Imperial Star Destroyer MOC mit 15.000 Steinen: Das Finale

Einige Zeit ist wieder nach dem letzten Baubericht vergangen. Daher möchte ich euch heute die finalen Bauabschnitte des Sternzerstörers vorstellen. Neben der Brücke, mit der das eigentliche Schiff fertiggestellt wird, werden auch zwei TIE-Fighter und zwei Suchdroiden gebaut. 

Bisherige Artikel

Damit ihr nicht den Überblick verliert, hier eine kurze Übersicht über die bisherigen Artikel der Serie:

  1. Die Steine: Beschaffung und Organisation
  2. Baubericht: Bau des Rahmens
  3. Baubericht: Das Interieur
  4. Baubericht: Bau der unteren Verkleidung
  5. Baubericht: Bau des Antriebs
  6. Baubericht: Obere Verkleidung
  7. Baubericht: Oberer Aufbau
  8. Baubericht: Die Brücke

Einleitung

Die letzten beiden Bauabschnitte des Sternzerstörers sind recht kurz. Daher habe ich diese in einem Bericht zusammengefasst. Leider hatte ich wieder mit einigen Schwierigkeiten beim Aufbau zu kämpfen. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich eine kleine rechts-links-Schwäche habe, da ich mehrere Wedge Plates Seitenverkehrt bestellt habe. Das führt dann zu so kuriosen Situation, dass ich von der Sorte, die die Schräge links haben, noch sechs Stück habe, während die Gegenrichtung vollständig aufgebraucht ist. Anstelle einer BrickLink-Bestellung habe ich dann erstmal den kleinen Sternzerstörer aus dem UCS Executor Super Star Destroyer geschlachtet. In einem Moment totaler Verzweiflung habe ich dann auch noch ein Micorfighter-Pack gekauft, um weiterbauen zu können. Am Ende hat leider alles nicht geholfen und ich musste doch noch bei BrickLink bestellen.

Zum Zeitpunkt der Bestellung hatte ich natürlich nicht kontrolliert, ob ich für die TIE-Fighter alle Steine hatte. Da fehlten mir leider auch noch ein paar Steine, die ich aber zum Glück noch in meiner großen Sammlung von gebrauchten Steinen hatte. Stand jetzt fehlen mir noch genau drei Steine, um wirklich komplett fertig zu sein. Da diese alle an einem TIE-Fighter sind, möchte ich diesen Bericht dennoch gerne mit euch teilen. Ich denke vor 2019 würden die fehlenden Steine nicht eintreffen.

Bau der Brücke

Hals der Brücke

Der Bau der Brücke startet mit der unteren Aufnahme. Dieses Element wird später auf eine Aufnahme im Rahmen geschoben. Auf diese Aufnahme kommt auch direkt ein kleiner Raum mit Bett, einer Konsole und einer obligatorischen Kaffeetasse. Ob hier jemand über Nacht Wache hält und sich mit Koffein durch die Nacht schlägt?

Mit imverted slopes wird die Brücke nach vorne verlängert
Kleiner Raum in der Brücke mit Bett und Terminal

Nach vorne wird die Brück mit inverted Slopes verlängert. Obwohl wir diese später nicht mehr sehen können, ist dies erforderlich, damit die Brücke nicht mit dem Konferenzraum kollidiert. Im Foto rechts könnt ihr die Aufnahme, in die später die Plate Modified mit Doorrail am Rahmen geschoben werden, gut erkennen.

Verlängerung der Brücke nach vorne über inverted Slopes

Danach geht es weiter in die Höhe. Hier werden auch wieder diverse Verzierungen angebracht. Oberhalb der Plate Modified mit Door Rail wird die Brücke später aus dem Aufbau ragen.

Ab den Brick modified wird die Brücke später aus dem Aufbau herausragen

Während die Befehle aus dem Kommandoraum im Inneren des Sternzerstörers kommen, muss natürlich jemand das Ding auch noch irgendwie steuern. Hierzu hat der Designer im Hals der Brücke ein kleines Cockpit integriert. Zwar ist es eigentlich völlig absurd, dass ein Schiff dieser Größe so gesteuert wird, aber die Idee gefällt mir super. Der Pilotensessel ist ähnlich zu denen aus der Kantine und völlig drehbar. Über eine transparente blaue Scheibe kann noch außen geguckt werden. Die Schaltknüppel erinnern einen eher an das Cockpit eines TIE Fighters. Hier ist das einfach sehr putzig.

Darth Vader testet schon mal den komfortablen Pilotensessel

Die Scheibe wird dann einfach vor dem Sessel montiert. Später wird alles noch von einem Paneel verdeckt und die Scheibe ist von außen nicht mehr zu sehen.

Blick von Außen ins Cockpit: Die Scheibe wird später von einem Paneel verdeckt

Im hinteren Bereich des Halses wird ein langes Paneel gebaut. Dieses wird oben über Plate Modified mit dem Hals verbunden und kann dann von unten aufgeklappt werden. So habt ihr mit einem Handgriff Zugriff auf den kleinen Wachraum und das Cockpit.

Ansicht des Halses für die Brücke von hinten: Ein klappbares Paneel verdeckt die Sicht auf das Cockpit

Verkleidung der Brücke

Jetzt wird die vordere Verkleidung der Brücke gebaut. Zunächst wird ein Paneel für die vordere Verkleidung gebaut. Viele Kleinteile werden für ein Höchstmaß an Detailreichtum verbaut. Besonders cool finde ich, dass die Verkleidung nicht symmetrisch ist. An den schwarzen 1 x 3 Bricks des Halses der Brücke wird das Paneel dann montiert.

Die vordere Verkleidung der Brücke ist mit vielen Details versehen

Das wohlbekannte “Gesicht” des Sternzerstörers.

Die Verkleidung im montierten Zustand

Um die vordere Verkleidung oben mit dem Hals zu verbinden, werden Brackets genutzt. Dadurch entsteht allerdings eine halbe Plattenstärke Höhenunterschied zwischen dem Bracket und dem Hals. Dieser wird ausgeglichen in dem zwei Brick Modified an einer Plate Modified befestigt werden. Wieder mal ein sehr eleganter Trick, falls ihr auch mal auf so ein Problem stoßen solltet. Falls ihr mir nicht folgen könnt, denkt daran, dass ich die Steine immer entsprechend bei den englischen Begriffen verlinkt habe.

Halbe Plattendicke Unterschiede in der Höhe? Kein Problem!

Jetzt wird die restliche Verkleidung der Brücke gebaut. Da es wieder symmetrisch ist, wird alles in doppelter Ausführung gebaut. Die untere Verkleidung wird über zwei Plate Modified mit der Brücke verbunden und lässt sich dadurch auch entsprechend des Verlaufs der vorderen Verkleidung nach oben klappen. Im Foto macht einem da leider die Schwerkraft einen Strich durch die Rechnung.

Die untere Verkleidung wird einfach über Plate Modified mit der Brücke verbunden

Ein kleines Seitenelement verbindet schließlich die vordere mit der unteren Verkleidung. Auch hier sind wieder Plate Modified im Einsatz, damit die ganzen Winkel dargestellt werden können.

Über ein kleines Seitenelement erfolgt die Verbindung mit der vorderen Verkleidung

Die Verkleidung am Heck ist in alle drei Raumrichtungen geneigt, was eine Realisierung in LEGO nicht gerade einfach macht. Aber auch hier enttäuscht uns der Designer natürlich nicht. Wie auch bei der Verkleidung am Heck des Sternzerstörers kommen Kugelgelenke zum Einsatz.

Die komplizierte Ausrichtung der hinteren Verkleidung wird über ein Kugelgelenk realisiert

Im montierten Zustand fügt sich der Verkleidung super an die anderen Paneele an und sorgt für zufriedene Gesichter. In die Noppen, die jetzt nach oben gucken, werden später die Schildgeneratoren gesteckt.

Perfekt Passgenauigkeit dank des Kugelgelenks

Die obere Verkleidung wird einfach über Plate Modified befestigt.

Ohne Dach regnet es rein: obere Verkleidung der Brücke

Nachdem wir das Spiel mit den ganzen Verkleidungen wiederholt haben, ist die Brücke fast fertig.

Nach der Montage aller Verkleidungen fehlen nur noch letzte Details

Was wäre ein Sternzerstörer ohne die fragilen Schildgeneratoren auf der Brücke? Die beiden Koppeln dürfen natürlich hier auch nicht fehlen. Darüber hinaus wird in der Mitte der Brücke noch die Traktorstrahlerfassung montiert.

Die markanten Schildgeneratoren dürfen natürlich nicht fehlen

Die Elemente sind alle recht filigran, lassen sich aber mit etwas Vorsicht problemlos montieren. Danach ist der letzte Bauabschnitt des Sternzerstörers geschafft und die fertige Brücke sieht super. Allein die ganzen Neigungen der Verkleidungen so genau darzustellen und dabei kaum sichtbare Spalte zu haben ist eine Meisterleistung. Die transparenten Steine auf dem Foto gehören natürlich nicht mit zum Modell, sondern wurden von mir montiert. Sonst kippt die Brücke nämlich einfach um.

Die fertige Brücke überzeugt jeden Hardcore-Fan

TIE-Fighter

Im Nahkampf sind die Sternzerstörer bekanntlich sehr verwundbar. Daher gehört der TIE-Fighter fest zum Inventar des Sternzerstörers. Gut, dass es beim MOC auch zwei schöne Exemplare dazu gibt. Der Bau ist natürlich wieder ausgefeilt. Aus lauter Brackets wird zunächst das Cockpit des TIE-Fighters gebaut. Die Cockpitscheibe wird auch in der Microfighter Serie verwendet. Freunde der Studshooter gehen hier übrigens leer aus, was sicher den ein oder anderen freut.

Das Cockpit der TIE Fighter wird aus zwei Halbschalen gebaut

Das Cockpit wird noch mit einem schönen Deckel verschlossen. An den Seiten werden später die Flügel montiert. Im Cockpit findet bei Bedarf auch ein Pilot Platz.

Vorder- und Hinteransicht des Cockpits

Jede der zwei Flügel besteht aus drei Elementen. Das zentrale Element wird fest mit dem Cockpit verbunden. Über Plate Modified werden die Flügel angeklemmt. Wenn ich meinen UCS TIE-Fighter als Vergleich nehme, finde ich die kleinen TIE-Fighter äußerst detailreich gestaltet. Eigentlich finden sich alle charakteristischen Merkmale auch bei den kleinen Modellen wieder.

Cockpit mit den Elementen der faltbaren Flügel

Die Flügel sind im Vergleich zum Cockpit etwas zu klein gestaltet, was aber sich daran liegt, dass die TIE-Fighter sonst nicht mehr in den Sternzerstörer passen würden. Insgesamt finde ich die Modelle aber eine super Ergänzung zum Sternzerstörer.

Fertiger TIE Fighter: Ready for action

Mit zwei Handgriffen wird aus dem TIE-Fighter die TIE-Flunder. Die Flügel werden einfach eingeklappt und damit wird das Fluggerät sehr kompakt. So können die Fighter später im Sternzerstörer untergebracht werden.

Die faltbaren Flügel sorgen für eine platzsparende Unterbringung im Sternzerstörer

Suchdroiden

Zu Beginn von Episode V ist das Galaktische Imperium auf der Suche nach den Rebellen. Dazu werden zahllose Suchdroiden von den Sternzerstörer ausgesendet. Daher gibt es beim MOC auch zwei Droiden. Diese sind recht einfach gestaltet, erinnern aber sofort an die Filmvorlage.

Die zwei Suchdroiden fallen per Knopfdruck aus dem Hangar des Sternzerstörers

Das Finale

Ja wie sieht er denn jetzt aus? Die Frage aller Fragen. Zunächst müssen die Begleitschiffe im Hangar platziert werden.

Die TIE-Fighter und Suchdroiden sind sicher im Hangar verstaut

Jetzt werden alle Verkleidungen und Aufbauten wieder am Rahmen montiert.

Montage der oberen Verkleidung des Sternzerstörers
Nach der Montage des Aufbaus fehlt nur noch die Brücke

Danach muss nur noch die Brücke montiert werden. Nach monatelangen Strapazen wähnte ich mich nur noch einen Handgriff von der Fertigstellung des Sternzerstörer entfernt. Doch als ich die Brücke auf die dafür vorgesehene Aufnahme schiebe, fühle ich nach wenigen Millimetern einen Widerstand. Die Brücke bleibt an den beiden oberen Verkleidungen des Rumpfes hängen. Auch nach der Überprüfung der Anleitung konnte ich keinen Fehler finden. Mit etwas Druck lassen die die Verkleidungen aber unter die Brücke drücken und die Brücke lässt sich so montieren. Bei Instagram hatte ich noch einen Kontakt, der den MOC ebenfalls gebaut hat. Bei ihm trat auch das gleiche Problem auf. Später hat mir auch der Designer Raskolnikov bestätigt, dass es so richtig ist. Zur Not könne man auch die unteren 1 x 6 Tiles demontieren. Bei der Montage mit den Fliesen kann es aber passieren, dass man die ganze Aufnahme vom Rahmen löst. Am Ende bleibt also doch ein kleiner Wermutstropfen, dass eben nicht alles 100 % perfekt zusammenpasst. Optisch tut das übrigens keinen großen Abbruch.

Mit ein paar Aufnahmen des Schiffs lade ich euch ein, euch selber eine Meinung zu diesem MOC zu bilden.

Abschluss und Fazit

Fast vier Monate sind seit dem Entschluss den MOC zu bauen vergangen. Insgesamt denke ich, dass ich dabei noch recht gut in der Zeit liege, wobei ich für die Beschaffung der Steine deutlich weniger Zeit als für den Bau gebraucht habe. Und würde ich es wieder tun? Um ehrlich zu sein aktuell eher nicht. Das stundelange Sortieren der Steine und das Suchen von Steinen in unzähligen kleinen Beuteln waren am Ende doch sehr kraftraubend. Zum Glück belohnt einen dieser MOC mit einem super Ergebnis. Aber direkt den nächsten MOC mit 15.000 Steinen angehen werde ich erstmal nicht. Dazu brauche ich wohl etwas Erholung und Abstand.

Was für mich letztendlich zählt ist, dass meine Erwartungen klar erfüllt und sogar übertroffen wurden. Mein Ziel war es ein LEGO Erlebnis zu haben, was es so offiziell vielleicht nie geben wird. So viele Steine, so viele Details, Bautechniken vom feinsten und eine sehr noppenlose Optik. Wie bei allem Extremen musste ich auch auf dem Weg zum Ziel viel Ausdauer aufbringen. Aber letztendlich ist es wie beim Bergsteigen: Der lange und anstrengende Aufstieg wird am Ende mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Daher kann ich nur jeden ermutigen, sich auch an einem MOC von rebrickable zu versuchen. Es muss ja nicht direkt der mit 15.000 Steinen sein.

Besonders gefreut hat es mich den Bau mit euch hier teilen zu können. Für alle Kommentare und auch für die stillen Leser möchte ich mich an dieser Stelle bedanken! Vielen Dank auch an Lukas, der hier eine super Seite auf die Beine gestellt hat und mir eine Plattform für dieses Projekt gegeben hat. Ich werde sicher auch in Zukunft weiter hier aktiv sein. Aktuell versuche ich mich selber an einem kleinen MOC von Darth Vader’s Castle, worüber ich natürlich auch hier berichten werden. Im neuen Jahr wird es für mich allerdings erstmal beruflich turbulent, daher braucht ihr (wie immer bei mir) etwas Geduld, bevor es wieder etwas zu lesen gibt. Ich hoffe euch hat es auch Spaß gemacht! Möge die Macht mit euch sein 🙂

Über Max 24 Artikel
Seit dem Kauf des UCS Executor in 2013 begeisterter LEGO Star Wars Fan und Sammler. Man munkelt, dass er mittlerweile ein ganzes Zimmer voller LEGO hat. Im normalen Leben als promovierter Maschinenbauingenieur in der Forschung und Entwicklung tätig. Auf StoneWars verfasst er gelegentlich Gastbeiträge rund um die Themen BrickLink und MOCs.
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