Auch dieses Jahr wächst die Helmet Collection und wir wollen uns hier Leias Helm aus Episode VI genauer anschauen. Natürlich vergleichen wir ihn nicht nur mit der Vorlage, sondern erklären auch, wer oder was Boushh ist. Auch werfen wir einen Blick auf das Set an sich und klären, warum es ein Leckerbissen für Freunde einer süßen Nascherei ist.
Mit schöner Regelmäßigkeit fügt LEGO der Helmet Collection neue Helme hinzu. So kommen auch in diesem Jahr drei Helme dazu, von denen wir uns den LEGO Star Wars 75351 Princess Leia (Boushh) Helm genauer anschauen, der als einziger in der diesjährigen Welle sein Vorbild in der Originaltrilogie hat. Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
Die Helmet Collection
LEGO hat im April 2020 die ersten Sets der LEGO Star Wars Helmet Collection auf den Markt gebracht. Jedes Set stellt einen ikonischen Helm aus dem Star Wars Universum dar. LEGO hat zwar auch noch Helme zu anderen Themenwelten herausgebracht, diese zählen aber offiziell nicht zur Helmet Collection. Bisher sind acht Sets erschienen:
- LEGO 75276 Stormtrooper Helm (2020)
- LEGO 75277 Boba Fett Helm (2020)
- LEGO 75274 Tie Fighter Pilot Helm (2020)
- LEGO 75304 Darth Vader Helm (2021)
- LEGO 75305 Scout Trooper Helm (2021)
- LEGO 75327 Luke Skywalker (Red Five) Helm (2022)
- LEGO 75328 Der Mandalorianer Helm (2022)
- LEGO 75343 Dark Trooper Helm (2022)
Dieses Jahr sind drei weitere Helme am 1. März in den Verkauf gestartet, von dem wir uns hier den letzten genauer anschauen werden:
- LEGO 75349 Captain Rex Helm
- LEGO 75350 Clone Commander Cody Helm
- LEGO 75351 Prinzessin Leia (Boushh) Helm
Die Helme werden alle auf einem gebauten Standfuß präsentiert, der jeweils eine bedruckte Plakette mit dem Namen des Helmes ziert. Kosteten die Helme in den ersten Jahren (also 2020 – 2021) im Schnitt noch 59,99 Euro, hat sich der Preis ab 2022 auf 69,99 Euro erhöht. Die Anzahl der Teile schwankt natürlich von Helm zu Helm, im Mittel sind es knapp 700 Teile je Helm.
Bis auf den hier behandelten Helm von Prinzessin Leia kommen die Neuheiten sofort in den freien Handel und konnten bereits mit Rabatt (vor-)bestellt werden. Leias Helm ist bisher nur bei LEGO, Alternate und im Disney Shop erhältlich. Möglicherweise kommt er nach drei Monaten auch zu anderen Händlern, was die Chance auf Rabatte erhöht.
Boushh
Der LEGO Star Wars 75351 Princess Leia (Boushh) Helm hat erstaunlicherweise zwei Vorbilder: Prinzessin Leia und Boushh. Dieser Widerspruch klärt sich, wenn man sich an Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter aus dem Jahr 1983 erinnert. Hier verschafft sich Prinzessin Leia Zugang zu Jabbas Palast, indem sie sich als Kopfgeldjäger Boushh verkleidet. Dieser ist zuvor – sagen wir mal – „verstorben“, was aber in der entfernten Galaxis nur wenigen bekannt war. Da Boushh nicht nur seinen Kopf mit dem Helm, sondern auch noch den restlichen Körper mit Umhang, Stiefeln, Handschuhen, … bedeckte, konnte Leia seine Kleidung gut nutzen, um sich zu verkleiden und so unerkannt bleiben. Diese Verkleidung hat ihr in der Folge bei mehreren Einsätzen geholfen. Von alledem weiß aber nur, wer sich mit den Hintergründen der Personen beschäftigt. Hat man nur die Originaltrilogie gesehen, kennt man lediglich die Szenen aus Jabbas Palast.
Der Helm umschließt den ganzen Kopf und enthält einen Stimmenverfälscher, sowie einen Scanner an der Stirn. Daneben ist noch ein kleiner Ziellaser angbracht. Die Rückseite des Helmes ist sehr einfach gehalten. Dort befinden sich nur ein paar Lüftungslöcher sowie ein Band, vermutlich um den Helm zu fixieren.
Der Helm aus Steinen
Zurück LEGO Set: Der LEGO Star Wars 75351 Princess Leia (Boushh) Helm erschien am 1. März 2023 exklusiv bei LEGO selbst, Alternate und im Disney Shop. Für die UVP von 69,99 Euro bekommt man 670 Teile, was einen Teilepreis von 10,4 ct pro Teil ergibt.
Hier noch einmal die harten Fakten:
- Setnummer: 75351
- Name (englisch): Princess Leia (Boushh) Helmet
- Name (deutsch): Princess Leia (Boushh) Helm [sic]
- Preis (UVP): 69,99 Euro
- Anzahl Teile: 670
- Preis pro Teil: 11,4 Cent
- Gewicht (nur Teile): 545g
- Preis pro Gramm: 12,84 Cent
- Anzahl Sticker: 7
- Anzahl bedruckter Teile: 1
- Minifiguren: 0
Box und Inhalt
Wie immer werfen wir zunächst einen Blick auf die Box, und anschließend in diese hinein.
Box
Erstaunlicherweise verwendet LEGO hier wieder die größere Box, welche 19 × 35 × 12 cm (B × H × T) misst und auf der Vorderseite den Helm in voller Größe zeigt. Darüber ist der Name des Sets aufwendig gestaltet dargestellt und die Banderole am unteren Rand zeigt die Altersempfehlung (18+), die Setnummer und die Anzahl der Teile. Natürlich sind auf der Vorderseite auch die Logos von LEGO, Star Wars und Disney zu sehen.
Die Rückseite zeigt den Helm aus einem anderen Winkel, aber ebenfalls von vorne. Darunter sind – wie bei den Helmen üblich – drei kleine Bilder zu sehen, von denen die beiden äußeren Szenen aus dem Film zeigen. Das mittlere zeigt den Helm frontal von vorne und gibt außerdem die Höhe des Modells mit 17 cm an.
Eine der langen Seiten zeigt neben einem Bild des Helmes den Schriftzug „Helmet Collection“ und ein Logo zum 40-jährigem Jubiläum von Star Wars: Episode VI.
Inhalt
Der Karton ist verklebt und soll daher durch Eindrücken geöffnet werden. In der Box befinden sich 7 Tüten mit Teilen und die nicht extra verpackte Anleitung. Alle Tüten waren bei mir aus Kunststoff. Der Stickerbogen lag lose zwischen den Tüten, war aber glücklicherweise nicht verknickt.
Anleitung
Bei der Anleitung trifft Tradition auf Moderne: Format (19,5 × 17,5 cm) und Aufbau unterscheiden sich nicht von vorherigen Anleitungen. So sind auch hier auf der ersten Seite ein paar Worte von Creative Director Jens Kronvold Frederiksen zu lesen, auch ein Bild aus dem Film darf nicht fehlen. Eine deutsche Übersetzung des Textes kann bei LEGO heruntergeladen werden. Völlig neu ist hingegen die Gestaltung des Titelbildes und der Rückseite: Wurde hier bisher ein schwarzer Hintergrund gewählt, so wird hier weiß verwendet, wie es seit einiger Zeit nun üblich ist.
Die Anleitung zeigt den Bau in 221 Schritten und besteht aus 124 Seiten. Der Hintergrund der eigentlichen Anleitung ist ein relativ dunkles Grau.
Aufbau
Der Bau gliedert sich in sechs Bauabschnitte, wobei erstaunlicherweise der unterste Teil als letztes gebaut wird, doch der Reihe nach.
Im ersten Bauabschnitt wird eine tragende Konstruktion erstellt, sowie der Bereich, bei dem bei einem Menschen die Nase sitzt, verkleidet.
Der zweite Bauabschnitt fügt den Scanner sowie die Verkleidung der Oberseite hinzu. Außerdem wird der Helm nach unten etwas verlängert.
Die Verkleidung von Nacken und Hinterkopf ist mit dem dritten Bauabschnitt fertig.
Dabei kamen gleich zweimal Bautechniken zum Einsatz, die ich erwähnenswert finde: Zum einen wird die Verkleidung im Nacken in SNOT-Technik zusammengesetzt. Da die Teile dann aber über anderen Teilen schweben würden, wurden Jumper-Plates als Abstandshalter eingesetzt.
Die zweite spannende Technik betrifft den Hinterkopf, weil die Verkleidung hier in leicht unterschiedlichen Höhen angebracht wird. Die Grundlage dafür wurde bereits im ersten Bauabschnitt gelegt, da die SNOT-Noppen nicht auf einer Höhe sind. In folgendem Slider sieht man die Noppen und die fertig montierte Verkleidung:
Im vierten Bauabschnitt wird die linke Seite fertiggestellt und bei der Gelegenheit auch gleich der Ziellaser neben dem Scanner montiert.
Folglich geht es am im fünften Bauabschnitt mit der Verkleidung der rechten Seite weiter.
Der sechste Bauabschnitt fügt zunächst den Präsentationsständer und anschließend das Mundstück hinzu. Als krönender Abschluss wird die bedruckte Plakette angebracht.
Für den Bau habe ich eine Stunde und 21 Minuten benötigt, Probleme gab es keine. Übrig bleiben wieder einige kleine Teile.
Review
Der fertige Helm misst 12 × 17,5 × 15 cm (B × H × T) und bestätigt ungefähr die Angabe der Höhe auf der Box. Funktionen hat das Modell keine, was aber auch wenig verwunderlich ist. Es ist eben ein Displaymodell und da kommt es eher auf das Aussehen an. Die wichtigste Frage ist also, ob man in ihm den entsprechenden Helm, oder doch nur eine Art Staubsauger sieht. Wer den Film kennt, wird den Helm erkennen, er ist prinzipiell gut getroffen. Auch passt er größentechnisch gut zu den anderen Helmen.
In dieser Größe die Proportionen genau einzufangen, ist natürlich schwierig und so sind auch ein paar Unterschiede zu erkennen. Leider ist der Helm im Film häufig nur in dunklen Szenen zu sehen, sodass es recht schwerfällt, für einen Vergleich nutzbares Bildmaterial zu finden. Wir haben daher einen Slider vorbereitet, der zusätzliches Material aus der Requisite zeigt, mit dem ihr euch einen Eindruck von den Unterschieden machen könnt.
Hier sieht man, das der obere Teil im Modell etwas dick geraten ist und das Mundstück etwas zu klobig. Das fällt allerding nur im direkten Vergleich wirklich auf. Natürlich ist das LEGO Modell kantiger, was bei einem Modell aus eckigen Steinen allerdings auch kein Wunder ist.
Schauen wir uns nun einige Details an und beginnen dabei an der Seite. Das Vorbild hat in der Nähe der Ohren einige kleinere technische Dinge befestigt (“Greeble”). Diese werden auch im Modell umgesetzt, wenn auch wesentlich weniger detailliert.
Die Front wird von dem markanten Scanner eingenommen, den LEGO mit 1 x 1 Fliesen in trans green umgesetzt hat. Daneben befindet sich der kleine Ziellaser.
Ein von vielen oft als Ärgernis angeführter Umstand sind die Sticker. Die sieben hier enthaltenen Sticker werden aber an Stellen angebracht, die dem Betrachter nicht direkt ins Auge fallen – mit Ausnahme des Stickers am Mundstück. Vier weitere finden sich am Hinterkopf und stellen die Lüftungslöcher dar, zwei weitere werden oben angebracht und stellen vermutlich ebenfalls Luftungslöcher dar. Diese werden auf 2 x 2 Fliesen in reddish brown geklebt und versuchen, diesen Farbton im Druck zu treffen, was nicht sonderlich gut funktioniert. Man sieht also, wo ein Sticker ist, und wo nicht. Dieses Problem könnte LEGO (außer durch bedruckte Teile) durch transparente Aufkleber verhindern. Immerhin gibt es bei dem schwarzen Aufkleber vorne dieses Problem nicht.
Das einzige bedruckte Teil ist die Plakette, die traditionell am Präsentationsständer angebracht wird. Die Bedruckung folgt den bereits bekannten Plaketten und zeigt das LEGO Star Wars Logo sowie den Text “Princess Leia (Boushh)”.
Neue Teile
Obwohl das Set aus vergleichsweise wenigen Teilen besteht, so enthält es doch viele Teile erstmals in neuen Farben. Besonders viel Zuwachs – und das freut die Naschkatze – gibt es bei Teilen in medium nougat.
Bleiben wir erst mal bei den vier Teilen, die es zwar schon gab, aber bisher erst in einem anderen Set vorgekommen sind.
- 35044 Plate Special 4 x 4 with Curved Cutout in dark bluish gray (kam passenderweise bisher nur im LEGO Star Wars 75328 Mandalorianer Helm von 2022 vor)
- 30562 Plate Round Corner 4 x 4 in medium nougat (bisher nur im LEGO Friends 41702 Hausboot von 2022)
- 24299 Wedge Plate 2 x 2 left in reddish brown (bisher nur im LEGO Ideas 21332 Globus von 2022)
- 24307 Wedge Plate 2 x 2 right in reddish brown (bisher nur im LEGO Ideas 21332 Globus von 2022)
Die folgenden Teile sind hingegen erstmals in einer neuen Farbe erhältlich. Bis auf ein Teil kommen alle neuen Teile in medium nougat:
- 67810 Brick Curved 2 x 2 x 1 13 With Curved Top Corner
- 70681 Brick Curved 3 x 1 With 13 Inverted Cutout
- 24309 Slope Curved 3 x 2 No Studs
- 11153 Slope Curved 4 x 1 No Studs Stud Holder With Symmetric Ridges
- 24299 Wedge Plate 2 x 2 Left
- 24307 Wedge Plate 2 x 2 Right
- 43723 Wedge Plate 3 x 2 Left
- 43722 Wedge Plate 3 x 2 Right
- 67095 Tile Round 3 x 3 in dark bluish grey
Fazit
Mir gefällt der Helm trotz der nicht ganz passenden Proportionen. Der Bau war abwechslungsreich, lediglich die beiden Seitenverkleidungen waren etwas repetitiv. Die farblich nicht passenden Sticker finde ich unschön, zumal es hier Möglichkeiten gegeben hätte, das Problem zu lösen. Einerseits verstehe ich nicht, warum nicht wenigstens die hinteren Teile bedruckt wurden (schließlich ist das identisch beklebte Teil hier gleich vier mal verbaut), andererseits glaube ich nicht, dass transparente Aufkleber deutlich teurer sind. Hier wurde Potential verschenkt. Immerhin sind die Aufkleber auf der Rückseite, wo man seltener hinschaut (was wiederum eventuell der Grund ist, warum LEGO sich gegen Drucke oder transparente Aufkleber entschieden hat).
Trotzdem ist der Helm meiner Meinung nach eine gelungene Erweiterung der Serie und bringt endlich den zweiten Helm der Rebellen (auch wenn man sich hier natürlich streiten kann – handelt es sich im Grunde ja um einen Kopfgeldjäger), nach diversen Helmen aus dem Imperium.
Was haltet ihr von dem neuesten Zugang der Helmet Collection? Stören euch die nicht ganz passenden Proportionen? Bevorzugt ihr eher die Helme des Imperiums? Schreibt uns eure Meinungen und Gedanken gerne in die Kommentare.
