaben für Nachhaltigkeitsinitiativen in den vier Jahren bis 2025 auf 1,4 Milliarden US-Dollar verdreifachen.
- Wir arbeiten daran, unsere Produkte bis 2032 aus nachhaltigeren und kreislauffähigen Materialien herzustellen.
- Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Kohlenstoffemissionen bis 2032 um 37 % zu reduzieren und langfristig bis 2050 netto null zu erreichen.
- Außerdem haben wir uns verpflichtet, in nachhaltige Materialien zu investieren.
Auch die Frage nach alternativen Materialien wird noch einmal aufgegriffen. Über 300 Materialien sollen bereits getestet worden sein, wobei das PE aus nachwachsenden Rohstoffen erneut als Musterbeispiel hervorgehoben wird. Aber auch der Rückschlag im Fall PET wird adressiert:
Eines dieser Materialien ist rPET. Als wir einen Prototyp angekündigt haben, waren wir optimistisch, was das Potenzial des Materials anging. Nach zwei Jahren der Forschung entschieden wir uns allerdings, es nicht weiterzuentwickeln, da es uns letztlich nicht geholfen hätte, die Kohlenstoffdioxidemissionen zu reduzieren. Wir glauben auch, dass es potenziell bessere Alternativen gibt, die uns helfen, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Das liegt in der Natur der Innovation – vor allem, wenn es um etwas so Komplexes und Ambitioniertes wie unser Programm für nachhaltige Materialien geht. Einige Dinge werden funktionieren, andere nicht.
Wir haben viel gelernt und werden diese Erkenntnisse bei der weiteren Entwicklung neuer Materialien und bei der Erforschung anderer Möglichkeiten, unsere Steine nachhaltiger zu machen, anwenden.
Wir halten es für wichtig, dass wir unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit transparent machen.
Abschließend beteuert LEGO einmal mehr, dass man dem Thema Nachhaltigkeit große Bedeutung beimessen würde und im Sinne der jungen Zielgruppe alles an eine Umstellung auf umweltfreundlichere Produkte setzen würde.
Spannend ist, dass sich einige Ungereimtheiten in die Pressemeldung eingeschlichen haben:
- Wir werden die Ausgaben für Nachhaltigkeitsinitiativen in den vier Jahren bis 2025 auf 1,4 Milliarden Dollar verdreifachen.
Weder sind es bis 2025 vier Jahre, noch stimmt der Investitionswert mit den 3 Milliarden Dollar aus dem Guardian-Bericht überein. Unklar ist, welche Zahlen tatsächlich korrekt sind.
Fazit
Die LEGO Group meint es ernst mit der Nachhaltigkeit – das sollen zumindest die neuesten Entwicklungen demonstrieren. Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten, aber mit festen Zielen, einer neuen, erfahrenen Verantwortlichen und vor allem mit mehr zur Verfügung stehendem Geld bleibt die Hoffnung bestehen, dass sich beim großen dänischen Spielzeugkonzern schon bald einiges ändern wird und das Thema Umwelt angegangen wird.
Wie denkt ihr über die Reaktion der LEGO Gruppe auf das gescheiterte PET-Projekt? Erhofft ihr euch Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit? Tauscht euch dazu gerne in den Kommentaren aus!