Es ist geschafft! Heute Abend knackte der Entwurf „Motorized Steampunk Skyship “ die magische Grenze von 10.000 Stimmen und wird in Billund den kritischen Augen des Ideas-Teams vorgestellt. Das Modell zieht als 3. Idee in die aktuellen Review-Runde ein. Die Begutachtung wird zwar erst im September starten, aber bis dahin will das Deck auf Hochglanz geschrubbt werden. Wir haben der Besatzung über die Schulter geschaut und stellen euch die Details vor.
Das Steampunk-Luftschiff stammt aus der Werkstatt von Castor-Troy aka Lionel Martin. Der Franzose arbeitet in der IT-Industrie und erfreut sich Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Darüber hinaus spielt er Schlagzeug in einer Band und hat vor gut 15 Jahren die Leidenschaft für bunte Plastiksteine wiederentdeckt. Wie so oft lenkte der Nachwuchs den Blick erneut auf die Spielsachen.
Lionel trat Ideas bereits im September 2014 bei und begnügte sich mit dem Angebot. Erst im April 2020 steuerte er ein kleines Modell zum Wettbewerb „Music to your ears!“ bei. Seitdem konnte er bereits 3-mal die magische Schwelle von 10.000 Stimmen erreichen. Die beiden Ideen „The Nanny“ und „Movie Set“ konnten in Billund nicht überzeugen und wurden abgelehnt. Ein weiteres Eisen hat Lionel noch im Feuer: Die „Steampunk Explorers“ werden noch begutachtet und warten auf eine Entscheidung.
Das Thema „Steampunk“ findet zur Zeit viel Zuspruch auf Ideas und so dürfte es kaum verwundern, dass das aktuelle Projekt schnell die erforderliche Unterstützung erhielt. Für den vierten Einzug ins Review vergingen 74 Tage. Doch was auf den ersten Blick so einfach wirkt, war ein hartes Stück Arbeit. Schauen wir uns den Entwurf mal genauer an.
Das Luftschiff ist eine Kooperation von Lionel und Max Brich, die bereits mehrfach erfolgreich zusammen gearbeitet haben. Den ersten Anlauf unternahmen die beiden im Mai 2020. Damals wurde die Vorgänger-Version unter den Namen „The Silver Arrow“ ins Rennen geschickt und schied im Januar 2022 mit 1.663 Stimmen aus. Darauf hin überarbeiteten die Franzosen den ersten Entwurf und schickten ihn nach dem Update mit neuen Bildmaterial erneut ins Rennen. Das Ergebnis belohnt die investierten Mühen.
Die neue „The Silver Arrow“ wird nun aus rund 2.900 Teilen zusammengesetzt und enthält insgesamt 7 Minifiguren. Obwohl die Bilder allesamt gerendert sind, wurden das Modell auch real gebaut, um die Funktionalität zu prüfen. Und das Schiff hat einiges zu bieten: Zwei mächtige Rotoren sollen für den notwendigen Auftrieb sorgen und werden von weiteren seitlich montierten Einheiten unterstützt. Weitere Antriebseinheiten sind am Heck und im Rumpf jeweils an der Backbord- und Steuerbordseite verbaut. Alle Komponenten sind mit einem Motor verbunden und können bei Bedarf zugeschaltet werden. Das soll funktionieren? – Ja! Zum Beweis hat das Designer-Duo ein Video gedreht, in dem ihr euch überzeugen könnt.
Das Flugschiff erinnert in seiner Form sehr stark an die Konstruktionen der imperialen Flotte oder ein großes Piratenschiff. Im Heck sehen wir einen Aufbau, in dem die Kapitäns-Kajüte untergebracht und auf dessen Dach das Ruder befestigt ist. An Deck sind einige Gefechtspositionen vorgesehen, um sich gegen unfreundliche Zeitgenossen zu wehren. Hier finden wir ebenfalls die Motorenbox als getarnte Truhe wieder. Falls der Antrieb schwächeln sollte, könnt ihr mit einigen, leichten Handgriffen für neue Energie sorgen.
Das Modell kann natürlich zum Spielen genutzt, aber auch als Display-Set ausgestellt werden. Zu dem Entwurf gehört ein Standfuß und eine kleine Plakette, die das Airship im Ruhezustand zur Geltung bringen. Ihr solltet in jedem Fall mit ausreichend Platz planen. Anhand der Bilder schätzen wir das Modell grob auf ca. 60 Länge, 56 Breite (inkl. Seitenrotoren) und etwa 35 cm Höhe.
Die weiteren Detailbilder könnt ihr euch in unserer Galerie ansehen:
Übersicht aller Entwürfe im 2. Review 2022:
Auf den Bildern kann mich das Airship überzeugen. Ich finde die Version optisch ansprechend und das Design gelungen. Da ich ein Fan von real gebauten Modellen bin, freue ich mich um so mehr, dass der Entwurf auch live getestet wurde. In dem Video funktionieren alle Antriebseinheiten und wirken auf mich gut abgestimmt. Bei guter Umsetzung durch LEGO würde ich über einen Kauf nachdenken.
Versuchen wir uns an einer groben Einschätzung, wie LEGO die Idee bewerten könnte. Hierzu schauen wir kurz ins Ideas-Archiv und stellen fest, dass Steampunk ist eindeutig auf dem Vormarsch ist: Im 2. Review 2020 überzeugte das Exploratorium die Ideas-Fans und im 1. Review 2021 erreichte das „Steampunk Airship“ die magsiche Grenze. Bei Modelle fanden in Billund nicht genug Anklang und wurden abgelehnt. Zwei weitere Steampunk-Projekte warten im 3. Review 2021 gespannt auf die Entscheidung des Ideas-Teams. Sowohl die „Pirate Tavern“ als auch die „Steampunk Explorer“ hoffen auf eine Produktionsfreigabe.
Im LEGO Sortiment tritt das Thema „Steampunk“ als Randerscheinung auf. Im weitesten Sinne könnte die LEGO 70840 Willkommen in Apokalypstadt! oder einige Gefährte aus der Ninjago-Reihe dazu gezählt werden. Darüber hinaus sind einige Bauideen mit Buch „Steampunk LEGO“ zusammengestellt.
Die Steampunk-Feuertaufe steht unmittelbar bevor: Am 17.Mai startet das BrickLink Designer Programm (BDP) in die 3. Runde, in der auch eine überarbeitete Version des Exploratorium im Rennen um die Produktionsfreigabe vertreten ist.
Da die Entwürfe bisher auf Ideas unter keinem guten Stern stehen und ein Entwurf bald auf BrickLink vorbestellt werden kann, bin ich etwas zurückhaltend. Hinzu kommt, dass mit der Pirate Bay bereits ein Schiff über die Ideas-Reihe realisiert wurde. Ich würde die Umsetzung daher als unwahrscheinlich einschätzen.
Was meint ihr? Gefällt euch der Entwurf oder ist er zu überladen? Sagt euch die Motorisierung zu oder bevorzugt ihr einen manuellen Antrieb? Seid ihr ein Steampunk-Fan oder auf andere Reihen fokussiert? Wie beurteilt ihr den Spielwert oder würdet ihr das Modell als Display nutzen? Wie schätzt ihr die Chancen ein? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare.
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