
Ein Hauch von Mystik weht durch die Ideenschmiede von LEGO: 10.000 wählten den Entwurf „Witch House“ als 25. Kandidaten in das aktuelle Review. Der Protagonistin bleibt noch bis September Zeit, nach einem guten Trick zu suchen, wie am besten die Gunst des Ideas-Teams gewonnnen werden kann. Wir haben das Haus schon mal näher in Augenschein genommen und stellen euch die Details vor.
Das Hexenhaus wurde von Castor-Troy aka Lionel Martin und Max Brich realisiert. Lionel arbeitet in der IT-Industrie und verbringt seine Freizeit am liebsten mit der Familie und Freunden. Darüber hinaus spielt er Schlagzeug in einer Band. Vor rund 15 Jahren lenkte sein Nachwuchs die Aufmerksamkeit wieder zurück auf LEGO und die alte Leidenschaft wurde erneut entfacht.
Der Franzose trat der Ideen-Schmiede bereits im September 2014 bei und war lange Zeit ein passives Mitglied. Das änderte sich erst mit dem Ausbruch von Corona: Im April 2020 steuerte Lionel einen ersten Entwurf zum Wettbewerb „Music to your ears!“ bei. In den letzten zwei Jahren konnte er vier Modelle in Kooperation mit Max in einem Review platzieren. In zwei Fällen wurde die Realisierung durch Ideas abgelehnt, aber die beiden können noch auf die „Steampunk Explorers“ und das Motorized Steampunk Skyship, das ebenfalls in dieser Runde vertreten ist, hoffen.
Ein wenig verwunderlich mutet der Umstand an, dass Castor-Troy seit ca. drei Wochen in den Status „Inactive“ gesetzt wurde. Lionel kann aktuell nicht mehr in den Kommentaren agieren. Diese Aufgabe übernimmt nun sein Kollege Max für ihn. Einen Grund konnten wir nicht ermitteln. So eine Sperre hatten wir schon mal beim Fandesigners des Fachwerkhauses bemerkt.
Mit dem Hexenhaus, das sich vermutlich am Spadena-Haus in den USA orientiert, trafen die Franzosen den Nerv der Community. Am 18. Mai konnten wir erstmals das Projekt unterstützen und schon einen Tag später waren die ersten 1.000 Stimmen eingesammelt. Am 30. Mai sprintete das Häuschen an der Halbzeit-Marke vorbei und konnte nach 42 Tagen die Ziellinie zum Review überqueren. Die beiden konnten bereits zum fünften Mal die magische Grenze überschreiten. Sehen wir uns nun das Modell näher an.
Lionel und Max betonen in der Beschreibung, dass sie ihren Fokus auf die naturverbundene Heilerin legen wollten. Daher schufen sie aus rund 2.500 Teilen ein verwunschenes Hexenhaus, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt und mit verwinkelten und schiefen Wänden eine gewisse Behaglichkeit ausstrahlt. Im Haus werden wir von der Hausherrin und ihrer Katze begrüßt.
Nachdem wir die Schwelle passiert haben, stehen wir vor einem großen Kessel, in dem vermutlich ein Heiltrank gebraut oder vielleicht ein neues Rezept getestet wird. Alles wird natürlich von ihrer Mitbewohnerin genau beobachtet. Neben der Kräuterküche entdecken wir unter der Treppe, die zum Dachboden führt, einen kleinen Esstisch. Im Nebenraum erspähen wir noch den Schlafplatz der Hausherrin.
Neben dem Häuschen fließt ein Bach entlang, dessen Uferbereich dazu einlädt, die Gedanken etwas schweifen zu lassen. Auf der anderen Seite steht ein großer Baum, der bereitwillig Schatten spendet und beste Bedingungen für das Wachstum der Kürbis-Köpfe bietet. Sicherlich werden einige Erzeugnisse auch zur Selbstversorgung oder für Rezepte genutzt.
Das Haus verfügt über zwei Dächer, die beide abnehmbar sind, sodass die volle Bespielbarkeit gewährleistet ist. Soweit wir das auf den Bildern beurteilen können, wird das Modell ca. 43 cm breit, gut 20 cm tief und etwa 23 cm hoch sein.
Weitere Bilder könnt ihr euch in unserer Galerie ansehen:
Übersicht der Modelle im 2. Review 2022:
Ich finde das Modell sehr gelungen. Mir gefällt die freundliche Umgebung und die meiner Meinung nach positive Ausstrahlung der gesamten Szene. Die Hausherrin kann voll ihrer Passion nachgehen und sich gleichzeitig von der Natur inspirieren lassen.
Wie könnte LEGO das Modell bewerten? – Ein Blick ins Ideas-Archiv verrät uns schnell, dass bereits einige „mystische“ Themen im Review vertreten waren. So sehen wir im 2. Review 2020 bzw. 3. Review 2021 die Sanderson Sisters. Während der erste Anlauf von Ideas abgelehnt wurde, warten wir noch auf das Ergebnis für den zweiten Versuch. Weiterhin finden wir in der laufenden Reviewrunde einen Alchemisten, der sich ebenfalls um eine Umsetzung bemüht.
Im Hauptsortiment müssen wir schon genauer hinsehen, um die Präsenz von Hexen zu entdecken. Neben einigen Auftritten in Minifiguren-Serien werden wir z.B. auf die LEGO BrickHeadz 40272 Halloween-Hexe oder das LEGO Minecraft 21133 Hexenhaus, die beide 2017 erschienen, aufmerksam. Ende der Neunziger Jahre gab noch das LEGO Belville 5804 Witch Cottage und das LEGO Castle 2872 Witch and Fireplace. Aufgrund des recht spärlichen Vorkommens dürfte genug Platz für das Modell vorhanden sein.
Als großes Problem könnte sich aber die recht beliebte LEGO Ideas 21325 Mittelalterliche Schmiede herausstellen. Über die thematische Ähnlichkeit kann man sicherlich unterschiedlicher Auffassung sein, aber der ursprüngliche Entwurf der Schmiede weist doch gewisse optische Ähnlichkeiten auf. Wenn wir uns jetzt noch daran erinnern, dass Ideas auf thematische Differenzierung Wert legt, könnte es eng werden. Daher räume ich dem sehr gelungenen Entwurf leider nur verminderte Chancen ein und halte die Umsetzung für unwahrscheinlich.
Was sagt ihr zum Entwurf? Sagt euch die Atmosphäre zu oder seht ihr Änderungsbedarf? Ist der Entwurf eher ein Spiel-Set oder Display-Modell? Stört euch die Nähe zur Schmiede oder ist es eine gute Ergänzung? Wie gefällt euch der Gesamteindruck? Welche Chancen gebt ihr dem Projekt? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.