LEGO testet Rücknahme für gebrauchte Steine: Kunden erhalten Gutscheine für Trade-in jetzt auch in Hamburg und Stuttgart

LEGO Rueckgabe Stores Gutscheine

Update (25. Oktober, 13:20 Uhr): Das Programm zur Rücknahme von LEGO Einzelsteinen ist gestartet und jetzt sind uns jetzt auch die Termine für Stuttgart und Hamburg bekannt. Bei der Aktion könnt ihr gebrauchte Steine zurückgeben und euch dafür einen LEGO Gutschein im Wert von 8,- Euro pro Kilo Einzelsteine sichern. Die genauen Bedingungen hatten wir euch bereits weiter unten vorgestellt und nun wurden an einige unserer Leser auch die Einladungen für das LEGO Teile Trade-in für Hamburg und Stuttgart verschickt.

LEGO Trade-in Orte und Termine

Beachtet dabei, dass die Abgabeorte nicht in den entsprechenden LEGO Stores der Städte sind, sondern wenige Fußwegminuten entfernt. Um eine vorherige Anmeldung über die Aktionswebsite wird gebeten, um den Ablauf zu beschleunigen:

LEGO Trade-in Hamburg

LEGO Trade-in Stuttgart

LEGO Trade-in Frankfurt

Die komplette Liste an Aktionsstandorten soll laut LEGO Frankfurt, Dresden, Hamburg, Stuttgart, Bielefeld, Düsseldorf, München und Berlin beinhalten.

Berichtet uns gerne von euren Erfahrungen mit der LEGO Aktion zur Rücknahme von Einzelteilen in den Kommentaren und falls ihr Einladungen zu weiteren Stores erhalten habt, gebt uns gerne über unser Kontaktformular Bescheid.


Originalbeitrag (16. Oktober): Im Bemühen um mehr Nachhaltigkeit startet LEGO einen neuen Testballon, nachdem man kürzlich in der Forschung nach neuen Materialquellen einen Rückschlag hinnehmen musste. Jetzt geht das Unternehmen einen Weg, der in den USA und Kanada schon seit einigen Jahren bekannt ist: Gebrauchte Steine werden zurückgenommen, aufbereitet und dann vermutlich gespendet. Die Kunden erhalten hierfür eine Vergütung, die abhängig vom Gewicht in Form elektronischer Gutscheine ausgezahlt wird.

Laut einer eigens eingerichteten Homepage für das Programm, das offiziell als LEGO Stein Trade-in bezeichnet wird, findet der Rückkauf zunächst “bei Pop-up-Annahmestellen in der Nähe ausgewählter Läden in Deutschland” statt. Wie unser Leser Sven uns mitteilte (vielen Dank dafür), wurden etwa Einladungen an Kunden des LEGO Stores im Frankfurter MyZeil-Center verschickt.

Auf unsere Anfrage teilte uns LEGO mit, dass die Aktion an insgesamt acht Standorten in Deutschland getestet werde. Der Test startet am 17. Oktober und läuft bis Dezember 2023! Mit dabei sind wohl neben Frankfurt auch Dresden, Hamburg, Stuttgart, Bielefeld, Düsseldorf, München und Berlin – an welchen Orten das Ganze jeweils genau stattfinden wird, hat LEGO uns leider bisher nicht mitgeteilt. In Berlin gibt es z.B. mehrere Stores, in Bielefeld hingegen gar keinen.

Falls ihr E-Mails zu der Aktion in den genannten Städten bekommen habt, leitet uns diese gerne weiter oder teilt die Informationen zum Standort und Zeitpunkt gerne mit uns in den Kommentaren!

LEGO weist auf der Homepage explizit darauf hin, dass es sich vorerst um einen Testlauf handelt. Die Gesamt-Annahmemenge des Programms sei daher begrenzt, weshalb es jederzeit zur vorzeitigen Beendigung kommen könne.

Zeitraum und Bedingungen

Geplant ist die Aktion zunächst für elf Tage. Aus steuerlichen Gründen müsst ihr beim Verkauf eure Wohnanschrift angeben. Wer das nicht öffentlich tun möchte, kann online vorab ein Formular ausfüllen und erhält dann einen QR-Code, der bei LEGO nur noch gescannt werden muss. Dies empfiehlt sich allein schon deshalb, weil es den Ablauf vor Ort beschleunigt. Wir haben nachfolgend zunächst die Details zur Aktion in Frankfurt aufgelistet. Wir ergänzen die weiteren Details gerne, wenn wir weitere Informationen zu den Orten und Zeiträumen haben.

  • Rücknahme vom 17. bis 28. Oktober im MyZeil, Frankfurt
  • vorherige Anmeldung erwünscht, um Ablauf zu beschleunigen
  • Ankaufspreis 8,- Euro pro kg Steine, Auszahlung als elektronische Gutscheinkarte
  • nur Privatpersonen, keine gewerblichen Verkäufer

Außerdem hat LEGO einige Regeln aufgestellt, was zurückgenommen wird. So sind etwa bedruckte oder beklebte Teile ausgeschlossen, auch DUPLO, Technic-Teile oder Reifen sowie elektronische Komponenten können nicht angekauft werden. Sogar Minifiguren sind ausgeschlossen, Teile von Drittherstellern sowieso. Das deutet darauf hin, dass die zurückgenommenen LEGO Elemente nicht, wie dies teilweise bei anderen Herstellern gehandhabt wird, geschreddert und zu einfacheren Kunststoffprodukten wie Rampen, Gartenmöbeln usw. verarbeitet werden. Vielmehr werden die Steine wohl tatsächlich aufbereitet und in ihrer ursprünglichen Form weiterverwendet, vermutlich gespendet.

Auf der Homepage schweigt LEGO sich zum genauen Zweck der Sammlung aus, in den AGB ist nur etwas verklausuliert davon die Rede, man suche “nach Möglichkeiten, dass LEGO® Steine stets im Spiel bleiben”. Auf unsere Anfrage hin teilte LEGO Deutschland mit, dass es das Ziel sei, “so viele Steine wie möglich” in Gebrauch zu halten. Dafür würden die Steine zunächst “begutachtet, sortiert und aufbewahrt”.

Nachfolgend findet ihr eine Übersicht, welche Teile (nicht) angenommen werden, genauere Informationen gibt es auf der Homepage.

LEGO Stein Trade In Bedingungen

Einordnung

Der Start des LEGO Stein Trade-In Programms ist in doppelter Hinsicht interessant: Zum einen gibt es am Markt schon diverse Drittanbieter, die Teilekonvolute ankaufen, aufbereiten und dann etwa in Bricklink-Shops als Gebrauchtware weiterverkaufen. Im direkten Vergleich bewegt LEGO sich preislich, also mit den gebotenen 8,- Euro pro Kilogramm, etwa auf Augenhöhe. Es gibt Anbieter, die wesentlich weniger zahlen, aber auch Ankäufer wie z.B. Steinpalast oder KiSebA, die für saubere und ggf. vorsortierte Teile inkl. Figuren mit Ankaufspreisen bis zu 13,- Euro pro Kilogramm werben.

LEGO Ankauf Beispiel Kiseba
Beispiel eines “Alternativankäufers”: Bei KiSebA hängt der Preis stark von Zustand, Sortierung und Minifiguren ab.

Allerdings finden diese Verkäufe oft online statt, stellen mitunter engere Anforderungen an die Zusammensetzung des Konvoluts und man weiß daher vorher nicht mit Sicherheit, wie dieses vom Ankäufer bewertet wird und was man tatsächlich dafür bekommt. Der direkte Verkauf beim LEGO Store zum “Festpreis” ist daher, wenn man sich an die o.g. Regeln hält, möglicherweise unkomplizierter.

Der zweite interessante Aspekt am neuen Programm ist, dass LEGO dieses indirekt schon vor zwei Jahren angekündigt hatte, was aber an den meisten Fans vorbeigegangen sein dürfte. Im November 2021 startete LEGO eine erste Umfrage unter den (damaligen) VIP-Mitgliedern zu neuen Konzepten und Ideen für das Bonusprogramm. Eine der möglichen Neurungen war die Rücknahme gebrauchter Steine gegen Gutscheine oder Sachprämien. In einer zweiten Umfrage im Dezember 2021 wurden die vielfältigen Varianten aus der ersten Umfrage auf zwei konkrete Programmvorschläge “eingedampft”, und auch hier war – in beiden Versionen – wieder von einer Steine-Rücknahme die Rede.

Mit der zwischenzeitlichen Umbenennung des VIP-Programms zu LEGO Insiders und dem Start von LEGO Stein Trade-In beginnt man nun offenbar, die Ideen nach und nach umzusetzen. Zur Erinnerung haben wir die beiden Vorschläge aus der zweiten Umfrage oben noch einmal als Galerie eingebunden, wobei jeweils vier Bilder einen Vorschlag darstellen.

Fazit

Auch mit gebrauchten LEGO Steinen kann man noch viel Freude haben, und ein Sammel- und Wiederaufbereitungsprogramm ist daher einer Entsorgung in jedem Fall vorzuziehen. Spannend ist, was genau LEGO mit den eingesammelten Teilen vorhat. LEGO gibt uns gegenüber an, die Steine möglichst in Gebrauch halten zu wollen, schließt ein Recycling aber nicht ausdrücklich aus – je nach Zustand der Steine ist das auch unbedingt sinnvoll.

Preislich ist es je nach Zustand der Teile relativ egal, ob man sie zu LEGO bringt oder einen der anderen Anbieter nutzt, bei gut erhaltenen und sortieren Konvoluten sollte man allerdings nach Alternativen recherchieren, da man dort unter Umständen mehr ausgezahlt bekommt. Auch darf man nicht vergessen, dass LEGO den Betrag nur in Form eines Gutscheins ausgibt, der wiederum im LEGO Onlineshop oder den Brand Stores eingelöst werden muss.

Gleichwohl ist das LEGO Steine Trade-In Programm eine gute Sache, zumal wenn die Steine anschließend gespendet oder wenigstens weiterverwendet werden. Außerdem sind wir sehr gespannt darauf, ob nun auch weitere angekündigte Neuerungen im Rahmen des LEGO Insiders-Programms zeitnah umgesetzt werden, etwa der Zugang zu limitierten oder alten Produkten. Wir halten euch hierzu und natürlich auch über die weiteren Entwicklungen des LEGO Stein Trade-Ins auf dem Laufenden.

Wie findet ihr es, dass LEGO (vorerst testweise) gebrauchte Steine ankauft? Hättet ihr Interesse daran, euch auf diesem Wege von einigen alten Teilen zu trennen? Habt ihr bereits gute Erfahrungen mit anderen Anbietern gemacht und seid der Meinung, dass diese Vorteile gegenüber LEGO bieten, die hier im Artikel nicht genannt wurden? Tauscht euch gerne im Kommentarbereich aus.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält sogenannte Affiliatelinks zu Online-Shops (z.B. LEGO, Amazon, eBay oder Alternate) und ist daher als „enthält Werbung“ gekennzeichnet. Wenn ihr einen dieser Links nutzt und anschließend im verlinkten Shop einkauft, bekommen wir dafür eine Provision vom Händler. Damit unterstützt ihr also StoneWars.de (mehr dazu hier) und ermöglicht es uns, frei von Bannerwerbung und bezahlten Inhalten zu bleiben. Vielen Dank dafür!

Über Jens Herwig 511 Artikel
Mag verzerrte Gitarren, LEGO und Enten. Wollte so sein wie MacGyver, ist aber nur Physiker geworden. Erweckung aus den Dark Ages durch den Technic Unimog. Liebt alte Sets und hat ein Aquazone-Diorama im Wohnzimmer stehen.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
98 Kommentare
Ältester
Neuester Bestbewertet
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare