Update (21. Juli, 15:01 Uhr): Letzte Woche nach Abschluss der Review habe ich mich gefragt, was man mit den Boxen wohl anfangen kann. Ich habe dann alle Boxen eingepackt und bin zusammen mit den Boxen zu Jonas gefahren, um mit ihm gemeinsam etwas Neues aus einer der BYGGLEK Boxen zu bauen. Was dabei heraus gekommen ist, habe ich unten in der Review ergänzt.
Vor einigen Tagen sind im IKEA in Mannheim die ersten Produkte mit dem Namen BYGGLEK aus der Kooperation von LEGO und IKEA aufgetaucht. Wie wir heute wissen, wurden diese wohl etwas voreilig verkauft. Da die Produkte aber über mehrere Stunden hinweg im Regal standen, haben wir dank Rob von den BrickTwinTowers alle Produkte vorliegen und können euch in dieser Review die BYGGLEK Boxen zeigen.
Wann die Boxen erscheinen, ist noch nicht ganz klar. Es scheint aber so, dass erst im Herbst der weltweite Marktstart für die Produkte aus der BYGGLEK Reihe geplant ist. Diese soll übrigens noch mehr Produkte umfassen, als die aktuell vier bekannten.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Infos zu den Boxen
Insgesamt besteht das Sortiment von BYGGLEK aktuell aus vier verschiedenen Artikeln. Bei dreien davon handelt es sich um verschiedene Boxen, die mit LEGO Noppen versehen sind. Wir haben euch hier alle Artikel aufgelistet:
- IKEA 103.542.08 (Große Box) für 14,99 Euro
35 x 26 x 12 cm bzw. 44 x 32 Noppen, 12 Steine hoch - IKEA 503.721.87 (Mittlere Box) für 12,99 Euro
26 x 18 x 12 cm bzw. 32 x 22 Noppen, 12 Steine hoch - IKEA 703.721.86 (3x kleine Boxen) für 9,99 Euro
1 Stück 17 x 6 cm bzw. 22 x 16 Noppen, 6 Steine hoch
2 Stück 13 x 6 cm bzw. 16 x 11 Noppen, 6 Steine hoch
Das vierte Produkt ist das LEGO x IKEA BYGGLEK 40357 Set mit 201 LEGO Steinen. Es trägt die IKEA Nummer 204.368.88. Dieses zeigen wir euch aber ein andermal. In dieser Review soll es um die drei (bzw. eigentlich vier) verschieden großen Boxen gehen.
Auspacken und Zusammenbau
Alle BYGGLEK Boxen sind von einer Papp-Verpackung mit aufgedruckten LEGO Steinen umhüllt. Sowohl das Logo von LEGO als auch das Logo von IKEA prangt auf den Boxen. Beim Auspacken haben wir uns ein Messer zur Hilfe genommen, da die Kartons verklebt sind und sich somit nur schwer wirklich zerstörungsfrei öffnen lassen. Also zumindest habe ich es nicht ohne Schäden geschafft. Vielleicht hätte ich auch doch besser die Finger vom Messer lassen sollen… 😉
Die große und die mittlere BYGGLEK Box sind in ihren Einzelteilen verpackt und müssen erst noch (wie es sowohl bei IKEA und LEGO eigentlich üblich ist ?) zusammengebaut werden. Jede Box besteht aus einem Boden, vier Seitenwänden und einem Deckel. Die Seitenteile werden ineinander geschoben und der Boden wird anschließend eingeclipst. Der Deckel wird anschließend lose aufgelegt. Die beiden Großen Boxen sind dann genau 12 Steine hoch und passen damit perfekt ins „LEGO System“.
Ich habe vom Aufbau einer der Boxen ein kleines Video gemacht:
Nach dem Einclipsen sitzt der Boden sehr fest und lässt sich nur recht aufwendig wieder lösen. Der Rand des Bodens ist glatt und schließt direkt mit dem Seitenteil des Korpus ab. Aus der zentralen Vertiefung ragen einzelne Stege hervor, die dazu dienen, die Box auf der Noppenoberfläche anderer BYGGLEK Boxen in Position zu halten. Wichtig ist anzumerken, dass sich die Boxen nicht mittels der üblichen Klemmkraft aneinander befestigen lassen. Die Boxen lassen sich also einfach von der Deckeloberfläche einer anderen Box abheben und haben leichtes Spiel in alle Richtungen, wenn sie auf dieser stehen.
Hier noch ein paar Bilder der Boxen:
Die Verpackung des kleinsten BYGGLEK Boxen-Sets, das aus drei Boxen (zwei kleine, eine etwas größere) besteht, ist deutlich dicker. Diese Boxen bestehen nicht aus vier kombinierbaren Rand-Elementen, sondern haben einen durchgehenden Rand und sind schon vormontiert. Diese kleineren Boxen sind halb so hoch wie die großen Boxen, also genau 6 Steine hoch. Keine der Boxen ist übrigens dicht, da beim einclipsen der Böden natürlich kleine Spalten bleiben.
Die Boxen im Detail
Im Folgenden wollen wir einen etwas detaillierteren Blick auf die Boxen werfen.
Material
Schauen wir zunächst mal auf das Material. Und wie könnte es anders sein, alle Boxen bestehen aus weißem ABS Kunststoff. Also dem gleichen Material, aus dem auch LEGO Steine gemacht sind.
Gewicht der Boxen
Um einen Eindruck von der Menge des für die Boxen verwendeten ABS zu bekommen, haben wir alle drei Artikel mal (ohne Verpackung) auf die Waage gestellt:
- Drei kleine Boxen: 434 g
- Mittlere Box: 754 g
- Große Box: 1220 g
Zum Vergleich ziehe ich hier mal eine kleines LEGO Star Wars UCS Set heran: Der LEGO 75181 UCS Y-Wing Fighter wiegt rund 1.400 g. Man bekommt bei den IKEA Boxen also eine wirklich große Menge (einfarbiges) ABS mit LEGO Logo auf den Noppen für kleines Geld. Nicht ganz zu Unrecht kann man hier behaupten: Wenn die Boxen nicht von IKEA verkauft würden, sondern ausschließlich von LEGO hergestellt und vertrieben würden, wäre der Preis wohl um ein Vielfaches höher.
Außerdem haben wir für euch das ungefähre Fassungsvolumen der Boxen ausgemessen:
- Kleine Box: 0,25 L
- Mittelkleine Box: 0,63 L
- Mittlere Box: 2,9 L
- Große Box: 6,6 L
Die Deckel
Die Deckel der Boxen bestehen im Prinzip aus verschieden großen entweder 1 (kleine Boxen) oder 2 Steinen (mittlere und große Box) hohen Baseplates, die an den Kanten jeweils abgerundet sind. Tatsächlich ist vor allem der Blick auf die Unterseite interessant, denn dort erinnern die Deckel an die alten 10 x 20 Baseplates (700eX) die LEGO bis ins Jahr 1969 fertigte.
Allerdings ist die Klemmkraft eine andere: Während die alten Baseplates zwar nicht (mehr) bombenfest sitzen, aber durchaus eine gewisse Klemmkraft haben, ist der BYGGLEK Deckel absolut lose und hat immer ein gewisses Spiel.
Auf der Oberseite entstehen durch die kreuzförmige Verrippung an der Unterseite sowohl bei den alten LEGO Platten als auch bei den BYGGLEK Deckeln recht unschöne Einfallstellen durch die Anhäufung des Kunststoffes beim Spritzguss-Verfahrens. Die sind allerdings nur sichtbar, wenn man die Platten gegen das Licht hält und lassen sich nur schwer fotografieren. Die Noppen auf der Oberseite des Deckels entsprechen allerdings den ganz normalen LEGO Noppen mit der gewohnten Klemmkraft. Hier konnten wir auch keinen Unterschied zu anderen LEGO Noppen feststellen. Sie eignen sich somit perfekt als Grundlage für diverse LEGO Bauwerke oder lassen sich – die nötige Geduld vorausgesetzt – prima dekorieren. Die LEGO Art Mosaike lassen grüßen.
Stapelbar?
Die BYGGLEK Boxen sind zwar problemlos stapelbar, haben allerdings aneinander keinerlei Klemmkraft und stehen mit einem gewissen Spiel aufeinander. Außerdem entsteht immer ein kleiner etwas unschöner und irritierender Spalt, wenn die Boxen gestapelt sind.
Herstellung: IKEA oder LEGO?
Kommen wir nochmal kurz zum Hersteller der Boxen: Ob diese nun von IKEA mit der Lizenz von LEGO gefertigt werden, oder ob LEGO die Boxen fertigt und den Vertrieb über IKEA laufen lässt, lässt sich nicht so ganz nachvollziehen. Gefertigt werden die Boxen jedenfalls in der Tschechischen Republik, wo bekanntlich auch LEGO eine Fabrik betreibt. Ein erkennbares Siegel mit einem Code der Aufschluss über die Fertigung gibt, wie es LEGO auf den eigenen Produkten eigentlich immer verwendet, findet man auf den drei Boxen allerdings nicht. Nur auf dem LEGO x IKEA BYGGLEK 40357 Set mit den 201 LEGO Steinen findet sich ein Siegel auf der Verpackung (bei mir beschriftet mit 09O0), das eine Fertigung in Billund nachweist.
Wir versuchen hier nach der offiziellen Vorstellung der BYGGLEK Produktlinie noch weitere offizielle Informationen für euch zu bekommen.
Wie wäre es mit einem Kühlschrank?
Zusammen mit Jonas (in einer nicht ganz gleichmäßigen Arbeitsteilung ?) habe ich mit Jonas‘ LEGO Sammlung die kleinste der BYGGLEK Boxen zu etwas Neuem umfunktioniert. Die Form und Farbe der Box waren dabei schon so eindeutig, dass recht schnell klar wurde, was es werden sollte: Ein Kühlschrank. Und das ist dabei herausgekommen:
Vielleicht ist das eine kleine Inspiration, was man aus den Boxen von IKEA machen kann. Aber natürlich gibt der Kühlschrank wenig Aufschluss darüber, wie sinnvoll sich die Boxen im Alltag nutzen lassen. Seht es als nette Spielerei – Spaß gemacht hat das Bauen allemal!
Fazit: Ein bisschen ratlos…
Die IKEA BYGGLEK Boxen lassen mich aktuell ein kleines bisschen ratlos zurück. Sie wirken genau wie das, was sie sind: Ein Spagat zwischen einer Box und einer Grundlage zum LEGO bauen. Dabei erfüllen sie keine der beiden Anforderungen so richtig gut. Als reine Kiste zum Lagern von z.B. LEGO sind die Boxen zu klein, zu unpraktisch und tatsächlich auch noch zu teuer. Hier machen die durchsichtigen SAMLA Boxen von IKEA den deutlich besseren Job und sind günstiger.
Um sich wirklich sinnvoll zum Spielen und Bebauen zu eignen, fehlt mir vor allem die Klemmkraft der Boxen aufeinander – damit würden sich beispielsweise mit der Phantasie eines Kindes mehrstöckige Häuser realisieren, was ohne die Klemmkraft einfach immer etwas instabil wirkt. Auch die Tatsache, dass nur die Deckel und die kleinen „Nischen“ auf den Außenseiten der Boxen bebaubar sind, finde ich ein wenig enttäuschend. Ein paar Noppen im Inneren der Boxen hätten die Bespielbarkeit schon deutlich erhöht. Hier muss man selber aktiv werden, und die Boxen mit Platten auslegen.
Aber ich will ehrlich sein: Ich bin eben auch kein Kind mehr und an einigen Stellen fehlt mir sicherlich hier die Phantasie, die damit einhergeht. Und da ich auch kein besonders begabter Baumeister bin, fehlt mir vielleicht auch ein bisschen der Sinn für die kreative Nutzung der Boxen im Alltag von Erwachsenen LEGO Fans.
Was denkt ihr über die LEGO x IKEA BYGGLEK Boxen? Ist das ein Produkt, das euch interessiert? Und seid ihr gespannt auf die weiteren Produkte, die angeblich noch erscheinen sollen? Tauscht euch gerne in den Kommentaren aus!
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